Zukunftswerkstatt 2018/19
Zukunftswerkstätten 2018/19 im Kirchenkreis Südharz
Zukunftswerkstatt (Foto: EVKS)
Unsere Zukunftswerkstätten gingen 2019 in die 2. Runde.
Dies ist ein Rückblick auf das Prozedere des 2. Durchgangs.
Brief des Superintendenten Andreas Schwarze an die Gemeinden 2019
Aus den Zukunftswerkstätten 2018 sind viele gute Ideen und Ansätze für die Arbeit in den Gemeinden, Pfarrbereichen und Regionen unseres Kirchenkreises entstanden. Wir wollen in einen Austausch treten, uns gegenseitig erzählen und miteinander entdecken, welche Vielfalt kirchlichen Lebens bei uns zu finden ist. Und es geht noch einen Schritt weiter: Das Zauberwort heißt Regionalbeirat. Oder ist es gar kein Zauberwort? Sagen Sie vielleicht: Nicht noch was Neues? Nicht noch ein Gremium… Nicht noch mehr rumsitzen… Wir sagen: Es ist eine große Chance zur Vernetzung und gemeinsamen Gestaltung des kirchlichen Lebens. Keiner muss alles alleine machen und das Rad neu erfinden. Wir haben schon viele Ideen, Vorschläge und gelungene Veranstaltungen. Wir feiern gemeinsam Gottesdienst und Gemeindefest.
Wer aufbricht, der kann hoffen, vor dreißig Jahren schrieb Klaus-Peter Hertzsch diese Liedzeile. Sie motiviert noch immer.
Herzliche Einladung zur Zukunftswerkstatt in Ihrer Region. Ihr Platz in unserer Runde ist noch frei.
In Vorfreude auf ein Wiedersehen grüße ich Sie im Namen des Ausschusses Zukunftswerkstatt,
Andreas Schwarze
Superintendent
Brief von 2018
Liebe Gemeindeglieder, liebe Interessierte,
vor Ihnen liegt die Handreichung zu unseren Zukunftswerkstätten. Ein Wort des Propheten Jeremia begleitet mich ganz persönlich in dieser Arbeit: Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl. (Jeremia 29,7)
Vielleicht fragen Sie sich, warum jetzt nun schon wieder ein neuer Ausschuss, ein neues Themenfeld? Haben wir in unseren Kirchengemeinden nicht schon genug zu erledigen? Oder aber Sie sagen: Na endlich, wird ja auch Zeit, dass man auch mit uns mal über die Zukunft spricht und uns nicht nur z.B. einen Stellenplan vorlegt und wir dann sehen müssen, wann ein Gottesdienst in unserer Gemeinde stattfindet oder ein Theologe zum Seelsorgegespräch vorbeikommt.
Welche möglichen Fragen Sie sich auch stellen, ich bin der Meinung, jede Frage ist richtig und hat ihre Berechtigung. Wichtig ist, dass wir mit dem Herzen denken, handeln und beten. Richtig, wichtig und gut ist es auch, dass wir miteinander ins Gespräch kommen, alle die wir aus eigenem Antrieb heraus ehrenamtlich oder hauptberuflich engagierte Menschen in unseren Kirchengemeinden sind.
Als ehrenamtlicher und hauptberuflicher Mitarbeiter in unserem Kirchenkreis und in der Landeskirche habe ich den Verdacht, dass es doch oft zu einfach und zu bequem scheint, immer nur Stellen zu kürzen, Pfarrhäuser zu verkaufen, Kriterien im Finanzgesetz nach unten oder oben anzupassen und zu klagen, dass wir Christen weniger werden. Das beschreibt aus meiner Sicht nur eine Reaktion und keine Aktion die nach vorne gerichtet ist. Wir sollten uns fragen und fragen lassen: Wollen wir die Verwalter eines Mangels sein und irgendwann das Licht in der Kirche ausknipsen oder vielmehr versuchen aktiv zu gestalten und uns gemeinsam auf den Weg machen unsere Zukunft in unseren Kirchen neu zu denken und zu verwirklichen.
Ist es nicht schöner und erfüllender gemeinsam über die Gestaltung unserer Zukunft in unseren Kirchengemeinden nachzudenken, wie schon der Prophet Jeremia sagte Suchet nach der Stadt Bestes?
Als Vorsitzender dieses Synodenausschusses unseres Kirchenkreises bin ich froh, dass wir in den letzten Monaten seit unserer Beauftragung durch die Kreissynode so gut vorangekommen sind und nun tatsächlich konkret die Werkstätten planen. Ich danke unserem Berater Herr Dr. Michael Funke (Die Beraterwerkstatt, Leipzig) und den Ausschussmitgliedern für die Unterstützung dieser wichtigen Arbeit.
Wir freuen uns darauf, die Werkstätten gemein- sam mit Ihnen zu gestalten und hier und da das Segel unseres (Gemeinde)Schiff es neu auszurichten.
Herzliche Grüße im Namen der Ausschussmitglieder
Michael Görk
Vorsitzender des Synodalausschusses
für die Zukunftswerkstatt
Gottesdienstbausteine
Gottesdienstbausteine (Foto: EVKS)
Wir laden die Gemeinden im Kirchenkreis Südharz ein, folgende Bausteine für den Gottesdienst in einen Sonntagsgottesdienst zwischen dem 17. März 2018 und dem Termin für die Zukunftswerkstatt in ihrer Region ganz oder teilweise einzubauen.
Hinführung
Im heutigen Gottesdienst hören wir von der Zukunftswerkstatt in unserer Region am [Da¬tum einsetzen]. Dazu ist eine Handreichung mit Bausteinen für den Gottesdienst erschienen. Mit den Gemeinden in unserem Kirchenkreis nehmen wir diese in unser Beten und Singen, Hören und Schweigen mit auf.
Wir wollen miteinander Gottes Gegenwart fei¬ern und mit IHM nach Aufbruch und Neubeginn suchen, wo bisheriges nicht mehr trägt und an sein Ende gekommen ist. Wir wollen Gottes Gegen-wart feiern und uns durch IHN bestärken lassen in dem, was uns gelingt und fröhlich stimmt.
Der Herr, unser Gott, er segne uns diesen Gottes¬dienst und unseren Aufbruch in die Zukunftswerk-statt. Amen.
(Psalm: Ps 96 nach EG 738)
Schuldbekenntnis und Kyrie
Gott, vergib,
wenn ich behindere,
was du wachsen lassen willst.
Und vergib mir auch,
wenn ich fördere,
was gegen deinen Willen ist.
Gott, vergib,
wenn ich misstrauisch bin,
wo deine Verheißung gilt.
Und vergib mir auch,
wenn ich vertrauensvoll folge,
wo du zur Umkehr rufst.
Gott, vergib,
wenn ich ablehne,
was du liebst.
Und vergib mir auch,
wenn ich gern habe,
was dir nicht gefällt.
Nimm von mir meine Schuld und erbarme dich.
(Auswahl an Kyrie-Gesängen: EG 178.1 bis 178.5; 178.6-178.14 / freiTöne 39; 49; 51; 52; 59)
Gnadenzusage und Gloria
Fürchte dich nicht,
ich bin mit dir.
Weiche nicht,
denn ich bin dein Gott.
