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Orgelweihe in Görsbach

Sonntag, 18. November 2018, 13:36 Uhr
Am Samstag, 17. November, weihte die Gemeinde in Görsbach ihre Reubke-Orgel nach einer aufwendigen Sanierung in einem Festgottesdienst wieder ein.

Erst in diesem Jahr konnte die Kirchengemeinde nach langer Vorbereitungszeit, unzähligen Spendenaktionen und sorgfältiger Planung mit der Sanierung der historischen Reubke-Orgel beginnen.

Vor 140 Jahren erhielt die St. Mauritius-Kirche in Görsbach ihre Orgel. „Der Erbauer, Emil Reubke, hat dabei ein ganzes Schatzkästlein an Klängen in die 23 Register gezaubert. Allerdings war dieser Schatz verblasst, verstimmt oder gar verstummt. Sieben Register spielten gar nicht mehr. Im Pedal spielte die Orgel autonom ein brummendes Klangcluster“, erzählt Michael Kremzow noch beeindruckt von seinem letzten Spiel im April. Dreck und Staub, Schmutz und Abnutzung machten ein virtuoses und gut zu hörendes Spiel fast unmöglich.
Superintendent Andreas Schwarze erlebte den Abschied mit und war damals schon gespannt, was für ein klingender Schatz nach der Instandsetzung durch die Firma Hüfken aus Halberstadt hörbar würde.

63.400 Euro Gesamtkosten mussten aufgebracht werden. Zehntausend Euro hat die Gemeinde mit vielen Aktionen und Benefizkonzerten an Spenden gesammelt. Fast 100 Privatleute und Unternehmen haben teils hohe Summen gespendet. Die Stiftung Orgelklang beteiligte sich an den Kosten ebenso wie der Orgelfonds der EKM (Evangelische Kirche Mitteldeutschlands), Lottomittel, der Kirchenkreis Südharz, die Kreissparkasse sowie die Volksbank Nordhausen und die Gemeinde. Zudem wurde einiges in Eigenleistung saniert. „Die Orgelbauer erhielten bei diesen Arbeiten Unterstützung von einigen engagierten Mitgliedern der Kirchengemeinde, die unter Anleitung die Reinigung der Orgelpfeifen und des Inneren der Orgel übernahmen“, erinnert sich Hartmut Sebert, der stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, dankbar.

Am frühen Samstagnachmittag feierte die Gemeinde die Orgelweihe mit einem Festgottesdienst. Der Nordhäuser Kantor Michael Kremzow durfte die restaurierte Reubke-Orgel als Erster in ihrer ganzen Schönheit zum Klingen bringen. Er hatte sie auch Mitte April zu ihrem Abschied aus der Kirche gespielt.

Im Anschluss erwartete die Gäste, nach den leiblichen Genüssen im Gasthaus „Zur Schweiz“, ein Vortrag Prof. Dr. Lutz Wille über die „Orgelbauerfamilie Reubke und ihr Wirken auf die Orgellandschaft in Mitteldeutschland“.

Am frühen Abend klang der Festtag mit einem Orgelkonzert, gespielt von Michael Kremzow, aus. Der Kantor schwärmte beim Abschied vom Groove der Orgel, der sich hervorragend für jazzige Stücke eignet, man war also gespannt.

Fotos: gmsfoto.de
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