Meldung

Ein Hauch von Ewigkeit

Sonntag, 24. November 2024, 03:21 Uhr
(re) Jetzt im November wenn es grau ist und die Dunkelheit zu groß zu werden scheint,
gehen wir an unsere Gräber, schmücken, richten her,
machen winterfest, was nicht winterhart ist,
denn hart ist, die herzugeben,
die wir gern noch bei uns haben wollten.
Was sollen wir sagen in diesen Tagen, wo die Trauer groß wird in der dunklen Jahreszeit?
Totensonntag sagen die einen - ich nenne diesen Sonntag bewusst Ewigkeitssonntag.
Weil ich an den Betten der Sterbenden, die ich im Krankenhaus und im Hospiz begleiten darf, nicht nur Tod spüre, sondern ganz viel Leben: Erinnerungen, Hoffnungen, Erlösung, gewiss auch Wut und Trauer, Verzweiflung und Aufgeben, aber eben auch ganz viel Leben und am Ende: Einen Hauch von Ewigkeit.
Und im Angesicht der Ewigkeit ist das Ende nicht das Ende, es kann zu einem Neuanfang werden. Ich glaube, dass dieser Neuanfang möglich wird. Sonst könnte ich meine Arbeit nicht tun.
Und ich glaube: wo uns sonst die Sprache wegbleibt
an den Gräbern unserer Lieben in den dunklen Tagen
da hat der das letzte Wort, der von den Toten auferstanden ist.
Er nennt sich das Licht der Welt.
So entzünde ich die Kerze auf dem Grab und sehe es leuchten im November:
Ein Hauch von Ewigkeit.

Wenn ich glauben kann, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, kann ich hoffen und erfahren:
Jesus selbst, das Licht der Welt, ist mir an den Gräbern ganz nah.
Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen in diesen Tagen.

Cornelia Georg
Kreispfarrstelle für Klinikseelsorge im Evangelischen Kirchenkreis Südharz
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