Meldung

Handwerkercamp - Der Name wird Programm

Dienstag, 20. Juli 2010, 02:33 Uhr
Das Handwerkercamp hat nun richtig begonnen. Getreu unserem Motto „Immer dabei statt nur nah dran“ sind wir heute losgezogen, um die Kinder zu ihren Handwerken zu befragen. Viele der Kinder waren sehr fokussiert auf ihre Arbeit, wie man an manchen schnippischen Antworten sehen kann.
HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010) HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010)
Als erstes trafen wir auf eine Gruppe hochkonzentrierter Näherinnen. Was ist euer Handwerk, fragten wir und bekamen von Naima die Antwort: „Also wir machen kleine weiße Häubchen mit rosa Bändern, die die Frauen früher getragen haben, um zu zeigen ob sie verheiratet oder verlobt oder verwitwet waren.“ Wie gefällt es dir? ¬- „Ganz gut, eigentlich. Erst hab ich gedacht, dass es langweilig ist. Ich bin hier, weil ich kein anderes Handwerk gefunden habe. - Und was denkst du jetzt? - „Dass es cooool ist.“
HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010) HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010)
Johannes, der bei den Ohrwürmern sein Handwerk verrichtet, war wortkarg aber schlagfertig: Johannes, was macht ihr denn da? - „Wir machen ein Windspiel.“- Warum hast du dich für das Handwerk entschieden? - „Weil ich ein Windspiel haben möchte.“ - Und warum möchtest du so gern ein Windspiel haben? - „Darum.“

Bei den Liebesmahlern ließ sich Caroline bereitwillig von uns stören: „Wir malen auf Tassen und backen Rosinenbrötchen. Früher wurde zu besonderen Anlässen das Liebesmahl gefeiert.“ - Wofür stand dieses Liebesmahl? - „Das wurde uns nicht erzählt.“ [log sie.]

Jona hat sich heute für das Handwerk der Weichmacher entschieden und erklärte uns, dass hier Kissen gewebt werden. Später möchte Jona auf seinem Kissen schlafen.
[Das Handwerk der Weichmacher ist im Volksmund besser bekannt als Gesäßschmeichelkunst]
HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010) HWC 18. Juli (Foto: HWC 2010)
„Eine schöne Gruppe“ war die Antwort von Matthias auf die Frage, wo er sein Handwerk verrichtet. Er baut Schatzkisten: „Sie sehen aus wie ein ganz normales Buch, was man ins Regal stellen kann.“ Wieso nennt ihr euch dann Geheimniskrämer? „Weil man was drin verstecken kann.“

Sägend und hämmernd sahen uns die Hinterbänkler an, wie wir mit Stift, Block und Kamera bewaffnet auf sie zu eilten. „Wir machen Sitzplätze mit Dächern für alle“ - Wer hat da früher drauf gesessen? - „Na die Leute“. Wir sahen ein, dass dies eine dumme Frage war.

Merlin empfängt uns bei den Frohlocken mit dem Satz: „Ich habe Zeit für ein Interview!“ - Wir haben aber deine Schwester schon interviewt - „Scheiße.“ Was macht ihr denn hier? Humbert: „Perücken.“ Julius: „Von früher welche“ Merlin: „Die sehen aus wie Fische“. Bei welchen Anlässen wollt ihr diese Perücken tragen: „Zu Hause und zum Fasching, weil ich als Graf gehen will.“ Was ist denn die größte Herausforderung bei diesem Handwerk? - „Der Anfang ist besonders schwierig, wenn man Papier über dem Kopf hat und der Kleber trocknet.“
Frohgelockt setzen wir unseren Rundgang fort. Fortsetzung folgt im nächsten Artikel
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