Meldung
Kreissynode des Kirchenkreises Südharz
Montag, 14. November 2011, 08:02 Uhr
Bericht
des Superintendenten auf der Herbstsynode
des Kirchenkreises Südharz
am 12.November 2011 in Nordhausen
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg!
(Herrnhuter Losung für den 12.November 2011)
Hohe Synode, wertes Präsidium, liebe Schwestern und Brüder!
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg!
Das biblische Wort der Herrnhuter Losungen am Tag unserer Herbstsynode führt uns ohne lange Umwege direkt in die Mitte und zu den Grundfesten unserer Kirche. Zum Wort Gottes und seinen guten Geboten in der Heiligen Schrift.
Das Bild, das hinter diesem Wort aus Psalm 119 steht, ist das einer Wanderung durch die Nacht. Alles liegt im Dunkel. Nur ein kleines Licht, eine Öllampe vielleicht, erhellt den Weg. Immer aber nur für die nächsten Schritte. Schon nach wenigen Metern verliert sich alles wieder in der Dunkelheit. Aber es ist ein Licht in der Hand des Wanderers. Ein Licht, das auf diese Weise mitgeht. Schritt für Schritt. Das Licht selber ist keine vorübergehende Erscheinung. Dieses Bild der Nachtwanderung ist wohl ein eindrückliches Bild für unser Leben und auch für den Weg unserer Kirche durch die Zeit.
Natürlich wüssten wir immer gern, wohin die Reise geht. Wir lieben die weiten Ausblicke, den großen Überblick. Und wir sehnen uns nach Menschen, die voran gehen, deren Licht zumindest ein wenig weiter scheint, die ein wenig mehr Weitblick haben als wir selber. Aber die Nacht scheint in diesen Tagen besonders dunkel angesichts täglich neuer Katastrophenmeldungen über drohende Staatsbankrotte nicht nur in Griechenland und immer größerer Rettungsschirme, die gebraucht und gespannt werden. Auch die Politik ist auf Nachtwanderung. Keiner hat so recht eine Lösung, aber keiner gibt es zu.
Wie es weiter geht, das wüssten wir gern auch für den Weg unserer Kirche im Kleinen wie im Großen. Und wir versuchen uns ja auch in mittelfristigen Finanzplanungen. Wir stellen Prognosen auf über abzusehende Entwicklungen. Wir rechnen hoch - und runter. Manchmal mit allem Möglichen und manchmal mit nichts Gutem mehr. Unser Blick ist und bleibt ein sehr begrenzter.
Wir wissen wohl um die großen Verheißungen der Schrift. Wir wissen um das Ziel des Weges, aber weder um seine Länge, weder um Höhen und Tiefen, weder um Irrwege noch um Umwege, die wir gehen. Und dennoch: Der ganze Psalm 119 ist ein einziges Loblied, kein Klagelied über die Dunkelheit der Nacht, sondern ein Loblied über das kleine Licht in der Hand. Das finde ich schon sehr bemerkenswert. Weil wir oft nur zu gern Klagelieder anstimmen, auch innerkirchliche. Und dabei den großartigen Schatz übersehen, der uns mit dem Evangelium gegeben ist. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg! Lesen Sie einmal Psalm 150, den längsten Psalm unserer Bibel von Anfang bis Ende. Einmal oder zweimal. Einfach Großartig, atemberaubend. Und auch beschämend, dass wir heute diese wunderbare Licht des Evangeliums auch in unserer Kirche oft so gering schätzen und lieber die Dunkelheiten beklagen. Bedenklich gerade auch in der Kirche der Reformation, die das Licht des Evangeliums so eindrücklich wieder zum Leuchten gebracht hat.
Reformationsdekade
Vor wenigen Tagen erst haben wir das 494.Reformationsjubliäum gefeiert und vorgestern Martini. Der Countdown läuft, sozusagen. Noch 6 Jahre bis zum Großen Jubiläum 2017. Und so langsam nimmt, nach meinem Eindruck, die Reformationsdekade der EKD Fahrt auf und beginnt auch langsam an der Basis anzukommen. Ich hatte ja schon in meinem Synodenbericht vor einem Jahr dazu etwas gesagt, wie man aus meiner Sicht der Reformation vor 500 Jahren heute in rechter Weise und angemessen gedenken sollte. Ich will es hier aber noch einmal kurz benennen.
