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Hoch hinaus

Sonntag, 10. März 2019, 05:07 Uhr
Zwischen den Zweigen der großen Kiefer leuchtet es bunt. Auf einem der Äste, gut zwei Meter über dem Boden, hockt ein Kind und lacht. Mein Blick wandert höher und mein Herz pocht etwas schneller. Für mein Gefühl sehr weit oben schaut zwischen den Kieferzweigen noch ein lachendes Kindergesicht zu mir nach unten. Noch ehe ich zu Ende denken kann, ob das wohl gut geht, klettern die beiden Abenteurer mit geübten Handgriffen und offensichtlicher Leichtigkeit wieder nach unten. Ich staune über ihren Mut und ihr Urvertrauen.

Mir fällt ein Bibelvers aus den Psalmen ein, den ich so sehr mag: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“. Es könnte auch heißen, „mit meinem Gott kann ich Bäume erklimmen“ oder „mit meinem Gott kann ich ruhiger den Mathetest schreiben“. Zu wissen, Gott geht mit, heißt nicht, gar nicht erst für den Mathetest zu üben oder blauäugig und risikobereit durchs Leben zu jagen. Es heißt vielmehr, mutig Neues wagen zu können und schwierige Wege nicht allein gehen zu müssen. In den vergangenen Wochen haben sich viele Viertklässler mit ihren Eltern verschiedene Schulen angeschaut und gemeinsam überlegt, wie es nach den Sommerferien weitergeht.

Und während sich manche schon jetzt auf das Neue freuen, ist der Übergang für andere Kinder eher angstbesetzt. Egal ob die Entscheidung für eine Regelschule, ein Gymnasium oder eine Schule mit Förderschwerpunkt gefallen ist – am wichtigsten ist es doch, dass die Kinder ohne Angst ihre Talente entfalten und so manchen neuen Ast erklimmen können. Lehrer*innen und Eltern werden viel dazu beitragen. Und für alles andere ist es gut zu wissen: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen!“

Jana Lenz
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