Ich stärke dich,
ich helfe dir auch,
ich halte dich
durch die rechte Hand
meiner Gerechtigkeit. (Jes 41, 10.)
(Auswahl an Gloria-Gesängen: EG 147,3; 180.1-180.3 / freiTöne 50; 69; 71 / Gloria-Kanon Taizé)
Glaubensbekenntnis
Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtü¬mer
nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
(Dietrich Bonhoeffer, in: Widerstand und Ergebung)
Predigt
Ein unermesslicher Schatz - Predigt zu Matthäus 13,44-46
von Superintendent Andreas Schwarze
Gnade sei mit euch und Friede von
Gott, unserem Vater,
Christus, unserem Bruder,
und dem Heiligen Geist, unserem Tröster.
Amen.
Liebe Schwestern und Brüder,
Aufbruch und Neubeginn – diese beiden Worte sind für uns noch fest verbunden mit dem Reformationsjubiläum im letzten Jahr. Die uns alle verbindende Überschrift Ein unermesslicher Schatz hat dabei viele Gemeinden des Kirchenkreises auf ihre eigenen Schätze neugierig gemacht – sie wurden aktiv und gingen auf Schatzsuche. Was sie dabei entdeckten, hat die Gemeinden und ihre Gäste gefreut und gestärkt. Mit diesem neuen Mut wollten wir in die Zeit nach dem Reformationsjubiläum gehen. Und nun stehen wir hier. Das Reformationsjubiläum mit allen seinen unermesslichen Schätzen scheint weit hinter uns und die Zukunftswerkstätten im Kirchenkreis mit allem, was dazugehört, liegen vor uns.
Der Predigttext für den heutigen Gottesdienst will uns an die Freude erinnern und den Mut in uns stärken. Wir gehen alle Schritte nicht alleine. Gott geht mit. Und so schenke er uns auch jetzt ein Wort für unser Herz und ein Herz für sein Wort. Amen.
Der Predigttext steht im Evangelium nach Matthäus im 13. Kapitel:
Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker.
Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Der Herr, unser Gott segne an uns sein Wort. Amen.
Waren Sie schon einmal auf Schatzsuche? So richtig mit einer Schatzkarte und Kompass, dem passenden Werkzeugen und einer großen Portion Neugier? Als Kind habe ich mit großer Spannung die Schatzsucher auf dem Weg zur Schatzinsel begleitet. Ihre Karte führte sie direkt zum verborgenen Piratenschatz. Ich gebe zu: die Neugier auf den Schatz des legendären Piratenkapitän Flint hat mit den Jahren nachgelassen. Auch die Suche nach dem Bernsteinzimmer – dem großen Schatz des 20. Jahrhunderts – regt kaum noch Interesse.
Da ging es dem zufälligen Schatzfinder in unserem Predigttext anders. Er fieberte nicht nach einem Schatz und hatte auch keine Schatzkarte dabei. Eher beiläufig und ganz zufällig stößt er auf das Kostbarste seines Lebens. Sofort tut er alles dafür, diesen Schatz zu besitzen. Dafür gibt er alles andere auf. Ein unermesslicher Schatz ändert alle bisherigen Pläne und Vorhaben. Jetzt zählt nur noch eines: diese Kostbarkeit gefahrlos zu bergen.
Wir erfahren nicht, wie viel der glückliche Schatzfinder für den Acker bezahlt hat. Wir erfahren auch nicht, wie vermögend er war. Wir erfahren nur: er hat alles für dieses Stück Land mit dem verborgenen, edlen Gut hergegeben.
Wie viele Gemeindeglieder haben seit Jahren alle ihre Kraft für ihre Kirchengemeinde gegeben. Im ehrenamtlichen Engagement haben sie ihre Gemeinde schon bereichert, als es das Wort Ehrenamtliche in unserer heutigen Form noch gar nicht gab. In manchen Familien sind bereits Generationen ehrenamtlich mit ihrer Kirchengemeinde verbunden. Sie sind ein unermesslicher Schatz, kostbar und wertvoll.
Mit der Zukunftswerkstatt entdecken wir unsere Schätze neu - in jeder Region, in jedem Pfarrbereich bis in unsere Gemeinde hinein. In unseren Schatztruhen finden sich treue Beter, fleißige und rührige Hände, wachsame Augen, mit ihrer Kirche verbundene Herzen, eifrige und bestimmende Töne für die eigene Sache, Aufmerksamkeit und Geduld.
Wenn es immer und überall so wäre und immer weiter so bliebe, dann müssten wir diese Schätze nur neu zum Glänzen bringen. Doch vielerorts müssen wir feststellen, dass die jungen Menschen ihren Heimatort verlassen und ihre persönliche Zukunft in den Metropolen suchen. Wir müssen feststellen, dass wir weniger werden und unsere Kraft dadurch leider auch nicht größer wird. Wir merken deutlich: hier verändert sich etwas und wie es sich verändert, gefällt uns nicht.
Pfarrbereiche und Aufgaben wachsen. Gottesdienste, Kinderkreise und die Zeit für ein unbekümmertes Gespräch werden hingegen immer weniger. Der unermessliche Schatz unserer Kirche leuchtet noch ein bisschen in Projekten und erinnert ansonsten an die gute alte Zeit.
Das gleiche ließe sich nun von der Perle sagen. Ihr Glanz ist stumpf geworden. Sie ist von einer altehrwürdigen Patina überzogen. Ihre Aura aber hat an Wirkkraft noch nichts eingebüßt.
Ist das so, liebe Schwestern und Brüder, dass Kirche wie eine matte Perle und ein unermesslicher aber verlorener Schatz daherkommt? Dann wird es Zeit unseren Predigttext noch einmal zu hören:
Die Kirche, unsere Gemeinde gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker.
Wiederum gleicht die Kirche, unsere Gemeinde einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Unsere Gemeinde ein Schatz, gar eine Perle?
Nein, wir schauen mal nicht auf das, was schon lange nicht mehr geht. Lassen wir uns doch einfach mal von der Freude dessen anstecken, der in unserer Kirche, in unserer Gemeinde einen Schatz findet. Lassen wir uns doch einmal bewegen zu ein paar Gedanken: Was müsste passieren, dass Menschen aus unserem Dorf und aus unserem Pfarrbereich in unsere Kirche kommen? Wie können wir ihnen Lust machen auf Kirche? Wie können wir sie einladen in unsere Gemeinde und offen sein für ihr Kommen?
Können wir lernen uns mit unseren wenigen Kindern auf den Weg zu machen zu ihren Freundinnen und Freunden und dort in Gemeinschaft Gottes Wort als den Schatz und die gute Perle zu erfahren? Ist das überhaupt zu schaffen, unsere Kirche auch am Sonntag zu öffnen – nicht für einen ganzen Gottesdienst, aber für ein einladendes Gebet?
Wie wäre es wenn wir das gemeinsam entdecken? Wäre es nicht spannend zu hören, was die Menschen aus ihrer Nachbargemeinde schon ausprobiert haben und womit sie gute Erfahrungen gemacht haben?