Wir können nur leben im stetigen Wechsel von Einatmen und Ausatmen. So kann auch die Kirche nur leben in diesem Rhythmus von Einatmen und Ausatmen, von Sammlung zu Christus hin und der Sendung in die Welt, von Hören und Tun. Alles andere macht uns atemlos. Das ist nicht mehr als eine Binsenweisheit. Und dennoch vergessen wir so oft in Bezug auf unseren Glauben das tiefe Einatmen. Wir gönnen uns häufig nur die kurze Schnappatmung, weil wir meinen, für mehr keine Zeit zu haben. Tiefes Einatmen ist eine Frage der Zeit. Das Evangelium Einatmen. Vergewissern und Wissen, was uns trägt und was wir glauben. Und auch hier gilt. Herr, erneure deine Kirche und fange bei mir an! Nur was wir selber auch tun, können wir uns von anderen auch wünschen und erwarten. Wer das Evangelium tief einatmet, wird es im Ausatmen auch verströmen, mit Herzen, Mund und Händen.
Was wir nötig haben ist Vergewisserung im Glauben. Glaubenskurse, Gespräche mit der Schrift, in welchen Formen auch immer. Nur was uns selber wichtig, vertraut und heilig ist, kann durch uns auch anderen wieder wichtig werden. Das gilt übrigens auch für die Glaubensvermittlung an unsere Kinder. Sie kennen das ja, wie das ist mit dem Hänschen und dem Hans. Wenn wir unseren Kindern die alten biblischen Erzählungen vorenthalten, enthalten wir ihnen viel mehr vor als nur ein paar nette mehr oder weniger spannende Geschichten aus tausend und einer Nacht.
Vor einiger Zeit hat uns ein Journalist der großen Wochenzeitung DIE ZEIT ins kirchliche Stammbuch geschrieben: Der Verlust an biblischer Erzähltradition in unserer Gesellschaft und auch in der Kirche selber ist ein weit größerer Verlust an Weltkulturerbe als es der Bau der Dresdner Waldschlösschenbrücke für das Elbtal jemals sein kann. Der Satz ist mir unter die Haut gegangen und seit dem auch nicht mehr aus dem Kopf.
Ich möchte Ihnen und Ihren Kirchengemeinden, aus denen Sie kommen, ans Herz legen und schließe mich selber dabei ausdrücklich mit ein: Lasst uns leben aus und mit dem guten Wort Gottes. In jeder Gemeindekirchenratssitzung dieses Wort bedenken und all unseren Gruppen und Kreisen und nicht meinen das wäre vertane Zeit und wir wüssten doch alles schon. Das Evangelium will tief eingeatmet werden jeden Tag.
Das Wort des Jahres 2011 ist für mich eines geworden, das wir – durchaus auch selbstkritisch - in einer Arbeitsgruppe des Superintendentenkonventes gefunden haben:
Wir sollten - haben wir bildlich modern formuliert - nicht immer mehr neue Software aufspielen, sondern unser Betriebsystem pflegen. Software auf dem Computer bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Aber man kann sich wunderbar auch verzetteln und vor allem: Wenn es zuviel wird, arbeitet Betriebsystem immer langsamer und streikt irgendwann ganz. Das Betriebssystem der Kirche ist der persönliche Glauben, den wir pflegen und die Beziehungen, in denen wir leben. Das muss Vorrang haben. Und manches, was man auch noch machen, und aufspielen könnte, lieber Bleiben lassen.
Papst Benedikt IX. in Deutschland
Viele hatten sich von Papst Benedikt ein wegweisendes Wort zur Ökumene erhofft. Zur Anerkennung unserer Kirche als Kirche, zum gemeinsamen Abendmahl oder wenigstens doch zum seelsorgerlichen Problem konfessionsverschiedener Ehen. Aber kaum hatte der Papst das Augustinerkloster wieder verlassen, machte auf evangelischer Seite das Wort Enttäuschung die Runde. gelaufen. Wieder kein ökumenisches Signal.
