Freitag, 13. Dezember 2024, 12:52 Uhr
Dorothee Schneider & Dr. Klaus Ziller (Foto: R. Englert)
(re)
- 1. Treffen der erweiterten Lenkungsgruppe -
In neuer, erweiterter Runde trafen sich am 09. Dezember 2024 die alten und neuen Mitglieder der Lenkungsgruppe der drei Kirchenkreise Bad Frankenhausen-Sondershausen, Südharz und Mühlhausen. Ihre verantwortungsvolle Aufgabe ist es, einen gemeinsamen Kirchenkreis Nordthüringen vorzubereiten. Es geht dabei längst nicht mehr um die Frage, ob man einen Kirchenkreis Nordthüringen gründen möchte, sondern um das Wie kann er aussehen?. Am Ende des Abends schildert Dorothee Schneider vom neu hinzugekommenen Moderatorenteam ihren Eindruck: Das Ergebnis wird ein Gewinn sein, kein Zusammengehen aus Zwang. Vieles sei in angenehmer Atmosphäre bedacht worden, Leitplanken erstellt und ein Zeitplan sowie Kommunikationswege besprochen worden. Hier wurde die Fusion realistisch und mit Mut ins Auge gefasst, ergänzt ihr Teamkollege Dr. Klaus Ziller.
Die Lenkungsgruppe ist gerade von 6 auf 12 Mitglieder angewachsen. Auf den letzten Synoden (Tagungen der Kirchenparlamente) hatte man dieser Erhöhung zugestimmt. Zur Moderation der nun deutlich erweiterten Gruppe haben die Synoden beschlossen, das Team der AG Gemeindeberatung der Landeskirche (EKM) ins Boot zu holen. Sie haben bereits den Prozess des neuen Kirchenkreises Südthüringen professionell begleitet. Neu in der Runde ist zudem Regina Englert, die Öffentlichkeitsbeauftragte der Kirchenkreise Südharz und Mühlhausen. Ihre Aufgabe ist die Erarbeitung der internen und externen Kommunikation der Gruppe.
Warum die Vergrößerung der Gruppe?
Von den Neuen erhofft man sich eine Erweiterung der Perspektiven und Erfahrungen aus anderen Bereichen von Kirche, weitere Regionen und ehrenamtliche Sichtweisen sind so im Blick. Auch die Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Teams durch die größere Mitgliederzahl war ein Argument. Angedacht sind derzeit einige Treffen im Jahr über mehrere Stunden. Kurze abendliche Zusammenkünfte haben sich als zu wenig effektiv erwiesen. Bestimmt wird der konkrete Terminplan und der damit verbundene Arbeitsauftrag der Gruppe von den Synodentagungen – für sie gilt es fristgerecht Beschlussvorlagen zu erarbeiten und den Fortgang der Beratungen zu kommunizieren. Denn die Entscheidungshoheit liegt nicht bei der Lenkungsgruppe. Sie liegt bei den Kreiskirchenräten und Synoden als höchsten Gremien eines Kirchenkreises. Erstmals möchte man dazu am 22. März 2025 mit allen drei Kirchenparlamenten gemeinsam tagen.
Themen des Abends
Es kam beispielsweise zur Sprache, dass im Prozess des Zusammenwachsens auch Ungleichheiten ausgehalten werden müssen, damit den unterschiedlichen Gegebenheiten Rechnung getragen werde. Ein Beispiel ist hier die Zusammensetzung der Regionen. Ist es eine Zusammenarbeit multiprofessioneller Teams anhand alter Pfarrbereichsgrenzen, die sich an der Zahl der Gemeindeglieder orientiert oder ist es ein Gefüge, das sich aus dem Sozialraum der Gemeindeglieder ergibt: Wo geht man gemeinsam zur Schule, welche politische Gemeinde ist zuständig,... Welchen rechtlichen Rahmen haben die Pfarrstellen zukünftig - werden es Kreis- oder Gemeindepfarrstellen?
Im Bezug auf die Größe des zukünftigen Kirchenkreises war dem neu entstandenen Team die Machbarkeit für Haupt- und Ehrenamtliche wichtig. Wie kann man die längeren Wege kompensieren – Digitalisierung war eine Option.
Thema waren auch die Synoden. Wie kann man eine Übergangszeit für die Synodalen gestalten, wenn zwar 2025 neue Gemeindekirchenräte gewählt werden, aber ein Kirchenkreis Nordthüringen erst 2026 startet – hier wurde eine Verlängerungsoption der Legislaturperiode von der Landessynode bereits beschlossen. Andere Fragen an dieser Stelle müssen noch geklärt werden.
In den Blick kam auch der Fusionsvertrag. Wie kann er aussehen? Ist es ein Satz: Wir gehen zusammen., wird es eine detailreiche Version wie in Südthüringen oder lässt man bewusst einiges offen und schaut, wie sich die Dinge entwickeln. Vieles ist beispielsweise von den Südthüringern bereits vorgedacht worden, so dass man auf Basis dieser Vorlagen arbeiten kann.
Arbeitsgruppen nahmen zwischenzeitlich je nach Bedarf ihre Arbeit auf. So haben die AG Verwaltung, Präsides sowie die AG Stellenplan bereits getagt. Auch die einzelnen Konvente (Treffen der einzelnen Berufsgruppen) haben sich bei Begegnungstagen in größeren Runden ausgetauscht. Diese Veranstaltungen wurden von den alten und den neuen Hasen im Team als durchweg positiv bewertet. Da war eine große Offenheit zu spüren, ein schönes Miteinander, erzählt beispielsweise Pfarrer Klemens Müller.
Am Ende des Abends stellte Andre Barthel fest, dass er froh sei, dass das Moderationsteam nun mit an Bord sei: Sie sind uns eine gute Begleitung! Allseitiges Nicken bekräftige dies. Die Stimmung und das Miteinander waren freundlich und offen. Das war eine sehr angenehme Atmosphäre, produktiv und nach vorn gewandt, bestätigt auch Dorothee Schneider vom Moderationsteam. Ein munteres Gremium, das ohne Vorbehalte und lösungsorientiert miteinander arbeitet, freut sich auch Dr. Klaus Ziller. Beim nächsten Treffen im Januar soll das Bild eines Kirchenkreises Nordthüringen entstehen. Wie soll dieses Konstrukt aussehen? Dazu wird man in Mühlhausen an einem Freitag an fünf Stunden miteinander arbeiten.
Zusammensetzung der Lenkungsgruppe:
Bislang bildeten die Superintendent*in und die Präsides (Vorsitzende des Kirchenparlaments) diese Lenkungsgruppe:
Bad Frankenhausen-Sondershausen - Steffi Wiegleb und Andre Barthel
Mühlhausen - Christian Beuchel und Jens Ritter
Südharz - Andreas Schwarze und Uwe Krieger
Pro Kirchenkreis gibt es nun, laut Beschluss der einzelnen Kirchenparlamente, zwei weitere Mitglieder in der Lenkungsgruppe – je eine ehrenamtliche Person sowie die Stellvertretenden der Superintendenten für den Südharz und Mühlhausen sowie einen Gemeindekurator für Bad Frankenhausen-Sondershausen.
Bad Frankenhausen-Sondershausen: Alfons Burhenne und Uwe Vetter (Gemeindekurator)
Mühlhausen: Christine Braun und Annemarie Sommer
Südharz: Tom Landsiedel und Klemens Müller