Gute Nachrichten! - Christusdorn Hildigund Neubert

(re) "Mein Mann sieht immer die Nachrichten und das macht ihn ganz unglücklich, so viele Katastrophen und Verbrechen! Er glaubt, alles wird immer schlimmer!“, sagte mir neulich eine Frau.

Ich war nach zehn Jahren wieder einmal auf den Hohneklippen. Ich hatte den Bergrücken mit grauen, kahlen Stämmen über Blaubeergebüsch in Erinnerung. Nun schon beim Aufstieg: nur Totholz und sengende Hitze! Traurig stapfte ich bergan. Aber oben der Kamm war mit einem dichten, jungen Fichtenwald bedeckt, dazwischen immer noch die saftigen Blaubeeren! Beim Abstieg bemerkte ich zwischen den toten Stämmen all die jungen Birken, Buchen und Ebereschen.

"Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat." Ps 103,2

Evangelium ist griechisch und bedeutet „die gute Nachricht“. Nehmen wir gute Nachrichten wahr? Freundliche Nachbarn, die Tätigkeit von Hilfsorganisationen, die Liebe pflegender Angehöriger, die schöne Musik des Loh-Orchesters, das feuchte Wetter dieses Sommers, eine gelungene Arbeit.

Das Gute zu sehen, verändert den Blick. Ja, es ist vieles schlimm, um das wir uns kümmern müssen. Aber wir sind nicht ohnmächtig und es kann sich wandeln. Und wer Gott loben und danken kann für all das Gute, der ist dabei nicht allein, dem wachsen Kraft und Hoffnung zu.

Plötzlich fühle ich mich voller Tatendrang, den guten Nachrichten weitere hinzuzufügen.

Hildigund Neubert