Die Zukunftswerkstatt in unserer Region möchte uns einladen. Wir können im Gespräch sein mit Gott und mit den Schwestern und Brüdern aus unserer Nachbarschaft. Wir können uns erzählen und zuhören. Wir können gemeinsam Schatzsucherinnen und Schatzsucher sein.
Das Gleichnis vom unermesslichen Schatz und der kostbaren Perle zeugt von Vertrauen und Bewegung: Vertrauen auf Gott, dass auch wir in unserer Gemeinde einen solchen unermesslichen Schatz entdecken – und nicht nur wir: auch andere laden wir dazu ein. Das setzt uns in Bewegung, jede und jeden gerade so, wie uns Gott es geschenkt hat: die einen schnell und agil, die anderen langsam und solide. Gemeinsam bringen wir mit Gottes Hilfe den unermesslichen Schatz zum Leuchten und polieren dabei die kostbare Perle mit auf.
Mir gefällt diese Idee gut, sehr gut sogar. Ich finde in dem Predigttext alles, was wir dazu brauchen und entdecke dabei, dass wir das sogar schon haben. Einmal vergleicht Jesus das Himmelreich mit etwas Materiellem - einem Schatz, der gefunden wird. Beim nächsten Mal vergleicht er es mit einem Menschen – dem Kaufmann, der die Perle sucht.
Wenn wir das für uns übersetzen, dann haben wir diesen materiellen Schatz in unseren Kirchengebäuden, Pfarrhäusern und Grundstücken, den schicken Orgeln und neu gestalteten Räumen. Darüber hinaus aber sind wir es selbst, liebe Schwestern und Brüder, getaufte Christinnen und Christen. Beides möge ein Zeugnis sein für Gottes Hiersein bei uns: unsere Kirchen und wir selbst.
Zukunftswerkstatt heißt nicht Abriss aller Gebäude und Verkauf allen Besitzes. Es heißt aber womöglich einen neuen Umgang damit und im schmerzlichen Fall auch Loslösen von einzelnen Gebäuden, wo sie eher Last als Lust und eher Frust als Freude sind. Zukunftswerkstatt heißt nicht, dass wir grundsätzlich das Alte für schlecht halten und alles Neue für gut befinden.
Zukunftswerkstatt ist ein Stück Aufbruch und Neubeginn. Zukunftswerkstatt ist Hören auf Gottes Wort, bitten um richtige Entscheidungen und Losgehen. Das machen wir zusammen: in unserer Region, im Pfarrbereich und in der Gemeinde.
Das Reformationsjubiläum hat uns allen gezeigt, dass in unseren Kirchengemeinden Gottes Geist seine Wirkkraft entfaltet. Darauf vertrauen wir auch, wenn wir Zukunft für unsere Kirchengemeinden denken.
Schatzsucher um Christi willen; meine Neugier ist wieder geweckt. Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
(Predigtlied: EG 395,1-3)
Fürbitten
1. Herr Jesus Christus, du schenkst uns Lebens¬kraft und Lebensmut. Du kennst unsere Wege in der Familie, in der Gemeinde und in der Welt. Du weißt, wie schwer es uns fällt, Liebgewordenes loszulassen. Doch manchmal öffnen sich erst dann neue Möglichkeiten, wenn wir nicht mehr festhalten, was vergangen ist. Hilf uns Abschied zu nehmen! Wir bitten dich um deine Kraft, uns von Bindungen und Erwartungen zu lösen, die neues Wachstum verhindern. Wir rufen zu dir:
Alle: Kyrie eleison (EG 178,9)
2. Himmlischer Vater, dein Reich verheißt uns Leben in Fülle. Du selbst willst unter uns wohnen. Es lohnt sich alles herzugeben für die kostbare Perle deiner Liebe und Gegenwart. Wir bitten dich: Wirke unter uns! Lass sprudeln die Quellen deiner lebendigen Kraft. Rühre uns an, dass wir an deinem Reich bauen. Große und Kleine, Arme und Reiche, jeder ist eingeladen, an deinem Tisch Platz zu nehmen. Lass uns einladend sein und die Arme öffnen für alle, die dich suchen. Wir rufen zu dir:
Alle: Kyrie eleison (EG 178,9)
3. Heiliger, guter Geist Gottes, bewege unsere Herzen und Gedanken . Durchströme uns mit dem Wind der Veränderung und schenke uns die Hoffnung, dass aus jeder Veränderung viel Gutes entstehen kann. Lass uns nicht resignieren, son¬dern mutig nach vorn schauen.
Nimm jeden von uns an dein Herz, bewahre und schütze unseren Glauben. Lass uns wachsen zu dir hin! Wir rufen zu dir:
Alle: Kyrie eleison (EG 178.9)
Alles, was uns bewegt, legen wir in Deine Hände. Bewege du uns durch deinen Geist und höre uns, wenn wir gemeinsam beten: Vater unser im Himmel…
Sendung und Segen
Schwestern und Brüder, erhebt euch zum Segen,
fasst die Hände eurer Nachbarinnen und Nachbarn zu beiden Seiten.
Gesegnet seid ihr, die ihr euch auf Gott verlasst
und eure Zuversicht auf Gott setzt.
Ihr seid wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
der seine Wurzeln zum Bach streckt.
Wenn Hitze kommt, fürchtet ihr euch nicht,
eure Blätter bleiben grün.
Ihr sorgt euch nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,
ohne aufzuhören bringt ihr Früchte.
Gesegnete seid ihr.
Gehet hin im Frieden!
(nach Jer 17,7+8, aus: Evangelisches Gottesdienst¬buch, S. 676)
Regionale Zukunftswerkstätten
Zukunftswerkstatt in den Regionen (Foto: EVKS)
Liebe Brüder und Schwestern,
unsere Zukunftswerkstätten gehen in die 2. Runde.
Hier zunächst die aktuellen Termine:
- Region Nord-West: 13.09.2019, 17.00-21.00 Uhr, Stöckey, Dorfgemeinschaftshaus
- Region Nord-Ost: 27.09.2019, 17.00-21.00 Uhr, Ellrich, St. Johanniskirche
- Region Süd-West: 27.09.2019, 17.00-21.00 Uhr, Bleicherode, St. Marien-Hospital
- Region Süd-Ost: 27.09.2019, 17.00-21.00 Uhr, Nordhausen, Herzschlag-Jugendkirche
Was erwartet Sie?
Aus den Zukunftswerkstätten 2018 sind viele gute Ideen und Ansätze für die Arbeit in den Gemeinden, Pfarrbereichen und Regionen unseres Kirchenkreises entstanden. Wir wollen in einen Austausch treten, uns gegenseitig erzählen und miteinander entdecken, welche Vielfalt kirchlichen Lebens bei uns zu finden ist. Und es geht noch einen Schritt weiter: Das Zauberwort heißt Regionalbeirat. Oder ist es gar kein Zauberwort? Sagen Sie vielleicht: Nicht noch was Neues? Nicht noch ein Gremium… Nicht noch mehr rumsitzen… Wir sagen: Es ist eine große Chance zur Vernetzung und gemeinsamen Gestaltung des kirchlichen Lebens. Keiner muss alles alleine machen und das Rad neu erfinden. Wir haben schon viele Ideen, Vorschläge und gelungene Veranstaltungen. Wir feiern gemeinsam Gottesdienst und Gemeindefest.
