100 Jahre Kreuzkirche/Bernterode - das war ein großes Fest

(re) "Es ist ja nicht einmal Weihnachten, es ist Himmelfahrt und doch ist die Kirche so voll", schmunzelt Superintendent Andreas Schwarze und freut sich mit der Gemeinde und den vielen, vielen Gästen dieses Fest feiern zu dürfen. Unter ihnen auch zur Freude der Gemeinde der ehemalige Landrat des Eichsfelds, Dr. Werner Henning. 100 Jahre Kreuzkirche Bernterode/Schacht - die Geschichte dieses besonderen Kirchleins findet man jetzt auch in einer Festschrift, die im Anschluss an den Gottesdienst fröhlich verteilt wurde.

Zusammengestellt hat sie Dr. Werner Johl. Der Prädikant hält an "normalen" Sonntagen auch den Gottesdienst in Bernterode. "Doch was wird, wenn er es vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann?", fragt sich nicht nur Dr. Steckner, einer der Enkel von Charles Crodel, der am Festtag später noch Führungen zu den Kunstwerken anbieten wird.

Die Gebäudekonzeption des Kirchenkreises wird vom Superintendenten ins Gespräch gebracht und er bittet: "Vergessen Sie Ihr Kirchlein nicht, gehen Sie in die Gottesdienste, beten und singen Sie mit den Menschen, die sich hier versammeln." "Wir brauchen die Menschen vor Ort, im Gottesdienst und die helfenden Hände, damit Kirche so strahlen kann wie hier und heute", fährt er fort. Zuvor hatte Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler gepredigt. "Ein Jahrhundert wohnt Gott hier in eurer Kreuzkirche. Dafür wurde sie erbaut!", betont sie. "Gottes Hütte reicht bis in den Himmel, aber sie hat hier ihr Fundament. Die Steine seiner Wohnung stehen auf der Erde, liegen überall auf der Welt", unterstreicht die Regionalbischöfin. Und sie zählt viele Orte auf an denen die Steine liegen, auch die, die schmerzen, Orte voller Krieg und Leid.

Begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Eichsfeld sowie Norbert Patzelt und einer seiner Schülerinnen an der Orgel. Die Musik war draußen vor der Kirche gut zu hören, aber auch das Wort wurde dorthin übertragen. Viele saßen rund um die Kirche unter Zelten und auf Bänken, um dem Gottesdienst zu folgen. Das Kirchlein hätte sie nicht fassen können. Dort draußen traf man dann später alle an - an der großen Kuchentafel oder am Rost, auf dem die Würste munter schmurgelten.

Es brauchte viele Hände, um diesen Kirchengeburtstag so feiern zu können - das war deutlich sichtbar und entsprechend groß der Dank der Gemeindekirchenratsvorsitzenden Gerda Leidel an alle Unterstützer.
Und eine Überraschung gab es auch noch an diesem Tag. Frau Opitz hielt ein Bautagebuch in Händen, sie wird es digitalisieren lassen und online stellen, damit es für alle Interessierten einsehbar ist. Ein wirklich schönes Geburtstagsgeschenk für die Bernteröder.

Regina Englert