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Nordhäuser Kantorei war in New York

Mittwoch, 03. Juli 2019, 17:35 Uhr

Die Nordhäuser Kantorei kehrte am vergangenen Dienstag wieder wohlbehalten von ihrer Reise nach New York zurück. Mit im Gepäck sind nun jede Menge Eindrücke einer faszinierenden, bunten Stadt und faszinierende Begegnungen mit Sängern aus aller Welt.
„Diese Reise fühlt sich irgendwie an wie ein Hefeteig. Man ist wieder zurück und hat noch nicht realisiert, dass man da gewesen ist. Nun ist es wie bei einem Hefeteig, der langsam
geht. Es kommen langsam immer mehr Erinnerungen zurück, die das ganze realer werden lassen.“ – so vernimmt man Stimmen aus der Kantorei.
Denn so ganz real wurde die Reise dann doch schneller als gedacht, als die knapp 40 Nordhäuser am Donnerstag, den 20. Juni in Frankfurt das Flugzeug in Richtung New York bestiegen. Von regnerischem Wetter empfangen begannen gleich die ersten Erkundungen rund um das Hotel, das genau gegenüber der Carnegie Hall gelegen war, dem späteren Konzertort. Der Himmel klarte sich auf und mit ihm stieg auch die Spannung: was würde die Sänger bei den Proben erwarten?
Am Morgen des Folgetages kamen erstmals die 230 Sänger aus Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Brasilien, Argentinien und Deutschland zur Probe unter Leitung von Saul Zaks
zusammen. Er leitete die Uraufführung der „Gran Misa“ von Martin Palmeri, dessen „Tangomesse“ schon zweimal in Nordhausen erklang. Der Komponist begleitete die Proben
am Klavier und war in den Pausen stets von seinen Fans umlagert und wurde auf unzähligen Fotos verewigt. Nach der Probe blieb bei bestem Wetter reichlich Zeit, die Stadt weiter zu
erkunden und die Stätten zu besuchen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Am Samstag stand dann eine ausführliche Nachmittagsprobe auf dem Programm, bei der die
letzten Feinheiten geprobt und gefestigt wurden, bevor dann am Sonntag morgen die Generalprobe in der ehrwürdigen Carnegie Hall bevorstand. Durch ein Labyrinth hinter demPodium geleitet stand dann die Nordhäuser Kantorei erstmals in ihrerGeschichte auf der Bühne, auf der schon Größen der Musikgeschichte von Klassik bis Pop Konzerte gegeben haben. Welch ein erhebendes Gefühl!
Der eng gestrickte Zeitplan ließ leider nur wenig Zeit zum Genießen, schnell musste die Bühne für das weitere Programm geräumt werden, das ebenfalls im Konzert erklingen sollte.
Doch dazu hieß es erst einmal: warten! Denn „unser Stück“ wurde erst im letzten Teil des Konzertes gegeben, so standen aufgrund der beengten Räumlichkeiten in der Carnegie Hall
230 Sänger im Konzertdress bei strahlendem Sonnenschein vor dem Eingang und warteten geduldig auf Einlass. Doch dann war es endlich soweit, die Bühne gehörte den Sängern, die gemeinsam mit dem Komponisten am Klavier sein neustes Werk aus der Taufe hoben.
Bedingt durch die enorme Länge des Programms und die nötigen Umbaupausen erklang das Werk leider nicht mehr vor vollen Rängen – und auch für die geübten Konzertgänger aus
Nordhausen ungewohnt: die ständige Fluktuation im Publikum und die erhobenen Smartphones – dennoch wurde die Uraufführung zu einem stürmisch umjubelten Erfolg. Bei
der anschließenden Party sah man ringsum nur strahlende Gesichter bei den mitgereisten Angehörigen, aber vor allem bei den Mitwirkenden. Leider beendete der Veranstalter die Feierstimmung exakt den zwei angekündigten Stunden
und die Feiernden saßen plötzlich im Dunkeln. So verlagerte sich die Feier einfach nach draußen – und Orte zum
Feiern gibt es in der Stadt, die nie schläft, schließlich mehr als genug.
Der Montag bot noch einmal Möglichkeit zum Sightseeing, bevor am Nachmittag die Rückreise anstand. Bei schönstem Sonnenschein verabschiedete sich die Kantorei und kehrte
nach einer Nacht im Flugzeug ziemlich müde aber voller Erlebnisse nach Frankfurt zurück, wo am Gepäckausgabeband noch frei nach Udo Jürgens „Jetzt war’n wir endlich in New
York“ gesungen wurde. Das Realisieren, dass wir wirklich dort waren, das setzt bei vielen erst nach und nach ein. Unzählige Bilder und Videos wurden schon getauscht und begutachtet –
und dennoch: New York ist und bleibt ein unwirklicher Traum, der für die Nordhäuser Kantorei wahr geworden ist. Vieles wird uns noch lange begleiten – die Musik, die Eindrücke, aber auch der Lärm und die Hektik. Umso gespannter sind wir auf die angekündigte Konzert-DVD, die uns noch einmal auf die Reise nach New York nehmen wird. Wer weiß – vielleicht
kehren wir irgendwann nach New York zurück?
In jedem Fall danken wir sehr herzlich dem Freistaat Thüringen sowie der Kreissparkasse Nordhausen für die Unterstützung bei unserer Reise. Thank you for benefit!

Donnerstag, 20. Juni: Anreise
Freitag, 21. Juni: Vormittags Probe, nachmittags Stadt
Samstag, 22. Juni: vormittags Stadt, nachmittags Probe
Sonntag, 23. Juni: vormittags Generalprobe, nachmittags Konzert, abends Party
Montag, 24. Juni: vormittags Stadt, nachmittags Rückreise
Dienstag, 25. Juni: 9.34 Uhr Landung in Frankfurt

Michael Kremzow
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