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Willkommen in der weltweiten Gemeinschaft der Christen

Montag, 21. Mai 2018, 16:45 Uhr
Klappstühle mitten im Wald, spielende Kinder, dösende Hunde, ein Posaunenchor, der die Wanderer bereits von Ferne lockt, ein mobiles Taufbecken, dazu frisches Brunnenwasser, ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer – das sind die klassischen Elemente des ökumenischen Pfingst-Gottesdienst mit Taufe am Kuhbrunnen in Bleicherode. Alle Jahre wieder, doch manchmal eben trotzdem anders.

Am Pfingstmontag taufte Pfarrer Michael Blaszcyk dort Ronny Adam (40) und seine Tochter Sarah-Sophie Prange (drei Monate). Erwachsenentaufen werden eher selten gefeiert, gemeinsame Eltern-Kind-Taufen sind jedoch nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich denkt manches Elternteil ähnlich wie Ronny Adam. „Ich will diesen Weg mit meinem Kind gemeinsam gehen und hoffe, dass da etwas ist, was uns trägt und unterstützt“, erzählt der Vater nach der Taufe noch sichtlich bewegt.

Taufe am Kuhbrunnen hat so ihre Traditionen. So holte die junge Hannah Wand auch in diesem Jahr das Taufwasser frisch aus dem Kuhbrunnen. (Hannah spielte am Montag übrigens auch erstmals im Kreis der "großen" Bläser mit! Respekt!) Die Patinnen blickten bereits leicht misstrauisch auf das doch recht kühle Nass, das eben noch durch den Waldboden geplätschert war. Ob die kleine Sarah-Sophie da nicht weint vor Schreck? Doch Pfarrer Blaszcyk mischte es fürsorglich mit warmem Wasser aus einer mitgebrachten Thermoskanne. Mit der Hand schöpfte er es später aus der Taufschale und träufelte es dreimal langsam über das kleine Köpfchen. Ganz still war das Kind. "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" wurde sie so aufgenommen in die weltweite Gemeinschaft der Christen. Ein Buch mit Bibelgeschichten bekam die Kleine noch mit auf den Weg und auch die hübsch verzierte Taufkerze fehlte nicht. So dick wie die Kerze ist, wird sie bestimmt noch ihren Weg zu manchem Tauferinnerungs-Gottesdienst finden.

Zuvor hatten Eltern und Paten für Sarah-Sophie Gottes Segen, seinen Schutz und Zuspruch erbeten – über das hinaus, was sie selber zum Gelingen seines Lebens beitragen können. Für das kleine Mädchen hatte die Familie einen Taufspruch aus dem 2. Brief des Timotheus an Paulus 1,7 ausgewählt, der von viel Vertrauen in die Zukunft zeugt: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Frucht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Fragt man Christen in späteren Jahren nach ihren Tauf- oder Konfirmationssprüchen, so stellt man fest, dass diese Bibelstellen, die Menschen häufig ein Leben lang begleiten und durch manches Tal tragen.

Doch nicht nur am Kuhbrunnen wurde zu Pfingsten getauft. In der Basilika Münchenlohra beispielsweise spendete Pfarrer Bernhard Halver zwei kleinen Menschenkindern vor den Augen einer sehr großen Gottesdienstgemeinde das Sakrament der Taufe. Auch Pfarrer Jochen Lenz durfte in Gudersleben und Hesserode an den Feiertagen zwei Kindlein taufen, wie er fröhlich mitteilte. Und bereits am Samstag vor Pfingsten feierte Pfarrerin Sabine Wegner in Obersachswerfen eine sogenannte „Traufe“ - Trauung mit Taufe. Am Sonntag hatte sie noch zwei weitere Täuflinge in Mackenrode.

Das nächste große Tauffest wird übrigens am 17. Juni in Mackenrode gefeiert – Anmeldungen bei den örtlichen Pfarrern und Gemeindepädagoginnen in Trebra, Großbodungen, Limlingerode und Lipprechterode sind noch möglich.

Regina Englert
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