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Gedenkgottesdienst Außenlager KZ Mittelbau-Dora in Mackenrode

Donnerstag, 08. Oktober 2015, 11:55 Uhr
Aussenlager KZ Mittelbau-Dora Mackenrode (Foto: Sabine Wegner, Quelle unbekannt) Aussenlager KZ Mittelbau-Dora Mackenrode (Foto: Sabine Wegner, Quelle unbekannt) Plakat Gedenkgottesdienst KZ (Foto: Sabine Wegner) Plakat Gedenkgottesdienst KZ (Foto: Sabine Wegner) Es gibt ein paar wenige, aber um so erschütternde Zeitzeugendokumente über das Aussenlager des KZ Mittelbau-Dora in Mackenrode der III. SS-Baubrigade. Darunter das wohl bekannteste des französischen Pastors Aimé Bonifas, der vor zwei Jahren in seiner Heimatstadt Nîmes starb.
"Dann kommt das Signal zum Abmarsch. Wir sind also nur solange in Dora geblieben, wie nötig war, um uns alles abzunehmen. Unsere Kolonne verläßt das Lager zu Fuß aber, o Wunder, wir sind nicht von SS bewacht, sondern von Soldaten der "Luftwaffe". Nachdem wir durch die Vorortstraße einer Industriestadt marschiert sind, kommen wir auf eine Straße zweiter Ordnung mit Apfelbäumen zu beiden Seiten. Wir starren nach diesen unerreichbaren Früchten... Von den Soldaten werden wir korrekt behandelt, aber der Weg dehnt sich... und dann die stechende Sonne. Unser schlechtes Schuhwerk reibt uns wund; mehrere gehen schon barfuß... Am Spätnachmittag... nach 25 km... kommen wir in dem Dorf Mackenrode an. Mitten auf einer Wiese erwartet uns eine von Stacheldraht und vier Wachttürmen umgebene Baracke."(Häftling 20801, 1. Aufl. 1968)

Die sog. Peterswiese findet sich in Sichtweite unserer Kirche. Die Häftlinge wurden zu extrem schweren Erdarbeiten sowie - für den Trassenabschnitt im Mackenröder Forst - zu Rodungsarbeiten für die geplante Helmetalbahn eingesetzt.
Bei Heranrücken der Alliierten wurde am 7. April 1945 das Lager Wieda mitsamt den drei Außenlagern, darunter Mackenrode, zusammen 1135 Personen, evakuiert, davon 800 in Fußmärschen über den Harz nach Norden und 335 Gehunfähige in Güterwaggons. Nur wenig mehr als die Hälfte der Menschen hat diese Strapazen überlebt, so wie Aimé Bonifas. Viele von ihnen wurden unterwegs von der SS ermordet, über tausend bei Gardelegen lebendig verbrannt.

Wir können nichts wieder gut machen, aber wir können gegen das Vergessen, Verdrängen, Verharmlosen, Zeichen setzen und unsere Fürbitte vor den HERRN bringen. Dazu soll der Gottesdienst in Mackenrode einladen.

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