Sonntag, 31. Mai 2015, 12:39 Uhr
Schnecke (Foto: privat)
der bislang eine bestimmte Richtung im Leben eingeschlagen hatte, schlägt nun eine neue - oft entgegengesetzte Richtung ein. Hin zu Gott. Ein Leben - nun - gemeinsam mit Gott.
Viele sagen: Bekehrung ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Etwas allein zwischen Gott und Mensch.
Bekehrung heißt dann: Eingestehen, dass in meinem Leben ohne Gott Vieles und Wesentliches gefehlt hat.
Eine große Hoffnung, weit über das Sterben und den Tod hinaus; ein Entlastet werden, das Leben eben nicht allein aus eigenen Kräften bestehen zu müssen;das immer neue Angebot von Vergebung und vorbehaltloser Annahme; Heilung; die persönliche Annahme durch Jesus Christus; das gestärkt werden durch die Kräfte des guten Geistes Gottes …
Aber Bekehrung ist noch weit mehr. Bekehrung zu Gott bedeutet auch, neu die Augen zu öffnen für die Welt, in der ich lebe. Sie mit den Augen Gottes sehen zu lernen. Zu erkennen, wie Gott das Leben auf dieser Erde gemeint und gewollt hat. Bekehrung ist deshalb auch Bekehrung hin zu den Menschen, zu allen Geschöpfen, die mit mir das Leben teilen. Die sich freuen und leiden; die das Leben genießen und/oder sich unendlich sehnen nach Heilung und Neuanfang. Insofern geht es bei Bekehrung immer um Liebe, um liebende Augen und Hände
und Worte, um liebende Wahrnehmung und Annahme – eben um liebevolle Neuausrichtung meines Lebens. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir in den Sommermonaten Bekehrung erleben - auch in dieser Weise:
Dass wir (noch besser als bisher vielleicht) aus der
vielfach alltäglichen Tretmühle des Schneller-Höher-
Weiter, allem Aktionismus und Schaffen-müssens
aussteigen können und einen neuen Blick und Gefühl für
wohltuendes Genießen und auch Nichtstun bekommen.
Denn nur in ausgewogenem Zusammenspiel von Tun
und Lassen; Wirken, Ruhen und Genießen kommen wir
dem nahe, wie Gott unser Leben gewollt hat und will.
Vielleicht entdecken wir dabei den Sonntag, als
gottgegebenen Ruhetag neu – im geistlichen Auftanken
und viel freier Zeit. Vielleicht entdecken wir neu
Stillezeiten und das Geschenk der Langsamkeit, der
Bedachtsamkeit beim Wandern oder Radfahren; das
unbeschreibliche Gefühl inneren und äußeren Friedens
beim Betrachten eines wogenden Ährenfeldes, dem
ewigen Kommen und Gehen der Wellen am Ostseestrand, dem Schlüpfen einer Libelle am Rand eines Teiches … Und wenn andere Menschen an uns selbst diese heilsame und hilfreiche Bekehrung spüren und erfahren, wird auch das unsere Welt verändern. Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit, an deines Gottes Gaben … ; … des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen … (EG: 503. 1,8 i.A.)
Es gibt viel Neues zu entdecken. Ich wünsche es Ihnen und mir.
Eine gesegnete Sommerzeit! Ihr Friedemann Büttner