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Ich wünsche mir solche Erneuerungsprozesse immer wieder

Sonntag, 05. November 2017, 06:00 Uhr
500 Jahre Reformation - darüber haben wir gerade in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten viel gehört, gesehen und gelesen. Reformation - im Duden finden wir die Erklärung des Begriffes: religiöse Erneuerungsbewegung des 16. Jahrhunderts, die zur Bildung der evangelischen Kirchen führte oder: Erneuerung, geistige Umgestaltung, Verbesserung.

Die Kinder der Evangelischen Grundschule haben sich am Montag in einem Projekttag dazu Gedanken gemacht. Unter den Fragestellungen: „Was wollen wir verändern?“ und „Was wünschen wir uns für unsere Schulgemeinschaft?“ wurden knapp 200 Grundschüler dazu aufgefordert, darüber nachzudenken. Alles war möglich, viel wurde unter den Kindern diskutiert und beratschlagt, denn jedes Kind durfte nur einen Satz als Wunsch auf einen Legostein schreiben. (Warum ein Legostein?)

Am Ende des Projekttages wurde dann von allen Schülern eine „neue“ Schule gebaut. Jeder Wunsch oder jede Bitte fand im neuen Haus Berücksichtigung. Was waren die Ergebnisse? Natürlich bei einigen Kindern materielle Dinge, wie neue Spielzeuge für den Schulhof oder auch der Wunsch nach längeren Pausen. Aber andere Kinder wiederum wünschen sich die Mitbestimmung bei Entscheidungen, wenn es bspw. um die Essenszeiten geht. Wer darf als erstes Essen und wer zum Schluss. Aber auch Wünsche oder Bitten wurden notiert wie: „Ich bitte darum, dass alle Menschen im Schulhaus sich die Zeit nehmen, einander zu grüßen“ oder „Ich wünsche mir, dass wir einmal am Tag jemanden fragen, wie es ihm geht.“ Aber auch: „Ich würde mich freuen, wenn jeder an einem Tag eine gute Tat vollbringt.“ Wertvolle Gedanken, über die es sich lohnt nachzudenken.

Es ist wichtig, in jeder lebendigen Gemeinschaft, immer wieder über Erneuerung und Verbesserung zu diskutieren. An diesem Projekttag war es für die Schüler eine greifbare und aktuelle Reformation im Kleinen, an einer Schule, in der Kinder gern lernen und den Mut hatten, über Verbesserungen nachzudenken.

Ich wünsche mir solche Erneuerungsprozesse immer wieder, an Schulen, in Kirchengemeinden, in Stadt und Land, damit nicht immer alles so bleiben muss, wie es war.
Nehmen wir uns an den Kindern ein Beispiel und überlegen, wo wir etwas in unserem Umfeld verbessern können. Am Besten mit anderen gemeinsam.

Lysann Voigt-Huhnstock, Direktorin der Evangelischen Grundschule Nordhausen
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