Montag, 15. September 2025, 13:00 Uhr
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Feierliche Begrüßung mit einer Andacht in Nohra (Foto: Sven Röthel)
(re) Feierliche Begrüßung am 14. September in Nohra
Das kommt völlig überraschend. Nach über 80 Jahren kehrt eine verschollen geglaubte Glocke in den Turm der Johanniskirche Nohra zurück. Die Freude ist unbeschreiblich, sagt Ruth Stamm, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates 7-Kirchen-Wipperdorf, bewegt. Es fühlt sich noch an wie ein Traum – und doch ist es wahr: Am 14. September kam sie nach Hause.
Eine Spurensuche wie im Krimi
Die Glocke, gegossen im Jahr 1503, war jahrzehntelang unerkannt Teil eines Glockenlagers auf dem Johanniskirchhof in Magdeburg. Erst durch eine Anfrage im Stadtrat, akribische Recherchen und Expertisen wurde ihre Herkunft jetzt entschlüsselt: Die Inschrift Sankt Johannis · Anno domini MCCCCCIII · Hilf got maria berot führte zurück nach Nohra. Die Formulierung ist typisch für das Untere Eichsfeld und die angrenzenden Regionen – und passt auch zeitlich zur fehlenden Glocke der Johanniskirche. Zudem fügt sich die Glockenkrone exakt in das bestehende Holzjoch des Glockenstuhls. Fachleute und der Magdeburger Stadtrat sind sich einig: Diese Glocke gehört nach Nohra.
Nach der Begrüßung mit einer Andacht am vergangenen Sonntag wird die Glocke zur Restaurierung nach Kölleda gebracht. Die Kirchengemeinde bemüht sich derzeit um Fördermittel und freut sich über jede Unterstützung. Spenden sind herzlich willkommen.
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Link zum MDR Beitrag im Thüringen Journal
St. Johannis in Nohra (Foto: Regina Englert)