Wer aufbricht, der kann hoffen, vor dreißig Jahren schrieb Klaus-Peter Hertzsch diese Liedzeile. Sie motiviert noch immer.
Herzliche Einladung zur Zukunftswerkstatt in Ihrer Region. Ihr Platz in unserer Runde ist noch frei.
In Vorfreude auf ein Wiedersehen grüße ich Sie im Namen des Ausschusses Zukunftswerkstatt,
Andreas Schwarze
Superintendent
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
wann hat sich das letzte Mal in ihrem Leben etwas verändert? Und sie mussten schmerzhaft feststellen: So geht es nicht weiter!
In unseren Kirchgemeinden passiert momentan genau das. Wir spüren, das Gewohnte verändert sich. Kirchliche Mitarbeiter müssen immer größere Gebiete betreuen und können nicht mehr allen gerecht werden. Auch manchen Ehrenamtlichen wird die Last der Aufgaben zu viel. Da wird schnell klar: So kann und wird es nicht weiter gehen!
Uns allen stellen sich einige Fragen:
- Wo wollen wir hin mit unserem Glauben, mit unseren lieb gewordenen Ritualen – ja mit unserer Kirche?
- Gibt es neue Wege und offene Türen, Glauben zu leben?
- Wo finden wir Kraft für unseren Alltag?
- Was lässt uns lebendig und froh werden?
- Was brauchen wir von Kirche und wie wollen wir Zusammenleben gestalten?
Haben Sie Lust und Zeit, gemeinsam neue Möglichkeiten für unser Leben als Christenmenschen zu entdecken?
Wollen Sie den Aufbruch wagen in eine neue Zeit? Wir alle wissen nicht, was uns Veränderung bringt. Aber wir halten es selbst mit in den Händen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, aktiv mit zu gestalten! Dazu laden wie Sie recht herzlich ein zu unseren Zukunftswerkstätten! Gott befohlen!
Ihre Corina Sänger – Im Namen des Zukunftsausschusses
Region Nord-West
Header ZW 19 NW (Foto: KK Südharz)
Zur Region Nord-West gehören:
- Pfarrbereich GroßbodungenGroßbodungen, Hauröden, Haynrode, Wallrode
- Pfarrbereich SilkerodeBockelnhagen, Epschenrode, Silkerode, Stöckey, Weißenborn-Lüderode, Werningerode, Zwinge
- Pfarrbereich TrebraBranderode, Etzelsrode, Friedrichsthal, Holbach, Klettenberg, Liebenrode, Limlingerode, Mackenrode, Obersachswerfen, Pützlingen, Schiedungen, Trebra
Der aktuelle Bericht von der Werkstatt 2019:
Vorstellung der Gruppenarbeit (Foto: R. Englert)
Zukunftswerkstatt Stöckey – 13. September 2019, 17.00 bis 21.00 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus
Fünfundzwanzig Menschen, Jung und Alt, Gemeindeglieder und Interessierte aus Stöckey und der Region Nord-West folgten am Freitag der Einladung zur zweiten Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises Südharz. Unter ihnen hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeitende in der Kirche, Yanneck – er hat gerade die KILEICA-Ausbildung absolviert sowie Margit Ertmer, Bürgermeisterin der Gemeinde Sonnenstein, und Falk Apel, Ortsteilbürgermeister von Stöckey. Sie ließen sich von Dr. Michael Funke von der Beraterwerkstatt Leipzig durch den Abend führen.
Im Mittelpunkt des Nachdenkens stand der Ansatz von Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong (Uni Kiel) Von der Ortskirche zu kirchlichen Orten. Schnell wurde deutlich: Kirche findet nicht nur in der Kirche statt. Vor allem der lebendige Adventskalender wird in vielen Gemeinden begangen. Dabei besuchen sich die Gemeindeglieder in der Adventszeit gegenseitig. Höfe, Stuben, Gärten werden zu Andachts- und Begegnungsorten. Im Kirmeszelt, auf dem Sportplatz, im Schützenverein oder auf der grünen Wiese hören Menschen Gottes Wort und leben miteinander Gemeinschaft. Das Erzählen über grüne Pflänzchen, die im letzten Jahr gewachsen sind, wurde vielfältig und bunt. Manch einer staunte nicht schlecht, an wie vielen Orten Kirche stattgefunden hat. Der ganze Raum war erfüllt von der Lebendigkeit der Geschichten und Berichte aus den Gemeinden.
In der Pause dazwischen konnten sich die Anwesenden nicht nur leiblich stärken. Intensiv wurde weiter geredet und Erfahrungen ausgetauscht.
Im Anschluss waren alle eingeladen den Vernetzungsgedanken noch stärker in den Fokus zu nehmen. In der Region sind vor allem die hauptamtlich Mitarbeitenden über den Regionalkonvent miteinander verknüpft. Aber wie kann das für die Ehrenamtlichen in den Gemeinden gelingen? Auf welcher Basis kann man aneinander Anteil haben und miteinander berichten?
Die Tischgruppen waren nun gebeten, sich anhand von Fragen Gedanken zu einem Regionalbeirat zu machen. Ein Ort an dem Ehrenamtliche und Hauptberufliche miteinander für die Region und ihre Gemeinde nachdenken. Ob nun Regionalbeirat, Fachbeirat oder projektbezogene Treffen: allen Anwesenden war abzuspüren, dass sie sich mehr Vernetzung wünschen. Mit diesem Gedanken sind alle unter Gottes Segen in den Abend gezogen.
Der Zukunftsausschuss sammelt all diese Vorschläge und bündelt sie für den Bericht zur Kreissynode am 16. November 2019. Bis dahin finden die Zukunftswerkstätten in den anderen drei Regionen statt. Am 27. September 2019, 17-21 Uhr geht es weiter in Bleicherode für die Region Süd-West und in der Herzschlag-Jugendkirche Nordhausen für die Region Süd-Ost. Am 01. November 2019, 17-21 Uhr wird für die Region Nord-Ost nach Ellrich in die St. Johanniskirche eingeladen.
Andreas Schwarze
Superintendent
Bericht aus der Werkstatt 2018:
Anfang Mai trafen sich gut 30 Teilnehmer zur 1. Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises Südharz in Großbodungen. Vom Veranstalter bis zum Teilnehmer waren alle gespannt, was der Tag wohl bringen möge. Man hatte sich getroffen, um über die Zukunft der Kirche, der Gemeinde zu sprechen. Mitdenker aus den Pfarrbereich Großbodungen, Trebra und Silkerode hatten sich eingefunden. Darunter Hauptamtliche wie Pfarrerinnen und Gemeindepädagoginnen, ehrenamtliche Gemeindekirchenratsmitglieder und eine erfreulich große Gruppe an Gemeindemitgliedern aus Silkerode. Alle Generationen waren vertreten, auch sechs Kinder und Jugendliche, was die Diskussion noch spannender und lebendiger werden ließ. Superintendent Andreas Schwarze begrüßte sie im liebevoll hergerichteten Schützenhaus, um gemeinsam den Garten Gottes zu bewirtschaften. Und geackert haben die Teilnehmer wirklich. Die Köpfe rauchten zum Schluss, doch die Gesichter strahlten Zufriedenheit aus. Wer befürchtet hatte Tag vollgepackt mit Vorträgen und klugen Worten absitzen zu müssen, erlebte erfrischend anderes. Dr. Michael Funke von der Beraterwerkstatt Leipzig moderierte die Veranstaltung lediglich. Er gab immer neue Impulse für Diskussionen in wechselnden Gruppenzusammensetzungen und leitete die anschließende Präsentation der Ergebnisse. So kam jeder mit jedem ins Gespräch, konnten Erfahrungen ausgetauscht und Ideen für die zukünftige Arbeit ganz konkret entwickelt werden. In manchem Gespräch mussten später Hände und Füße mit herhalten, um dem Gesagten noch mehr Ausdruck zu verleihen. Man spürte deutlich, dass sich hier Menschen getroffen haben, denen die Kirche, von Dorf bis weltweit, wichtig ist. Selbst in der Mittagspause wurde munter weiter diskutiert. Hier ein paar Themen des Tages.
