Meldung

„Vier gewinnt“

Sonntag, 10. Februar 2019, 05:37 Uhr
Gestern war es wieder soweit: Zeugnistag! An nackten Zahlen haben unsere Kinder und Jugendlichen abgelesen, ob und wie sie im letzten Schulhalbjahr den Ansprüchen entsprochen haben. Manche gehen nun stolz in die Winterferien, manche enttäuscht, manche sagen sich trocken: Die Vier gewinnt - das reicht zum Durchkommen.

Es ist - für Kinder wie für Erwachsene - nicht einfach, bewertet zu werden.

Und es ist schwer, andere gerecht zu bewerten. Zahlen haben immer nur eine begrenzte Aussagekraft. Zensuren und Punkte sagen sicher vieles, aber eben nicht alles. Ich finde, sie sagen wenig darüber, wie tapfer und geduldig Schülerinnen und Schüler ihr wöchentliches Pensum absolvieren. Wie sie sich auch nach Misserfolgen wieder aufraffen und weitermachen. Wie sie in einer Gruppe bestehen, auch wenn sie nicht zu den Matheassen oder Sportskanonen gehören.

Ich weiß, dass viele Lehrer in Worturteilen und Gesprächen versuchen zu vermitteln, dass das einzelne Kind wirklich gesehen wird, mit seinen Stärken und Schwächen.

Und ich weiß, dass viele Eltern ihr Kind gerade an Zeugnistagen spüren lassen, dass es lieb gehabt und wertgeschätzt wird. So, wie es ist. Und dass Zensuren daran nichts, aber auch gar nichts ändern können.

In der Bibel heißt es: „Kinder sind ein Geschenk Gottes.“ Es ist gut, sich daran gerade an Zeugnistagen zu erinnern. Und überhaupt im Urteil über andere - Kinder wie Erwachsene - barmherzig zu sein.

Pfarrer Wolf-Johannes von Biela, Nordhausen
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