Donnerstag, 16. Januar 2025, 12:26 Uhr
Pfarrer Klemens Müller, Diana Kupfer, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Sundhausen, und Stephan Domann, der Vorsitzende des Bau- und Finanzausschusses (Foto: R. Englert)
(re) Sundhausen. Alljährlich treffen sich im Kirchenkreis Südharz die Kirchbauvereine zum Austausch von Informationen und zum regen Gespräch miteinander, eingeladen von Superintendent Andreas Schwarze und dem Vorsitzenden des Bau- und Finanzausschusses des Kirchenkreises, Stephan Domann. Dieses Mal beginnt die Veranstaltung vor der St.-Laurentius-Kirche in Sundhausen. Die rund 30 Teilnehmer des Treffens freuen sich am Mittwochabend mit den Sundhäusern, als sie die neue Kirchentreppe an der Straßenseite sehen. Erst seit einem Jahr gibt es den Kirchbauverein St. Laurentius und viel ist bereits geschafft. Es sind kleine Schritte, betont Diana Kupfer, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Aber deutlich sichtbare. Kirchbaureferent Henning Michelsen erzählt, wie alles begann: Wir hatten eine gemeinsame Kirchenbegehung und haben dabei alles dokumentiert. Im Anschluss schnürten wir kleine Arbeitspakete, die dann Stück für Stück erledigt wurden und werden.
Viel Aufmerksamkeit hat das Sundhäuser Tun auch im Dorf gefunden und immer wieder helfende Hände. Gestartet ist man mit einem Großreinemachen in der Kirche, da wurde überall genau hingeschaut. Doch es geht nicht nur um den Kirchenbau, auch das Leben um und in St. Laurentius blüht wieder auf. Auf dem Jahresprogramm standen Konzerte und Veranstaltungen im Kirchgarten, wie das Sommerkino oder Kerzenziehen mit den Kindern, samt Feuerschale und Stockbrot – Aktionen, die im Dorf gesehen werden. Da passiert was!, erklärt Diana Kupfer die freudige Reaktion. Zunächst hatten sie den Zaun zum Helmeweg geöffnet, damit der Garten von dort betreten werden kann, eine neu angeschaffte Sitzgruppe soll den Aufenthalt jetzt noch einladender gestalten. Gemeinschaft entsteht – neue Orte erweitern den Blick auf die Kirche.
Berichte aus den anderen Vereinen und Kreisen
Im Laufe des Abends berichten auch die Mitglieder der anderen Kirchenbauvereine was bei ihnen seit der Gründung geschafft wurde, was derzeit ansteht und wo noch Unterstützung benötigt wird. Karl Schmidt erzählt von St. Nicolai in Klettenberg, von der 1975 aufgegebenen Kirche in der Sperrzone, die heute einen fast einzigartigen Gemeinderaum beherbergt. Aus Obersachswerfen informiert Regina Rödiger über die Arbeit der Bauhütte im letzten Sommer an ihrer Kirche. Ein Erlebnis, das beide Seiten beeindruckte. Studenten aus Weimar hörten vom Leben im Sperrgebiet und die Gemeinde freute sich über dieses Interesse, das gute Miteinander und die Fortschritte am Gotteshaus. Es sind diese Erlebnisse, die zeigen, dass es viele Hände und Köpfe braucht, damit die Kirche im Dorf bleibt, sagt Superintendent Andreas Schwarze, sichtlich beeindruckt von der Vielzahl der Erfolgsgeschichten, die an diesem Abend zu hören sind. Nicht immer sei es gleich ein Kirchturm, der neu entstehen müsse, wie in Ellrich. Manchmal seien es auch die kleinen Schritte, die das Miteinander stärken und ein fröhliches Zeichen für eine lebendige Gemeinde sind.
Auf den Weg
Ans Herz legte Henning Michelsen den Gemeinden, ihre Kirchen zu öffnen und für sich anzunehmen, dass eine Kirche auch "Patina" haben darf. "Man darf ihr das Alter ansehen. Es muss nicht immer alles neu sein, wie zu Hause", gab er den Anwesenden mit auf den Weg. Zuvor hatte er seine Aufgaben erläutert sowie seine Unterstützung angeboten. Eine Unterstützung, die die Gemeinden sehr zu schätzen wissen und die auch rege genutzt wird.
Altarraum von St. Laurentius (Foto: R. Englert)