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Mit Herzblut in den Gemeinden aktiv

Mittwoch, 28. Oktober 2015, 09:04 Uhr
Gemeindekirchenratsklausur im Kloster Donndorf 24./25.10.15

Mit Herzblut in den Gemeinden aktiv

Letztes Wochenende zogen sich die Gemeindekirchenratsmitglieder der Kirchspiele Gebra, Großlohra-Friedrichsrode und Hainrode-Berndten mit ihrem Pfarrer, Bernhard Halver, zu einer Klausur ins Kloster Donndorf zurück. Musste das sein? Reichen die üblichen Sitzungen etwa nicht aus? Nein.

Wir alle leiten unsere Gemeinden ehrenamtlich. Da lohnt es, sich selbst einmal ins Zentrum der Überlegungen zu stellen. Kann ich noch Freude für mich aus meinem Tun ziehen oder ist es zur Pflicht geworden? Zudem sind gerade zu den bislang sieben Gemeinden unseres Pfarrers noch weitere drei als Vakanzvertretung hinzugekommen. Vorerst bis zur Umsetzung des neuen Stellenplanes. Doch bis dahin wird es noch dauern. Grund genug einander kennenzulernen.

Bei der Klausur gab es auf Seiten, der „Alten“ und der „Neuen“, die sich nun einen Pfarrer teilen, Befürchtungen: Wollen die überhaupt wirklich mit uns zusammenarbeiten? Belasten wir uns nicht nur gegenseitig?

Mitarbeiter des Gemeindedienstes der Landeskirche brachten uns miteinander ins Gespräch. Neue Ideen sollten her. Pfarrerin Neumann und Pfarrer Ziller gelang dies spielend. Die Diskussion begann mit der Frage an uns: Was sind Ihre eigenen Herzensanliegen in den Gemeinden? Schöne Sonntags- und Fest-Gottesdienste, Kirchenmusik, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Feste standen im Zentrum aller Überlegungen. Daraus schöpfen wir Kraft.

Nach dem Mittagessen die vermeintliche Gegenseite: Was glauben Sie, erwarten andere von Ihnen? Auch hier große Einigkeit - schöne Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Jubel-Konfirmationen, Beerdigungen. Und klar, Heilig Abend muss was stattfinden. Außerhalb dieser Anlässe sind die Menschen in den Kirchen seltener präsent. Da ging die Schere zwischen den eignen Herzensanliegen und denen der Gemeinde offensichtlich auseinander. Erste Ideen wurden entwickelt, wie man die Ehrenamtlichen und die Gemeinde bei solchen Terminen in engeren Kontakt bringen kann. Gemeinsames Gestalten und Vorbereiten beispielsweise sind Schritte in die richtige Richtung.

Die wichtigste Erkenntnis des Tages war jedoch: Wir bauen uns so manchen Druck selbst auf. Oft diskutieren wir Fragen, wie: Wie können wir mehr Gottesdienstbesucher gewinnen? Sind unsere Gottesdienste so, wie die Menschen sie gern hätten? Sollten wir noch mehr Feste und Höhepunkte im Jahr schaffen? Stopp!
Unsere Erkenntnis der Klausur: Wir tun viel Gutes. Johannisfest, Konzerte in der Basilika, Kirchen die instandgesetzt wurden oder werden, Martini, Heilig Abend, Frauenhilfe, die Kinderstunden, der musikalische Weihnachtsgottesdienst zu dem viele kommen,..... - die Liste der Dinge, die gut laufen ist lang.
Interessant, dass solche Einsichten stets besser gelingen, wenn sie von außen an einen herangetragen werden. Wir hätten uns vermutlich am Ende des Tages nicht selbst auf die Schulter geklopft?!
Es ist gut, wie es ist – weg vom mehr, besser, öfter.
Mit dieser angenehmen neuen Empfindung wurde der gemütliche Teil des Abends eingeläutet. Zeit persönlich ins Gespräch zu kommen und sogar manch familiäre Bande zu entdecken.
Beeindruckendstes Ergebnis dieser Veranstaltung war allerdings das Gefühl, mit dem wir auseinandergingen. Die Chemie hatte gestimmt und egal woher wir kommen, wie viele wir auch sind, wir haben alle das gleiche Herzensanliegen. Eine tragfähige Verbindung. Auch, wenn es jetzt für Außenstehende vielleicht übertrieben euphorisch klingt. Aber fast hatte man das Gefühl, dass die fröhliche Gemeinschaft es bereuen würde, wenn sie der Stellenplan wieder auseinander brächte – trotz aller Probleme, die sicherlich noch auftreten werden.
Regina Englert
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