Der Papst war für viele gefühlt fast schon wieder in Rom, da hielt er im Konzerthaus in Freiburg eine letzte Rede. In dieser Rede ging es um die Reformation der Kirche und ihre Sendung in die Welt. Ich gestehe, mich hat diese Rede gerade auch als evangelischer Pfarrer sehr bewegt und sie tut es bis heute. Ich zitiere hier nur einige wenige Sätze aus dieser Rede:
Die Kirche muss sich immer wieder neu den Sorgen der Welt öffnen und sich ihnen ausliefern…
In der geschichtlichen Ausformung der Kirche zeigt sich jedoch auch eine gegenläufige Tendenz, dass nämlich die Kirche sich in dieser Welt einrichtet, selbstgenügsam wird und sich den Maßstäben der Welt angleicht.
Sie gibt ihrer Organisation größeres Gewicht als ihrer Berufung zur Offenheit…Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben.
Die Säkularisierungen – sei es die Enteignung von Kirchengütern, sei es die Streichung von Privilegien oder ähnliches – bedeuteten nämlich jedes Mal eine tiefgreifende Entweltlichung der Kirche, die sich ja dabei gleichsam ihres weltlichen Reichtums entblößte und wieder ganz ihre weltliche Armut annahm.
Das missionarische Zeugnis einer entweltlichten Kirche tritt klarer zutage. Die von ihrer materiellen und politischen Last befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft christliche Weise der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie kann ihre Berufung zum Dienst der Anbetung Gottes und zum Dienst des Nächsten wieder unbefangener leben. Sie öffnet sich der Welt, nicht um die Menschen für eine Institution mit eigenen Machtansprüchen zu gewinnen, sondern um sie zu Christus zu führen.
Soweit Papst Benedikt im Original und in kurzen Auszügen. Keine ganz einfache Kost, aber eine mit Substanz, wie ich finde. Die Rede von der nötigen Entweltlichung der Kirche ist innerkirchlich auf viel Vorbehalt gestoßen. Selbst einige katholische Bischöfe aus Deutschland meinten, man solle diese Wortes Papstes nicht überbewerten… Sie wussten wohl warum.
Es ist hier nicht der Ort, um dieses Thema jetzt zu vertiefen. Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass ein Papst den Rückgang an äußerem Einfluss der Kirche nicht als einen bedauerlichen Verlust beklagt, sondern darin einen Weg sieht, wie das Evangelium wieder größer und schöner zum Leuchten kommen kann. Vielleicht ist das ja so, dass wir uns in unserer Geschichte viel mehr auf unsere äußere Sicherheiten verlassen haben, als auf das Licht und die Kraft des Evangeliums.
Meine persönliche Erfahrung ist wohl die: Je mehr der Inhalt verloren geht, desto wichtiger werden die äußeren Formen. Wenn das Innere nicht mehr Halt gibt, suchen Menschen Halt im Äußeren. Das gilt ganz allgemein und auch für die Kirche. Oder positiv formuliert: Je fester unsere Bindung an Christus ist und sein Evangelium, desto größer wird unsere Freiheit gegenüber bestimmten äußeren Formen, in denen wir als Kirche leben.
Wir können natürlich froh und dankbar sein über die Möglichkeiten, die wir heute als Kirche in diesem Land haben. Dass wir das Evangelium auch in die Schulen tragen dürfen und unsere Kirchen auch mit staatlichen Geldern restauriert werden. Das dürfen wir dankbar annehmen und nutzen. Und wir tun das auch kräftig, auch in unserem Kirchenkreis. Aber wenn es einmal anders kommen sollte – dann dürfen wir mit evangelischer Gelassenheit und Freiheit sagen – Daran hängt die Kirche nicht. Wir sind an Christus gebunden und sein Wort – an nichts anderes wirklich.