Ganz konkret brachten die Jugendlichen ihre Wünsche mit ein:
- mehr Freizeitaktivitäten für Jugendliche anzubieten;
- das Problem des Transports zur Jugendkirche nach Nordhausen in Angriff zu nehmen;
- Räumlichkeiten für die Jugendlichen auch vor Ort herzurichten;
- Jugendliche sollten im Gottesdienst von ihren Gruppen und Aktivitäten berichten können.
Als weitere Ergebnisse des Tages soll in Angriff genommen oder vorbereitet werden:
- der Druck eines Flyers mit Terminen zur Kirchenmusik im ganzen Kirchenkreis;
- es wurde gebeten auch noch über andere Kommunikationswege als Gemeindebrief, Homepage und facebook nachzudenken; wobei einige nun konkret über denn Druck eines Gemeindebriefes nachdenken;
- die Gründung von Männergruppen in den Gemeinden, bislang stehen Kinder, Frauen und Senioren im Fokus;
- Martini nicht nach der Andacht und dem Umzug enden zu lassen, sondern noch beisammen zu bleiben und beispielsweise zu grillen;
- Traditionen wie die Kirmes teils wiederzubeleben und nicht aussterben zu lassen, dabei die Jugendlichen mit ins Boot zu holen. Der reiche Schatz kirchlicher Feste soll gefeiert werden;
- ein Generationenhaus mit kirchlichem Profil einzurichten, als Treffpunkt für alle wurde angedacht;
- es wurde gebeten eine Weiterbildung Ehrenamtlicher anzubieten, die Krankenbesuche machen und manchmal nach dem richtigen Wort ringen;
- ganz allgemein wurde um intensivere Begleitung und Anleitung der Ehrenamtlichen gebeten;
- den Besuchsdienst auf alle Geburtstagskinder der Gemeinde auszuweiten war eine Idee. Warum immer nur die Senioren besucht würden, wurde in die Runde gefragt;
- die Sommerkirche als Konzept nahm man von anderen dankbar auf – nur ein Gottesdienst im Sommer pro Woche im Pfarrbereich an wechselnden Orten, doch der besonders schön, mit viel Musik, gemeinsamem Essen, Fahrdienst;
- über die Arbeit mit Kindern vor Ort wurde nachgedacht, ob man nicht doch Ehrenamtliche findet, die gern eine kleine Gruppe übernehmen würden und dazu Anleitung bekommen;
- über zukunftsfähige Konzepte für den Bau und die Nutzung an kirchlichen Gebäuden solle rechtzeitig nachgedacht werden;
- darunter auch der Gedanke aus den Reihen der Teilnehmer, ob es nicht eine Hauptkirche pro Pfarrbereich oder Kirchspiel geben solle. Entsprechend solle man Konzepte entwickeln, wie die anderen Gebäude genutzt werden können.
Um 16 Uhr stand dann übrigens nicht die Schlussrunde auf dem Tagesplan, sondern raus damit in die Welt. Und so wird es sein. Die Teilnehmer nehmen die frischen Ideen mit in ihre Gemeinden, ihre Gemeindekirchenräte und Konvente der hauptamtlichen Mitarbeiter, um sie dort weiterzudenken und umzusetzen. Ein sehr guter Anfang ist gemacht. Haupt- und Ehrenamtliche haben neue Wege für sich entdeckt, die sie gemeinsam gehen möchten. Gemeinschaft und das gemeinsame Essen waren der rote Faden, der sich letztlich durch die meisten Ideen zog. Mit zukunftsträchtigen Ideen haben sich die Teilnehmer wieder an ihre Wurzeln erinnern lassen. Ein schöneres Ergebnis kann wohl niemand erwarten.
Regina Englert
Region Süd-West
Header ZW 19 SW (Foto: KK Südharz)
Zur Region Süd-West gehören:
- Pfarrbereich BleicherodeBleicherode, Lipprechterode, Kleinbodungen, Kraja
- Pfarrbereich NiedergebraElende, Friedrichslohra, Friedrichsrode, Großberndten, Großwenden, Hainrode, Kleinberndten, Münchenlohra, Niedergebra, Obergebra
- Pfarrbereich SollstedtAscherode, Bernterode, Buhla, Gerterode, Rehungen, Sollstedt, Wülfingerode
- Pfarrbereich WipperdorfHain, Kehmstedt, Kleinfurra, Möhrbach, Nohra, Wernrode, Wipperdorf, Wolkramshausen, Wollersleben
Persönlicher Bericht aus der Zukunftswerkstatt 2019 von Gerda Leidel:
Über 30 Menschen aus den verschiedenen Gemeinden sind an diesem Abend zusammengekommen , um weiter über neue Wege nachzudenken. Dazu wurden die Stühle zu einem großen Kreis aufgestellt.
Nach der Begrüßung und der Andacht übernahm Dr. Funke die erste Arbeitseinheit.Auf 5 Arbeitsgruppen verteilten wir uns , um zusammen zu tragen, wo wir besonders schöne Erlebnisse mit Kirche hatten und dabei sollten wir uns auch miteinander bekannt machen.Am Ende schrieben wir auf ovale ,farbige Zettel Schlagwörter mit besonders schönen Anliegen und auf sechseckige, wo diese verortet waren. Dann wurden die eckigen von den Einzelnen aus allen Gruppen in der Mitte aneinander gelegt und jeder gab eine kurze Erläuterung zu seinem besonderen Ort ab.Rings herum wurden wie Blütenblätter die ovalen Zettel gelegt, so dass am Ende eine Schöne Blüte sichtbar war. ( dazu gibt es Fotos )
Dann gab es eine halbstündige Pause zum stärken und miteinander reden.
Die 2. Arbeitseinheit befasste sich mit der Errichtung eines Regionalbeirates.
Dazu gab es eine Einführung, die Erläuterung der Struktur unsere Süd-West Region und warum die Arbeitsgruppe Zukunftswerkstatt zu dieser Überlegung gekommen ist.
Dazu haben wir wieder Arbeitsgruppen gebildet ,und gebeten sich andere Gesprächspartner zu suchen. Das hat auch gut funktioniert. Jede Gruppe bekam ein Blatt in din A2 Größe und sollte darauf die Ergebnisse der Diskussion notieren.
