Meldung

Christusdorn von Gisela Zeh

Montag, 02. November 2015, 08:25 Uhr
Angst ist ein schlechter Ratgeber!
Daran muss ich immer denken, wenn es um die Flüchtlingsdiskussion geht. Schnell sind die Schuldigen ausgemacht, die uns das Problem beschert haben: die Flüchtlinge selbst, unsere Regierung, die Amerikaner oder Russen!

Die meisten Menschen wissen, dass das so einfach nicht ist. Ihre Angst drückt wohl mehr eine Unsicherheit aus, weil sie die Zukunft angesichts dieses Problems nicht abwägen können. Sie fühlen mit dem Schicksal der Leute und machen sich dennoch Sorgen um das künftige Zusammenleben mit ihnen. Wird uns die Integration gelingen? Werden unterschiedliche Kulturkreise befruchten oder spalten?

Jeder weiß, dass man mit diesen Ängsten besser umgehen könnte, wenn die politischen Entscheidungsträger wirksame Strategien vorlegen würden. Dann könnten Risiken und Chancen besser abgeschätzt werden. Wie schwierig das für Deutschland ist, können wir jeden Tag in den Nachrichten verfolgen. Da ist also Geduld gefragt.
Ich kann auch meiner Angst mit Handeln begegnen. Ich kann an Integrationsveranstaltungen teilnehmen und dabei andere Kulturen kennenlernen. Aufklärung baut Ängste ab.
Ein Rest an Ängsten und Zweifeln wird oftmals trotzdem bleiben.
Auch ich kann mich davon nicht immer ganz frei machen.
Für mich persönlich bietet sich dann nur noch eine Chance: Mein Gebet zu Gott! Finden wir nicht überall in der Bibel Aufforderungen, unser ganzes Heil in Gott zu suchen?
Nicht, dass ich ihn anrufe wie einen mächtigenGeist, der mir meine Wünsche erfüllen soll. Sondern wenn ich Gott im Gebet meine Ängste und Sorgen anvertrauen kann und damit nicht mehr allein bin, kann ich ruhiger werden. Sie werden kleiner und beherrschen mich nicht mehr. Daraus kann eine Hoffnung entstehen, die mich stark macht und mir die Zuversicht für die ungewisse Zukunft und zum Handeln gibt.

Wer das Beten nicht kann, dem hilft es vielleicht, eine Kerze zu Hause oder in der Kirche anzuzünden. Sie steht für alle unausgesprochenen Bitten zu Gott.
Gisela Zeh
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