Personelle Veränderungen im Kirchenkreis
Wenn es stimmt, dass Veränderung der Normalfall des Lebens ist, dann waren die letzten Monate in unserem Kirchenkreis außergewöhnlich normal. In keinem meiner Synodenberichte bisher war dieser Teil so umfangreich.
Im Sommer haben wir aus dem Dienst in unserem Kirchenkreis Pfarrer Nathanael Schulz und Pfarrer Hans-Jürgen Dehne verabschiedet, und Pfarrerin Christine Austel-Haas in den wohlverdienten Ruhestand. Alle 3 haben ja auch als Synodale in unserer Kreissynode mitgewirkt Ich habe Ihnen für den Kirchenkreis auch für diesen Dienst gedankt. Verbunden mit dem Abschied waren und sind Vakanzzeiten für die betroffenen Kirchengemeinden und Pfarrbereiche. Ich möchte an dieser Stelle allen herzlich danken, die haupt- und ehrenamtlich mithelfen, diese Zeit der Vakanz so gut wie möglich bis zur Neubesetzung zu überbrücken. Das ist nicht immer leicht, gerade im großen Pfarrbereich Trebra. Aber ich erlebe viel Bereitschaft zum Mittragen und Helfen, damit für keinen die Last zu groß wird und das Notwendige getan werden kann.
Alle drei Pfarrstellen wurden bereits zur erneuten Besetzung ausgeschrieben. Für Großbodungen hoffen wir ab dem 1.April 2012 auf einen Pfarrer oder einen Pfarrerin in Entsendung. In Bleicherode stellt sich morgen ein Pfarrer der Gemeinde vor, der vom Kirchenamt für die Besetzung dieser Stelle in Aussicht genommen wurde. Für Trebra hat sich auch nach der zweiten Ausschreibung leider kein Pfarrer beworben und wir müssen sehen und überlegen, wie wir auch im Gespräch mit dem Landeskirchenamt dafür eine gute und baldige Lösung finden.
Seit Ende Juli schon im Ruhestand, aber noch immer dabei denselben einzuüben, ist unsere langjährige Suptur-Sekretärin Ute Jödicke. Als Sekretärin in der Suptur haben wir sie bereits verabschiedet und ihr herzlich gedankt und wollen das heute tun für ihren Dienst als Schriftführerin dieser Synode.
Vor uns liegt die Verabschiedung von Pfarrer Gerhard Meißner in den Ruhestand zum 1.März 2012 und die Verabschiedung unserer Amtsleiterin Elisabeth Kruse in die passive Phase der Altersteilzeit zum gleichen Termin. Beide haben die Geschicke unseres Kirchenkreises auf ihre Weise und in ihrem Amt mit bewegt. In der Leitung des Kirchenkreises, im Kreiskirchenrat und natürlich auch in dieser Synode. Frau Kruse hat uns mit viel Sachverstand und Kompetenz durch viele Jahresrechnungen und Haushaltspläne geführt. Auch mein Amt als Superintendent hätte ich so nicht ausüben können ohne Frau Kruse und ihre Zuverlässigkeit an der Seite. Und Pfarrer Meißner war in seinen kreiskirchlichen Ehrenämtern immer ein guter und kritischer Wegbegleiter, nicht immer bequem, so wie auch Christine Austel-Haas, aber immer um die Sache bemüht. Und immer nur bequem kann man sich auch nicht wirklich wünschen, auch eine Synode nicht. Herzlichen Dank! Mit Ihnen verliert unser Kirchenkreis leider wohl vertraute Gesichter, zumindest im aktiven Dienst. Wir werden Sie am Ende Ihrer Dienstzeit offiziell verabschieden. Die genauen Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Aber neue Gesichter sind hinzugekommen! Seit dem 1.August ist die Gemeindepädagogenstelle im Bereich Großwechsungen, Bleicherode und Wipperdorf besetzt. Der Kreiskirchenrat hat Diakonin Elke Peuckert in diese Stelle gewählt und wir freuen uns sehr sie als Mitarbeiterin unter uns zu haben. Sie ist ja noch dabei hier im Kirchenkreis heimisch zu werden und in den verschiedenen Arbeitsfeldern Fuß zu fassen. Möge ihr beides gut gelingen.
