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Interview mit der Neuen Direktorin der Evangelischen Grundschule Nordhausen

Montag, 31. Mai 2010, 13:40 Uhr
Die neue Direktorin (Foto: Frank Tuschy) Die neue Direktorin (Foto: Frank Tuschy) Die Zeit der kommissarischen Leitung der Evangelischen
Grundschule (an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Frau Müller) geht ihrem Ende entgegen. Mit dem neuen Schuljahr beginnt Frau Voigt Huhnstock ihre Arbeit als neue Direktorin unserer Schule. Wir haben mit ihr gesprochen:

Verraten Sie uns ihr Alter, Familienstand, Wohnort …?

Mein Name ist Lysann Voigt-Huhnstock, ich bin 27Jahre und wohnhaft in Bothenheilingen. Vor 3 Jahren habe ich in der St. Christinenkirche in Bothenheilingen geheiratet.

Wie war ihr bisheriger beruflicher Werdegang?

Im Mai 2005 schloss ich mein erstes Staatsexamen an der Universität Erfurt ab. Danach habe ich bis August 2006 ein Freiwilliges Soziales Jahr bei dem Diakonieverbund Eisenach im Förderbereich absolviert.
Von August 2006 bis Juli 2008 arbeitete ich in der Grundschule in Thamsbrück als Referendarin und absolvierte in dieser Zeit das zweite Staatsexamen.
Ab August 2008 war ich bei der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland angestellt, als Grundschullehrerin in Ufhoven (Ortsteil Bad Langensalza). Im März 2009 wurde mir dann die stellvertretende Schulleitung übertragen. Innerhalb meiner zweijährigen Tätigkeit in Ufhoven war ich eingesetzt als Stammgruppenlehrerin im jahrgangsgemischten Unterricht Klasse 1-3, sowie als Schulgarten- und Kunstlehrerin. Ich arbeitete an der Weiterentwicklung des Schulprofils mit, sowie an der Umsetzung des Ganztagsschulkonzeptes.

Durch welche Personen und Erfahrungen sind sie in ihrem Glauben geprägt worden?

Durch mein christliches Elternhaus und die damit verbundene Werte – und Normenvermittlung, durch die Christenlehre, den Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Melzer und durch meine kirchliche Hochzeit. Aber auch durch die Zeit bei dem Diakonieverbund. Innerhalb dieser wurde mir Glauben und der Umgang damit von einer „anderen“ Sichtweise vermittelt, vorgelebt und ich konnte dies Mitleben. Diese ganzen „Einflüsse“ führten dazu, dass ich mich an einer evangelischen Grundschule beworben habe.

Unsere Kirchengemeinde hat mit Ihren Vorgängern recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht was die Zusammenarbeit und die gegenseitige Beteiligung angeht. Was haben wir diesbezüglich von Ihnen zu erwarten?
Was wünschen Sie sich von Seiten unserer Kirchengemeinden?

Ich würde gern mit den Kindern und dem Kollegium der Evangelischen Grundschule Nordhausen am kirchlichen Leben Ihrer Gemeinde teilnehmen, wenn es sich mit dem Schulalltag übereinkommen lässt.
Dabei könnte ich mir vorstellen am Erntedankfest, zum Martinstag, an Adventsfeierlichkeiten oder auch zu Ostern mit den Kindern beispielsweise Fürbitten, Anspiele oder auch Lieder vorzubereiten. Diese Feste innerhalb des Kirchenjahres sollen nur einige ausgewählte Beispiele von mir sein. Da ich der Hoffnung bin, dass die Kirchgemeinde und die Grundschule in ständiger Kommunikation miteinander stehen werden. Gern werden wir zu Festen und Feierlichkeiten, wo wir willkommen sind, präsent sein. Ich könnte mir aber auch vorstellen, zu alten und kranken Gemeindemitgliedern mit den Kindern zu gehen und diesen mit Liedern oder Gedichten eine Freude zu bereiten.
Freuen würde ich mich, wenn die Gemeinde an Schulfeiern und Gottesdiensten teilnimmt. Es sollte ein aktiver und konstruktiver Austausch zwischen Gemeinde und Schulleben stattfinden.

Werden wir Sie des Öfteren in Sonntagsgottesdienst antreffen?

Ich werde selbstverständlich an Gottesdiensten teilnehmen, wenn die Evangelische Grundschule Nordhausen einen Beitrag leistet. Ansonsten werde ich hauptsächlich an Gottesdiensten in meiner eigenen Gemeinde teilnehmen.

Können Sie sich vorstellen, (vorausgesetzt sie leben sich gut unserer Schule ein) irgendwann nach Nordhausen zu ziehen?

Nordhausen ist eine interessante Stadt. Vor meiner Bewerbung zur Schulleiterin haben mein Mann und ich uns Anfang dieses Jahres entschlossen in Bothenheilingen ein Einfamilienhaus zu bauen. Ich nehme die Fahrzeit bis nach Nordhausen gern in kauf, da ich leidenschaftlich gern Auto fahre.

Was ist ihr „Credo“ als Pädagogin? Oder anders:
Wodurch sollte sich eine Evangelische Grundschule ihrer Meinung nach auszeichnen?

Durch das Miteinander Leben von Kindern und Erwachsenen, einen christlich orientierten Rhythmus im Schulalltag, das Leben des Kirchenjahres und das Außenstehende dies mitbekommen und miterleben und durch einen gelebten Glauben der Kinder, Eltern und Mitarbeiter.

Was antworten Sie den Mitgliedern unserer Gemeinde, die einer verpflichtenden Ganztagsschule skeptisch gegenüber stehen?

Wieso stehen Mitglieder Ihrer Gemeinde einer Ganztagsschule skeptisch gegenüber? Ich habe seit 2 Jahren mit einem Ganztagsschulkonzept gearbeitet und kann nur positiv darüber berichten. In dieser Zeit habe ich erlebt, wie die Kinder zunehmend Verantwortung für ihre Lernprozesse übernehmen, miteinander kooperieren und sich gegenseitig helfen, sich an Regeln und Ritualen orientieren, ihre individuellen Fähigkeiten und Begabungen, aber auch ihre Schwächen einschätzen, ausprägen und neue Facetten an sich entdecken. Das sind nur einige positive Ausführungen dazu und auch nur von Seiten der Kinder betrachtet. Für mich passend ist zum Thema Ganztagsschule ein Zitat von Maria Montessori „Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“ und dies ist möglich innerhalb einer Ganztagsschule.


Gibt es ein Bibelwort, dass Ihnen im Moment besonders wichtig ist?

Im Moment beschäftigt mich ein Satz von Augustinus „Liebe und tu, was du willst“. Ich denke es ist ein Ausspruch gegen jedes enge Gesetzesdenken. Wer liebt tut immer das Richtige. Wenn ich meine Arbeit liebe und sie aus Liebe zu den Dingen, die ich forme und zu den Menschen, für die ich arbeite, verrichte, geht Segen von ihr aus.

(Die Fragen stellte Frank Tuschy)
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