Meldung

Erinnerung

Sonntag, 23. April 2017, 07:23 Uhr
Können Sie sich noch an Ihr Taufkleid erinnern? Oder an das ihrer Kinder? War es traditionell weiß oder eher bunt?

Würden wir diese Frage den Menschen in der Frühzeit des Christentums stellen, müssten diese nicht lange überlegen. Damals waren die Taufgewänder immer weiß. Diese Farbe sollte die Reinigung durch das Taufwasser versinnbildlichen und ein Zeichen für den in Christus neugeborenen Menschen sein. Der Haupttauftermin des ganzen Jahres war die Osternacht. Etwa ab dem siebten Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, die weißen Taufkleider von der Osternacht an, für acht Tage zu tragen – bis zum ersten Sonntag nach Ostern. Das wäre dann also bis morgen.
Deshalb heißt der morgige Sonntag in der katholischen Kirche auch „Weißer Sonntag“, bezugnehmend auf die Farbe der Taufkleider. In der evangelischen Kirche heißt er „Quasimodogeniti“ – wie die neugeborenen Kinder. Hier wird auf das Neugeboren sein durch die Taufe Bezug genommen.

Es geht also bei beiden Bezeichnungen des morgigen Sonntages um die Erinnerung an die Taufe. Um die Erinnerung an den Zuspruch „Du bist getauft, nichts kann dich von Gott trennen.“ Es tut gut, sich an diese Zusage nicht nur zur Osterzeit, sondern das ganze Jahr über zu erinnern.

Ob wir uns darüber hinaus dann auch noch an unser Taufkleid erinnern können, ist dabei natürlich eher unwesentlich.

Christiane Neitzke, Nordhausen
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