Ähnliches gilt für den neuen Pfarrer im Pfarrbereich Ilfeld Gregor Heimrich und seine Frau Kantorin Christine Heimrich. In Ilfeld konnte dadurch eine längere Vakanz beendet werden. Und alle waren und sind glücklich, die diese Vakanz unter Leitung von Pfarrer Dr.Bodo Seidel getragen und ausgefüllt haben. Frau Heimrich versieht seit dem 1.September in den Pfarrbereichen Niedersachswerfen und Ellrich kirchenmusikalischen Dienst besonders mit Blick auf die kirchenmusikalische Arbeit mit Kindern. Der Kreiskirchenrat hat für diese Anstellung mit Zustimmung der MAV und der Referentin für die Arbeit mit Kindern und Familien freie gemeindepädagogische Stelleanteile genutzt, die gemeindepädagogisch nicht besetzt werden konnten. Schön, dass auch sie da sind.
Ein neues Gesicht und eine neue Stimme gibt es auch im Büro unserer Superintendentur. Seit dem 1.September ist Christina Raue-Fuchs aus Nordhausen als Nachfolgerin von Frau Jödicke angestellt. Darüber freuen wir uns und sie sich auch.
Ein lachendes und ein weinendes Auge haben wir mit Blick auf die Besetzung der ordinierten Gemeindepädagogenstelle in Neustadt. Das weinende: Tina Bäske hat sich entschieden, diese Stelle nach dem Ende Ihrer Entsendungszeit Ende März verlassen zu wollen. Das stimmt natürlich vor allem Ihre Gemeinden traurig. Das lachende: Sie hat vor, sich auf die freie Stelle des Jugendreferenten in unserem Kirchenkreis zu bewerben, sofern sie vom Kirchenamt ihre Anstellungsfähigkeit zuerkannt bekommen wird. Aber da haben wir mal keine großen Zweifel. Also: Sie wird gehen, um zu bleiben.
Evangelische Grundschule
Nur Schönes gibt es von dort zu berichten. Anfang Mai konnte die Schule wieder in das nun wunderschön sanierte Gebäude in Krimderode einziehen. Im kommenden Jahr beginnt der zweite Bauabschnitt, der die Sanierung der Turnhalle und einen neuen Anbau vorsieht. Die Zahl der Schüleranmeldungen steigt. Der Schule geht es gut. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Neues Finanzgesetz
Wir werden nachher den Haushalt 2012 beschließen, der ja natürlich schon auf Grundlage des neuen Finanzgesetzes entworfen worden ist. Michael Görk und Frau Kruse werden uns in die Details einführen. Darum hier nur ganz kurz und grundsätzlich. Das neue Finanzgesetz stärkt die Finanzkraft der Kirchengemeinden durch erhöhte direkte Zuweisungen aus der Plansumme. Das ist, wie ich finde, eine sehr erfreuliche Entwicklung. Anträge auf Haushaltsausgleich an den Kreiskirchenrat und auch die strukturbedingten Ausgleichszahlungen gehören damit der Geschichte an. Zudem hat der Leitungskreis beschlossen, in das System zur Finanzierung des Verkündigungsdienstes eine nicht geringe Summe einzuspeisen, um auf diese Weise die Kirchengemeinden zu entlasten. Auch das stärkt noch einmal deren Finanzkraft und Selbständigkeit.
Auch die allgemeinkirchliche Finanzentwicklung ist durch die Konjunktur der letzten Jahre in unserem Land eine erfreuliche. Das ist nun aber kein Grund, um große Phantasien zu entwickeln, was man mit ungeplanten Mehreinnahmen alles machen könnte. Das geht an der einen oder anderen Stelle wohl, aber grundsätzlich besteht der Mehrwert, den wir gewinnen in einer mittelfristigen Stabilisierung unserer Einnahmesituation.