Es gab eine Gruppe, die dem Vorhaben sehr skeptisch gegenüber war , an allen anderen Tischen wurde schon über eine mögliche Zusammensetzung diskutiert,....
Am Ende, als jede Gruppe seine Überlegungen erläutert hatte, kristallisierte sich eine klare Tendenz zur Gründung eines Regionalbeirates heraus, trotz aller Skepsis und Unsicherheit.
Leider waren nicht alle Gemeinden vertreten. Das zeigte auch, wie einige Hauptamtliche diesem Vorhaben gegenüber stehen. Mich hat aber gerade das bestärkt, dass wir diesen Weg weiter gehen müssen.Wir Ehrenamtliche brauchen eine Plattform, wo wir uns austauschen können.
Mit einem Dank an Alle ,die sich die Zeit genommen haben, an die , die alles vorbereitet haben und an Dr. Funke, haben wir uns mit dem gegenseitigem Zusprechen , der Friede Gottes geleite dich auf deinen Wegen verabschiedet.
Gerda Leidel
Bericht aus der Zukunftswerkstatt 2018 – Kirche in Bewegung:
Wir interviewen uns gegenseitig (Foto: R. Englert)
Die Gemeinden der Pfarrbereiche Bleicherode, Niedergebra, Sollstedt, Wipperdorf und Lipprechterode trafen sich am Samstag zur vorläufig letzten regionalen Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises Südharz.
Begleitet von Dr. Michael Funke von Die Beraterwerkstatt Leipzig diskutierten die Teilnehmer munter bis zum Nachmittag in der Kapelle des St. Marien-Hospitals Bleicherode. Unter den Teilnehmern auch der Bleicheröder Bürgermeister Frank Rostek und der Bürgermeister Buhlas Rüdiger Wetterau.
Besonders die Gemeinden des nur noch bis zum Ende des Jahres bestehenden Pfarrbereichs Lipprechterode konnten sich an diesem Tag ihren zukünftigen Pfarrbereichen in intensiven Gesprächen annähern. Die Kirchengemeinden Ascherode, Bernterode und Buhla werden ab dem neuen Jahr in die Pfarrstelle Sollstedt eingegliedert. Das Kirchspiel Lipprechterode mit Kraja, Lipprechterode und Kleinbodungen geht zur Pfarrstelle Bleicherode. Haynrode und Wallrode gehören dann zur Pfarrstelle Großbodungen. Das angenehme Miteinander, das von allen Teilnehmern am Ende des Tages gelobt wurde, ist ein wohltuender Schritt auf diesem gemeinsamen Weg.
Was sind die Themen, die dieser Region besonders am Herzen liegen?
Unter der Überschrift lebendige Gemeinde wollte Ulrike Patzelt aus Großwenden gern in größerer Runde überprüfen, ob die Möglichkeit Gemeindegruppen wie Senioren, Kinderstundenkinder und musikalische Gruppen regional in Gottesdiensten zu vereinen, realistisch ist. Im Ergebnis sollen so die Generationen mehr voneinander wissen und ein größeres Gemeinschaftsgefühl geweckt werden. Konkret entstand die Idee eines Regional-Nachmittags. Dazu müsste keine neue Veranstaltung erfunden, sondern ein ansonsten regionaler Gottesdienst wie zu Himmelfahrt, zu Pfingsten oder zum Johannisfest erweitert werden. Da dieser Vorschlag einer aufwendigeren Vorbereitung bedarf, bespricht man ihn nun zunächst in den Regionalkonventen (Treffen der Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker einer Region).
Pfarrer Halver aus Niedergebra forderte Raus aus der Sitzkultur – Kirche in Bewegung. Und die Ideen der Gruppe waren wahrlich mobil und aktiv. Veranstaltungen wie: Gottesdienst auf dem Fußballplatz, Gemeindewanderungen, Radpilgern, zu Gast in Nachbars Garten, Mensch und Tier gemeinsam unterwegs, ein Tanzabend mit Live-Musik oder christliches Yoga in der Kirche, eine Jogginggruppe oder Gemeindegymnastik präsentierte er später in großer Runde. Aber auch soziales Engagement war dabei, wie ein Kirchen-Taxi, das älteren Menschen bei den Einkäufen auf dem Land hilft; Eltern unterstützt, die ihre Kinder vielleicht aus einem Notfall heraus nicht aus dem Kindergarten abholen können oder auch der Transport zu kirchlichen Veranstaltungen.
Präses Dr. Uwe Krieger diskutierte mit seinem Team das Thema Regionalpfarrämter. Hier arbeiten im Idealfall mehrere Pfarrer in einer Region ganz nach ihren Begabungen zusammen. Der eine kann besser mit Konfirmanden arbeiten, dem nächsten liegt die Ausgestaltung von Taufen besonders. Ein jeder an seinem Platz, niemand müsste mehr alles machen. Ein Manager wäre für die Verwaltung zuständig, die Pfarrer könnten sich auf die Seelsorge konzentrieren. Dieses Thema wurde sehr kontrovers diskutiert. Zunächst sollen die Ergebnisse aus dem Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen ausgewertet werden, der diese Form bereits praktiziert. Zum anderen regte Superintendent Andreas Schwarze an, wolle man demnächst im Pfarrkonvent (Treffen aller Pfarrer des Kirchenkreises) besprechen, was für einen Pfarrer an Verwaltungsarbeit anfällt, was delegiert werden kann.
Kreiskantorin Margarita Yeromina brachte gleich zwei Themen ein, die ihr wichtig waren. Zum Thema Musikalische Gruppen bat sie die Gemeinden, ihr alle im Kirchenkreis aktiven Musiker und kirchenmusikalischen Gruppen zu mailen. Mit Hilfe dieser Übersicht erkenne sie die Bedürfnisse der einzelnen Gemeinden ebenso wie ihre Leistungsfähigkeit.
Ihr zweites Thema war die Öffentlichkeitsarbeit. Wichtig war Yeromina hier eine Professionalisierung, beispielsweise beim Thema Plakatgestaltung. In der Masse von Veranstaltungsplakaten dürften die Plakate der Kirche nicht durch zusammengebastelte Kopien auffallen, dazu seien sie zu hochkarätig. Um die Öffentlichkeitsarbeit noch weiter auszubauen, empfahl Superintendent Schwarze den Gemeinden im Bedarfsfall ihre Veranstaltungen an die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Regina Englert, zu senden. Von dort gehen sie an Presse, Funk und Fernsehen. Der brandneue KirchenSommer-Flyer schaffte es auf diesem Weg in den MDR.
Jugendreferent Simon Roppel brachte das Thema Gemeinde anders ein. Als Ergebnis wurde überlegt, einen sogenannten Vermittler einzustellen, der die Möglichkeiten der Gemeinden einer Musterregion ausloten soll. Lektorin Roswitha Böck ermunterte dazu ruhig einmal Neues auszuprobieren und berichtete dabei von ihren Erfahrungen. Manchmal glaube man nur treue Gottesdienstbesucher mit neuen Gottesdienstformen zu verlieren. Das Beispiel Familien-Kirche in Bleicherode zeigt das genaue Gegenteil. Dieser Gottesdienst begeistert alle Generationen und lädt Kinder, Eltern und Großeltern ein, gemeinsam aktiv Bibelgeschichten zu erleben.
