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Stille

Montag, 20. Juni 2016, 06:20 Uhr
Stille

Manchmal ist es Zeit zu Schweigen. Still werden. Stille spüren. Beste Freunde sind diejenigen Menschen, mit denen man über dieselben Dinge Schweigen kann.

Kein Mensch kann alles sagen. Nicht mal zu einem Thema, in dem er sich auskennt. Wer so tut ist töricht oder machtbesessen. Das heilende Wort in einer guten Beziehung kann und darf ein Schweigen sein.

Kein Verschweigen dessen, was die Spannung in die unaushaltbare Explosivität führt. Was einen zum Täter werden lässt, zum Handlanger angestauter Wut…

Oder: In Verhandlungen kann alles gesagt sein. Da dürfen Partner in einer Sache nichts verschweigen, was zu Misstrauen führen kann. Aber wer wollte im Schweigen kantige Fakten stapeln oder einreißen?

„ES“ braucht wenig Fantasie mir das vorzustellen; „ES“ braucht mehr Mut und Fantasie, mir ein Schweigen vorzustellen, das die Analyse der Situation vermeidet und stattdessen die Tür zu einem Raum der Stille öffnet. Nicht meinen EGO-Raum, sondern den einladenden Raum meiner Berührbarkeit im Geist.

Lasse ich die Augen eine Geste, die Hand eine Einladung zeigen, sende ich das Signal aus: mit mir tritt heraus aus dem Chaos, tritt ein in den Dom der Stille, in das Staunen vor dem Bild, im Klang, komm an in der Beziehung, die ein Schweigen erträgt, weil es trägt. Und siehe und spüre und staune und erfahre: Gott entbindet dich, entbindet sich in diesen Wehen in diesem Wesen, das Beziehung heißt.

Peter Kube - Pfarrer
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