Gleiches gilt ja übrigens auch für die Stellenzuweisungen, die sich ja aufgrund der erweiterten landeskirchlichen Kriterien für uns als sehr günstig erwiesen haben. Diese frohe Botschaft hatte ich ja schon auf der letzten Synode verkündigt. Das heißt konkret: Die Streichung der Pfarrstelle Lipprechterode, die ja laut dem Stellenplanbeschluss für die Zeit nach 2012 im Blick war, wird nun zu diesem Zeitpunkt nicht nötig werden. Mit Blick auf die weiter und gleichmäßig abnehmenden Gemeindegliederzahlen und mit dem Blick auf die Situation anderer, besonders ehemaliger Thüringer Kirchenkreise, erkennt man sehr schnell, dass dies bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sollten diese Situation für die inhaltliche Arbeit und die geistliche Vertiefung in unseren Kirchengemeinden gut nutzen. Ich will es mal so sagen: Das Boot des Kirchenkreises in seiner äußeren Struktur und Verfasstheit ist auf ruhiger See und gut unterwegs, wenn auch die Mannschaft, wie oben gesehen, dringend wieder Verstärkung bräuchte, damit es für keinen zuviel wird.
Verwaltungsrat des Kreiskirchenamtes
Der Verwaltungsrat des Kreiskirchenamtes hat sich neben dem Tagesgeschäft zum einen intensiv mit der Frage der zukünftigen Gestalt unseres Kreiskirchenamtes beschäftigt. Dazu werde ich unter Punkt 10 der Tagesordnung noch etwas sagen. Zum anderen steht natürlich die Frage der Nachfolge von Frau Kruse aktuell auf dem Plan. Der Verwaltungsrat hat die Ausschreibung der Stelle beschlossen. 5 Bewerbungen liegen vor. Anfang Dezember werden wir dazu die Auswahlgespräche führen und wenn alles gut geht, einen Nachfolger, bzw. eine Nachfolgerin für Frau Kruse gewählt haben.
Gemeindekirchenratswahlen
Die nächsten Gemeindekirchenratswahlen werden zwar erst im Herbst 2013 stattfinden. Das klingt noch sehr weit weg. Ich bitte aber herzlich darum, dass die Gemeindekirchenräte sich rechtzeitig mit z.B. diesen Fragen befassen: In welcher Struktur wollen als Kirchengemeinden in der Nachbarschaft zukünftig leben? Ist der Kirchengemeindverband für uns als kleine Kirchengemeinden vielleicht ein guter Weg in größerer Gemeinschaft gut aufgehoben zu sein? Und: welche Männer und Frauen aus unserer Gemeinde möchten wir langfristig für eine Mitarbeit im Gemeindekirchenrat oder im Gemeindebeirat gewinnen? Wer ist aus menschlicher und geistlicher Perspektive dafür geeignet? Auch im neuen Gemeindekirchenratswahlgesetz wird als Mindestgröße für den Gemeindekirchenrat die Zahl 4 festgeschrieben sein.
Übrigens haben wir auf dem letzten Treffen der ehrenamtlichen Vorsitzenden der Gemeindekirchenräte eine etwas verbindlichere Form der Begegnungen beschlossen und dafür den Namen Konvent gewählt. Neben dem Superintendenten arbeiten in einer Konventleitung, die sich gefunden hat, die Amtsleitung des KKA, die KÄ Frau Iser, Herr Fromm und Frau Kufahl mit. Wer Interesse an der Mitarbeit in der Konventsleitung hat, kann sich gern aber dafür noch melden. Wir hoffen so schon in der Vorbereitung der Treffen die Interessen der Kirchenältesten besser im Blick zu haben.
Aus dem Kreiskirchenrat
Der Kreiskirchenrat hat auch seit der Frühjahrssynode ganz treu und verfassungsgemäß monatlich getagt und war darüber hinaus auch auf Klausurtagung, in diesem Jahr im Augustinerkloster in Gotha, dem Mutterkloster des Erfurter Augustinerklosters. Es gab viel Tagesgeschäft, natürlich auch eine Vielzahl von Bauanträgen, die vom Bau- und Finanzausschuss wie immer gut vorbereit waren. Berichte, Wahlen und vieles mehr. Darüber werden sie ja monatlich über unsere Kirchenkreisseite im Internet informiert. Nur zwei Dinge möchte ich herausgreifen.
