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400 Kinder rocken mit der Heartrock-Band beim Kirchenentdeckertag

Montag, 06. Juli 2015, 17:38 Uhr
Kirchenentdeckertag 5 (Foto: R. Englert) Kirchenentdeckertag 5 (Foto: R. Englert)
Zum diesjährigen Kirchenentdeckertag des Kirchenkreises Südharz haben gut 400 Kinder die Blasii-Kirche in Nordhausen erobert. Schüler aus Förder-, Regelschulen und Gymnasien aus Niedersachswerfen, Breitenworbis, Bleicherode und Nordhausen hatten Lust einen Vormittag lang „Kirche zu entdecken“. Und schon die Begrüßung machte Lust auf mehr. Die Band der Herzschlag-Jugendkirche „Heartrock“ rockte die Kirche mit Licht- und Nebeleffekten. Unter großem Gejohle ließ Jugendreferent Simon Roppel dann zwei Schüler im Schlauchboot „churchdiven“. Von Hand zu Hand wurden sie im Boot über den Köpfen durch die Bankreihen weitergereicht. Was das mit Kirche zu tun hat, erklärte er den staunenden Kids so: „Wenn das Leben mal wieder chaotisch erscheint und du dir vorkommst wie allein auf hoher See, dann ist die Kirche wie ein sicheres Boot.“ Emilys und Jasons Vertrauen wurde belohnt, sie landeten, nach ihrer schaukelnden Reise hoch über den Köpfen, sicher auf dem Boden.
Workshops
Hinterher gab es an 16 Orten in der Stadt viel zu entdecken. Dreißig Workshops waren vorbereitet, von der Entdeckung der Himmelgarten-Bibliothek mit Dr. Theilemann in der Flohburg, über das Erkunden von Sexualität und Liebe in der Bibel mit Gemeindepädagogin Carmen Scholl bis hin zur Suchtberatung der Diakonie, dem Schreiben mit einer Feder wie zu Luthers Zeiten und einem Improvisations-Workshop im Nordhäuser Theater. Insgesamt 30 Workshops boten von Bewegung bis Bildung für jeden etwas. Viele kirchliche und kirchennahe Organisationen haben daran mitgearbeitet, wie die Johanniter, die Diakonie, der Eine-Welt-Laden, die Nordthüringer Lebenshilfe und die Pfadfinder. Doch auch andere öffneten ihre Türen. Die Flohburg, der Tabakspeicher, das Theater, die Kulturbibliothek, die Jugendkunstschule und selbst das Rathaus brachten sich mit Räumen und Referenten ein. So begrüßte auch OB Dr. Klaus Zeh eine Workshop-Gruppe an der Blasii-Kirche und ging mit ihnen in „sein“ Rathaus. Unter dem Motto: „Wie nimmt der OB als Christ und Politiker Verantwortung in der Gesellschaft wahr? - Glaube und Politik passt das zusammen?“ durften ihn die Schüler nach Herzenslust ausfragen. Der Tag stand zudem ganz im Zeichen der Ökumene, denn auch der Dom hatte wieder seine Türen für die Kinder geöffnet. So führte der Gildemeister der Nordhäuser Gästeführergilde Winfried Wehrhan als „Erzlutheraner“, wie er sich selbst schmunzelnd bezeichnet, im Dom durch die Geschichte der Heiligen Mathilde. Am bewegendsten war jedoch das Gespräch mit Kiflo aus Eritrea. Einmal live mit einem Flüchtling zu sprechen, von seiner lebensgefährlichen Flucht und seiner Sehnsucht nach seinen Kindern zu hören, ließ niemanden kalt. Kiflo, einst Mathelehrer in seiner Heimat, gab geduldig Auskunft und ließ keine Frage unbeantwortet. In diesem Raum war es Mucksmäuschenstill.
Erstmals gab es auch einen Workshop für die wartenden Lehrer. Die Schulbeauftragte der EKM Pfarrerin Katharina Passolt hatte sich Zeit genommen, um mit den Lehrern ins Gespräch zu kommen.
Markt der Möglichkeiten
Nach diesen informativen anderthalb Stunden hieß es für die Schüler Kraft an der Obstbar vor der Blasii-Kirche tanken und auf zum Markt der Möglichkeiten rund um die Kirche. Da wurde Sumo-gerungen, sich vom Turm abgeseilt, ein Blasinstrument ausprobiert, mit dem Zirkus Zapellini balanciert, Ringe geschmiedet, Körbe geflochten, Wasserbomben geschossen und vieles, vieles mehr. 24 Angebote lockten zum Mitmachen und wurden gern angenommen.
Abschluss in Blasii
Beim Abschluss in der Kirche war die Stimmung entsprechend aufgeheizt, doch die Band fing die Schüler mit ihren Songs wieder ein und bewegte alle noch einmal zum Mitrocken. Die Blasii-Kirche hat sich vielleicht insgeheim geschüttelt, bei solch imposantem Lärm aus so vielen Kehlen. Doch von oben, ist das Projekt sicherlich mit einem Schmunzeln beobachtet worden. Die Kinder jedenfalls stiegen begeistert in ihre Busse und die zahlreichen Helfer machten sich erschöpft, aber glücklich, auf den Heimweg. Eine Aktion, die nach Wiederholung ruft.
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