Als erstes Projekt des Tages setzen die Gemeinden des Pfarrbereichs Niedergebra noch diesen Sommer die Veranstaltung Zu Besuch in Nachbars Garten um. Sie soll Gemeindemitglieder und Freunde wöchentlich in den Garten eines Gastgebers einladen. Jeder könnte zu einem kleinen gemeinsamen Essen beitragen. Ein Abend, bei dem die guten Gespräche und Ideen der Zukunftswerkstatt in entspannter Atmosphäre weiter entwickelt werden könnten.
Auch der Ausschuss Zukunftswerkstatt trifft sich gleich zu Beginn der nächsten Woche, um auszuloten, wie es nun in den Gemeinden weitergehen kann. Wichtig vor allem, dass Gemeinden, die nicht an der Zukunftswerkstatt teilnahmen nicht aus dem Blick geraten. Wenn die einen fröhlich voranschreiten und die anderen lieber im Gewohnten verharren, wird das Gefälle zwischen den Gemeinden nur unnötig vergrößert. Dies gilt es mit neuen Angeboten zu verhindern.
Regina Englert
Region Harzblick
Header NO 19 (Foto: KKS)
Zur Region Harzblick gehören:
- Pfarrbereich EllrichAppenrode, Ellrich, Gudersleben, Mauderode, Sülzhayn, Werna, Woffleben
- Pfarrbereich GroßwechsungenGroßwechsungen, Großwerther, Günzerode, Haferungen, Hesserode, Hochstedt, Hörningen, Immenrode, Kleinwechsungen, Kleinwerther
- Pfarrbereich IlfeldBuchholz, Harzungen, Herrmannsacker, Ilfeld, Neustadt, Niedersachswerfen, Osterode, Rothesütte, Sophienhof
- Pfarrbereich Nordhausen Salza-NiedersalzaHerreden, Krimderode, NDH Salza-Niedersalza, Rüdigsdorf
Bericht über die Zukunftswerkstatt 2018:
Zukunftswerkstatt in der Ev. Grundschule Nordhausen (Foto: R. Englert)
Die Weisheit der Alten und die Flexibilität der Jungen
Herzlich Willkommen zur 3. Zukunftswerkstatt – dieser freundliche Empfang, auf eine Tafel gemalt, begrüßte die Besucher der Ev. Grundschule am Samstag in Nordhausen. Einen ganzen Tag lang arbeiteten in den Schulräumen gut 50 Teilnehmer aus den Pfarrbereichen Niedersachswerfen, Großwechsungen, Ellrich, Ilfeld und Nordhausen Salza-Niedersalza an der Zukunft der Kirche.
Von flammenden Plädoyers bis zu fast verzweifelten Fragen bot der Tag eine große Bandbreite an Emotionen und später auch Ergebnissen.
Und wieder einmal waren es die jungen Menschen, die die alten Hasen an die Basis all ihres Tuns erinnerten. Solange wir Gottes Wort bewahren, ist es ihm egal, welche Musik wir im Gottesdienst spielen, wies Dominik Ahlert aus der Gemeinde Salza seinen Zuhörern den Weg. Arvid Büntzel von der Herzschlag Jugendkirche schlug den Bogen zwischen den Generationen: Wir brauchen die Weisheit der Alten und die Flexibilität der Jungen. Dass junge Menschen jedoch von älteren Gemeindemitgliedern immer wieder gern mit einem Das war schon immer so in ihren Aktivitäten ausgebremst würden, trug Jana Eichel aus Ellrich in einem sehr persönlichen flammenden Plädoyer für eine stärkere Einbeziehung der Jüngeren vor.
Ganz intensiv wurde am Samstag immer wieder das Thema Arbeit mit Kindern diskutiert. Im Pfarrbereich Großwechsungen ist sie das große Sorgenkind. Seit etlichen Jahren, so Pfarrer Jochen Lenz, gebe es keine Kontinuität mehr in seinen Gemeinden. Diese Arbeit mit den Jüngsten müsse vor Ort geschehen, da brauche es eigentlich mehr als eine Gemeindepädagogin. Superintendent Andreas Schwarze konnte hier auf Modellprojekte des Kirchenkreises mit Ehrenamtlichen hinweisen, die diese Arbeit in den Gemeinden übernehmen. Teils sind sie gänzlich ehrenamtlich aktiv und teils mit einer kleinen Aufwandsentschädigung. Diese Arbeit soll gestärkt werden, indem sie von den Gemeindepädagoginnen angeleitet und begleitet wird. Die große Gruppe der Teilnehmer aus dem Lenzschen Pfarrbereich will sich nun nach jungen Müttern oder junggebliebenen Großmüttern umsehen, die diese Arbeit gern übernehmen würden. So könnte sie vielleicht in allen Orten weiter angeboten werden. Wie wertvoll diese Kinderstunden auch für die Erwachsenen sind, wussten einige Teilnehmer zu erzählen, die vor Jahren neu hinzugezogen waren. Nicht selten ist ihr erster Kontakt zur Gemeinde aus diesen Kindergruppen erwachsen. Die Arbeit mit Kindern wird zukünftig eines der großen Themen des Kirchenkreises sein, das wurde erneut deutlich.
Neben der aktiven Suche nach Ehrenamtlichen in Großwechsungen gab es weitere konkrete Ergebnisse. Im Pfarrbereich Salza möchte man die Idee der Gebetsinformationen von Dominik Ahlert unterstützen. Es sollen regelmäßig Fürbitten-Gebete für die Arbeit an der Zukunft der Kirche zusammengetragen und an die Gemeinden zum Gebet weitergegeben werden. Eine Aufgabe an der sich alle Gemeinden beteiligen können. Pfarrer Heimrich wusste zu berichten, dass sich Ilfeld kleine Erprobungsräume schaffen möchte. Gedacht ist beispielsweise an Mittwochabend-Andachten in wechselnden Kirchen und an einen kreativen Handarbeitskreis, um einmal auf andere Gruppen zuzugehen. In Ellrich wollen die Gemeindevertreter zunächst gedanklich aufräumen, um Platz für neue Ideen zu schaffen.
Neu wird ein Button auf der Homepage des Kirchenkreises für die Arbeit des Frauenteams sein. Er soll demnächst Kontaktdaten zum Frauenteam und zu einer speziellen Frauen-Seelsorge anbieten. Auch besondere Frauen-Termine werden dort sichtbar sein.
Superintendent Andreas Schwarze nahm für sich die Idee einer Gottesdienst-Auszeit aus diesem Tag mit. Warum nicht einmal Gottesdienstpausen in den Gemeinden einlegen und stattdessen vor Ort überlegen, wie Kirche mit den Menschen wieder ins Gespräch kommen kann?, warf er in die Runde. Was noch bei der ersten Werkstatt beinahe revolutionär erschien, reift mittlerweile zu der Überlegung, dass diese Auszeit wertvoller sein könnte, als ein Weiter-so.
Trotz aller selbstverständlicher Schnittpunkte der drei bisherigen Zukunftswerkstätten, gab es auch dieses Mal wieder ganz eigene leidenschaftlich diskutierte Themen, eigene Ideen.