Jugendkirche
Auf unserer letzten Sitzung haben wir noch einmal und abschließend das Konzept Jugendkirche beraten und werden dies Ihnen nachher zu Beschlussfassung vorlegen. Die Kreissynode hatte uns dazu ja den Auftrag erteilt. Der Kreiskirchenrat hatte wiederum eine Arbeitsgruppe für die Konzeptentwicklung ins Leben gerufen. Der Kreiskirchenrat hofft nun natürlich, dass die Synode sich seinem Votum anschließt und ein neues hoffnungsvolles Kind im Kirchenkreis das Licht der Welt erblicken kann.
Gemeindebüros
Auf unserer letzten Sitzung Ende Oktober haben wir einer Erfolgsgeschichte in unserem Kirchenkreis einen neuen, verstärkenden Impuls gegeben. Gerade mit Blick auf größere Pfarrbereiche kamen einige Kirchengemeinden an die Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten mit Blick auf die Finanzierung von Stellen für Gemeindesekretärinnen. Wir haben jetzt eine Staffelung auf den Weg gebracht, die vorsieht, dass die Kirchenkreisförderung sich von 2,00 auf 3,00 € erhöht, wenn Kirchengemeinden aus eigenen Mitteln mindestens 1,25 € pro Gemeindeglied für diesen Zweck aufbringen. Das Geld dafür wird aus dem Strukturfonds des Kirchenkreises bereitgestellt und ist mit dieser Zweckbindung reserviert.
Neujahrsempfang
Der jährliche Neujahrsempfang des Kreiskirchenrates immer am 2.Tag des neuen Kirchenjahres, also am Montag nach dem 1.Advent, ist eine gute Tradition, die wir auch in diesem Jahr fortsetzen werden. Seit einigen Jahren laden wir dazu auch alle haupt- und nebenamtlichen Bürgermeister auf dem Gebiet unseres Kirchenkreises ein. Die Beteiligung aus den Regionen ist dabei aber höchst unterschiedlich. Ich bitte Sie daher, vielleicht auf ihre Bürgermeister vor Ort zuzugehen, um Sie zur Teilnahme am Neujahrsempfang zu ermutigen. Er findet in diesem Jahr am Montag, den 28.November um 18.30 Uhr in der Frauenbergkirche Nordhausen statt.
Projektstelle Nordhausen Ost
Dazu habe ich auf der letzten Kreissynode auf Nachfrage bereits kurz Stellung genommen. Der Kreiskirchenrat wird auf der Frühjahrsynode 2012 darüber ausführlich Bericht erstatten. Über Erfahrungen, Konsequenzen und weiterführende Ideen. Hier und jetzt nur soviel. Das dieser Projektstelle zugrundeliegende Konzept sozialdiakonischer Arbeit ist leider so nicht aufgegangen, wie geplant. Manches ist nicht gelungen, anderes nicht Geplantes ist gewachsen. Dies hat verschiedene Gründe, aber vor allem auch den, dass die Sanierung des dafür vorgesehenen Gebäudes sich von Seiten der Stadt um über ein Jahr verzögert hat und erst im Frühjahr bezogen werden kann.
Schöne Lichtblicke
Hier wäre jetzt gewiss vieles zu nennen. Auf 3 Dinge will ich mich hier beschränken, die aber exemplarisch für vieles andere stehen.
Jugendfreizeit
Nach Unterbrechung fand in diesem Sommer wieder eine Jugendfreizeit statt, die ausgebucht und nach allem was man hört, für alle Beteiligten auch sehr eindrücklich gewesen sein muss. Und dies lag nicht gewiss nicht nur am Reiseziel Südfrankreich. Neuauflage ist geplant.
