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Das war das Vorbereitungsseminar zum WGT

Sonnabend, 21. Januar 2017, 13:14 Uhr
"Mabuhay!" - "Willkommen!" "Hab ein langes Leben!" oder einfach nur "Hurra!" - so begrüßt man sich auf den Philippinen in der Landessprache Tagalog. Und seit letztem Samstag auch schon mal im Kirchenkreis Südharz. Denn im Marien-Hospital in Bleicherode fand das Vorbereitungsseminar für den Weltgebetstag 2017 statt.



Wer mit Kathrin Schwarze an diesem kühlen Wintertag zu den Philippinen unterwegs war, der hat einen spannenden und sehr bewegenden Vormittag erlebt.

Kein Wunder, kamen wir doch in den Genuss der lebendigen Berichte eines Menschen, der für dieses Thema brennt - Kathrin Schwarze ist die stellvertretende Delegierte der EKM des deutschen Weltgebetstagskomitees. Danke für dieses großartige Engagement an dieser Stelle! Näher kann ein Kirchenkreis nicht dran sein!

Was sie erzählte war spannend - wie leben die Menschen dort, speziell die Frauen und Kinder? Wovon leben sie? Und was haben wir mit all dem zu tun?

Viel mehr als wir uns vielleicht zunächst vorstellen können und uns im Nachhinein lieb ist - Philippinas/os arbeiten beispielsweise für uns in unseren Krankenhäusern und Altenheimen. Die medizinische Ausbildung auf den Philippinen wird auf der ganzen Welt geschätzt, die Mitarbeiter angeworben.
Und wer bereits einmal eine Kreuzfahrt unternommen hat, der ist ihnen als Reinigungskraft in den Kabinen, als Servicekraft oder Bootsmann bei der Maschinenraumführung begegnet.

Von den 100 Millionen Philippinas/os leben 10 Mio. im Ausland. Was Zuhause mit ihren Kinder derweil passiert, kennen wir aus vielen anderen Ländern - die Kinder leben bestenfalls bei den Großeltern oder werden von den Nachbarn mitversorgt. 1,5 Mio. Kinder leben aus Armut auf der Straße.

Ihre Geschichte geht uns wirklich hautnah. Viele von uns werden Kleidung tragen oder Produkte in der Hand halten, die auf den Philippinen unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wurden - von Frauen und Kindern.
50 % der Frauen sind erwerbstätig und sorgen für den Lebensunterhalt der Familie. Dabei werden sie von 20 % der Kinder unterstützt, die bereits ebenfalls arbeiten gehen, damit die Familie überlebt. Die Rolle vieler Männer ist in dieser Geschichte wenig nachahmenswert.



Diese Informationen haben aufgewühlt, doch die nackten Zahlen erschreckten fast noch mehr:

Wen kann unberührt lassen, dass 1/3 der Menschen in illegal errichteten Unterkünften leben - allzeit in der Gefahr einfach weggeräumt zu werden? Ohne Zugang zu Strom oder gar Trinkwasser. Oftmals an Flüssen in der Nähe von Industrieansiedlungen - die Auswirkungen brauchen keine große Phantasie, um sie sich vorzustellen.
25 % der Bevölkerung leiden gar unter ständigem Hunger.



War das alles schon immer so?
Nein, vor der Kolonialisierung gab es starke Frauenrechte. Sie konnten Grund und Boden besitzen, waren gleichberechtigt. Doch dann kamen die Missionare "die Frau sei dem Manne Untertan" und die spanischen Großgrundbesitzer, die alle alten Strukturen zerstörten.
1987 gaben sich die Philippinen eine neue Verfassung, vieles wurde verbessert. Allein, es ist bei den Menschen noch nicht angekommen.

Dies ist nur ein kleiner Einblick, der Lust machen möchte einen der vielen Gottesdienste und Veranstaltungen am Weltgebetstag zu besuchen. Meist wird dort auch noch mit landestypischen Speisen gemeinsam gegessen und über das Gehörte gesprochen.

In diesem Jahr haben sich die Frauen von den Philippinen ein besonderes kleines Geschenk für die Gottesdienstbesucher ausgedacht. Es sei hier noch nicht verraten, aber die Idee allein, hat mir die Tränen in die Augen getrieben. So einfach und doch so genial.



Seien Sie dabei - wir werden hier vorher noch alle entsprechenden Veranstaltungen auflisten.

Und den Veranstaltern sei gesagt, dass sie hier bald wieder die Liste des Weltladens mit den entsprechenden WGT-Produkten finden.

Regina Englert
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