Was wird wohl die nächste 4. Werkstatt am 23. Juni im St. Marien-Hospital in Bleicherode bringen, wenn sich die Pfarrbereiche Niedergebra, Wipperdorf, Sollstedt, Bleicherode und Lipprechterode treffen? Wer Lust hat mitzudenken, ist herzlich eingeladen.
Anmeldung im Büro des Superintendenten (Tel. 03631-6099-15) wäre nett, da das Mittagessen geplant werden muss.
Regina Englert
Ein zusätzliches sehr interessantes Angebot war die WERKSTATTWOCHE zur zukünftigen Nutzung unserer Kirchen in Ellrich vom 22.-26. Mai 2018. Es war ein Modellprojekt der IBA Thüringen und der EKM. Wer schon von der Querdenker-Aktion begeistert war, der fand hier die spannende Fortsetzung.
Region Süd-Ost
Header ZW 19 SO (Foto: KK Südharz)
Zur Region Süd-Ost gehören:
- Pfarrbereich HeringenAuleben, Hamma, Heringen, Uthleben, Windehausen
- Pfarrbereich St. Blasii-AltendorfNDH St. Blasii-Altendorf, Petersdorf
- Pfarrbereich St. Jacobi-FrauenbergBielen, NDH St. Jacobi-Frauenberg, Steinbrücken, Sundhausen
- Pfarrbereich UrbachBösenrode, Görsbach, Leimbach, Steigerthal, Urbach
Bericht aus der Werkstatt 2018:
Viele Ergebnisse wurden im Laufe des Tages vorgestellt (Foto: R. Englert)
Zahlreiche neue Ideen wurden erarbeitet + eine Überraschung
Gut 50 Menschen aus den Pfarrbereichen Nordhausen Blasii-Altendorf, St. Jacobi-Frauenberg, Heringen und Urbach diskutierten am Samstag im Vereinshaus in Urbach munter und durchaus kontrovers über die Zukunft der Kirche. Haupt- und Ehrenamtliche, Ältere und Jüngere sorgten unter der Leitung von Dr. Michael Funke, von Die Beraterwerkstatt Leipzig, für eine bunte Mischung an Ideen.
Unter den Gästen auch Karin Busch, die Bürgermeisterin des Nordhäuser Ortsteils Steigerthal. Alles für sie Wichtige wird es nun in ihre Gemeinde tragen. Mitglieder des Gemeindekirchenrates, Feuerwehr, Vereine, jeder für den es wertvoll sein könnte, wird von ihr demnächst eingeladen, um das Gehörte gemeinsam für den Ort umzusetzen. Die Gemeinschaft von Kirche und politischer Gemeinde ist ihr wichtig. Dies ist nur ein Beispiel für die konkreten Ergebnisse, die dieser Tag hervorgebracht hat.
Ein großer Dank muss auch Urbachs Bürgermeister Jürgen Vopel ausgesprochen werden, der das Vereinshaus zur Verfügung stellte.
Für ein ganz anderes Ergebnis sind Lea und Lukas, zwei junge Menschen, verantwortlich. Kirche, erzählten beide, sei für sie eine herzliche und fröhliche Gemeinschaft, die sie vergleichbar nirgends fänden. Diese Gemeinschaft werde Kirche auch in Zukunft tragen, da sind sie voller Vertrauen. Lea Schnell kam als Studentin von Schwerin nach Nordhausen und fand im KILA (Kinder-Kirchen-Laden in St. Blasii, Nordhausen) ihre ehrenamtliche Heimat. Die vertrauten Lieder, der Umgang mit den Kindern, das hat mich gleich angesprochen, sagt sie. Lukas Nießen, der seinen Bundesfreiwilligen Dienst bei der Herzschlag Jugendkirche absolviert, und auch Lea Schnell halten die Herzlichkeit im Miteinander für die große Stärke der Kirche. Nirgends werde man so individuell mit seinen Talenten aufgenommen wie bei der Kirche. Wenn du beim Fußball nicht ordentlich kickst, dann bist du draußen. Bei der Jugendkirche machst du die Technik, die Deko, gestaltest den Gottesdienst mit, stehst hinter der Theke, machst Musik, was auch immer, jeder findet seine Nische und ist gleich viel wert, erzählt Lukas aus tiefer Überzeugung. Dieses offene Aufeinander-Zugehen aller Generationen, aller sozialer Schichten, die gemeinsame Basis durch den Glauben, wo gibt es denn Vergleichbares?, fragt die Studentin. Manchmal muss man wohl von der Jugend an die uralten Stärken der Gemeinde erinnert werden, schmunzeln die Zuhörer nachdenklich und bewegt.
Doch zurück zu den konkreten Ergebnissen. In Heringen wurde verabredet, dass man versuchen wolle, die verschiedenen Orte des Pfarrbereichs an einen Tisch zu bekommen, um über Gemeindegrenzen hinweg wieder stärker miteinander ins Gespräch zu kommen. In Urbach will man eine Gemeindeversammlung einberufen, um mit allen Interessierten gemeinsam zu besprechen, was die Bedürfnisse der Gemeinde sind und wer diese Aufgaben übernehmen könnte. In Frauenberg will man die Familienarbeit und die Zusammenarbeit der Gemeinden stärken. Blasii hat sich nach diesem intensiven Tag ein Überdenken der Gottesdienste vorgenommen. Vielleicht könnten Kultur-Gottesdienste oder in Verbindung mit der Jugendkirche neue junge Gottesdienstformen entstehen.
Eine weitere Idee war die Schaffung einer Stelle für Familienkirche. Familienkirche ist ein spezielles Gottesdienstkonzept, das in Bleicherode und neuerdings auch in Blasii bereits mit Erfolg praktiziert wird. Hier feiern alle Generationen gemeinsam mit vielen aktiven Elementen Gottesdienst.
Diesen Ergebnissen waren viele Gespräche voraus gegangen. Themen beispielsweise, wie man Familien stärker einbeziehen könnte, kamen in die Runde. Großeltern-Enkel-Freizeiten und mobile Familien-Gottesdienste an wechselnden Orten wurden überlegt. Das Thema Umwelt, die Bewahrung der Schöpfung müsse wieder einen größeren Stellenwert im Kirchenkreis bekommen, da gebe es viel zu tun. Wie neue Ehrenamtliche gewonnen werden können, bewegte eine Gesprächsrunde, ebenso wie die Frage nach Gottesdienstformen und -terminen. Warum nicht mal zu einer anderen Zeit, wurde gefragt. Die Missionierung wurde bewegt, fehlt es den Kirchenmitgliedern hier an Sprachfähigkeit über ihren Glauben? Wichtig war auch die Frage, wie man kleine Gemeinden wieder beleben könne. Zeiten ohne festen Pfarrer mit wechselnden Vertretungen haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Doch die Menschen, die in Urbach zusammenkamen, zeigten deutlich, dass sie für ihre Kirche brennen und dass sie gewillt sind, neue Wege zu gehen.
Das weckt die Lust auf die 3. Zukunftswerkstatt nächsten Samstag, von 9.30-16.00 Uhr in der evangelischen Grundschule. Eingeladen sind dann alle Interessierten aus den Pfarrbereichen Ellrich, Großwechsungen, Ilfeld und Nordhausen Salza-Niedersalza.
Regina Englert