2.Konfirmandentag
Am 17.September fand in Neustadt der 2.Konfirmandentag unseres Kirchenkreises statt. Die Beteiligung daran war noch besser als im vergangenen Jahr. Über 120 Jugendliche haben unter dem Motto Ja-Sager auf sehr vielfältige Weise über die Taufe nachgedacht. Der eine große Gewinn dieser Konfirmandentage besteht vor allem in der Möglichkeit für die Konfirmanden größere Gemeinschaft zu erleben als in den Konfirmandengruppen vor Ort. Der andere, für mich nicht minder große Gewinn, besteht für die hauptamtlichen Mitarbeiter in der Erfahrung, gemeinsam mit ihren unterschiedlichen Gaben etwas Schönes und Bewegendes gestaltet zu haben, was keiner allein so hätte vollbringen können. Ähnliches gilt übrigens auch für die Jugendfreizeit.
Einweihungen
Wenn man im Kreiskirchenrat über viele Bauanträge für Baumaßnahmen beschließt, die sich in verschiedenen Bauabschnitten über Jahre hinziehen, dann ist es immer mal wieder schön zu erleben, wenn Dinge zum krönenden Abschluss gebracht werden. Davon gab es in jüngster Vergangenheit zwei:
Zum einen die Wiedereinweihung der Kirche in Limningerode am 30.Oktober nach einem großen gemeinsamen Kraftakt und mit bewegender Teilnahme vieler Dorfbewohner an der Sanierung und dann natürlich auch am Fest. Zum anderen am vergangenen Sonntag die Einweihung des grundlegend sanierten Pfarr- und Gemeindehauses in Ellrich, das nun ab dem 1.März 2012 wieder Pfarrsitz werden wird, so wie es die Kreissynode 2006 beschlossen hatte.
Schöne Ausblicke
Landesposaunenfest
Wir freuen uns im kommenden Jahr Gastgeber sein zu können für das nächste Mitteldeutsche Landesposaunenfest. Unter dem Motto Nordhäuser Doppelklang – Gott zur Ehre, den Menschen zur Freude erwarten wir am 16. und 17.Juni 2012 über 700 Bläser in Nordhausen und in unserem Kirchenkreis. Die Vorbereitung dafür liegt im Wesentlichen beim Posaunenwerk unserer Kirche, wir aber wollen das unsere dazu tun und gute Gastgeber und Teilnehmer sein. Das Programm dafür steht in groben Zügen. Wichtig war uns, dass es ein Fest wird nicht nur in und für Nordhausen, sondern für den ganzen Kirchenkreis. Darum wird es in jeder Region unseres Kirchenkreises am 17.Juni um 10.00 Uhr einen zentralen Bläsergottesdienst geben. Dafür suchen wir auch Gastgeber, die gern für eine Nacht ein zwei oder 3 Bläser bei sich aufnehmen. Genaue Informationen dazu werden spätestens Anfang Februar in die Gemeinden gehen. Ich bitte Sie herzlich an diesem Wochenende keine anderen gemeindlichen Termine planen.
Gottesdienst in allen Kirchen
Für Sonntag, den 23.September 2012 planen wir den nächsten Gottesdienst in allen Kirchen. Im kommenden Jahr also nicht am Tag des offenen Denkmals, sondern 14 Tage später. Auch diesen Termin bitten wir zu reservieren und möglichst nicht mit anderen Gemeindeterminen zu belegen. Wer Interesse hat, in der Vorbereitungsgruppe für diesen Gottesdienst mitzuwirken, kann sich gern bei mir melden.
Zum Schluss
Von schönen Licht- und Ausblicken war am Ende die Rede in manchen Dunkelheiten, die wir durchleben. Das darf uns freuen und ermutigen. Aber vor allem anderen lasst uns immer wieder das Loblied auf das gute Wort und Gebot Gottes anstimmen. Jede und Jeder von uns ganz persönlich und wir gemeinsam als SEINE Kirche: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg! Gott sei Dank!
Michael Bornschein, Superintendent des Kirchenkreises Südharz
zum Überblick