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Herbstsynode des Kirchenkreises Südharz tagte

Montag, 16. November 2015, 08:00 Uhr
Herbstsynode des Kirchenkreises Südharz tagte
Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert) Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert)

Am Wochenende tagte die Synode (Kirchenparlament) des Kirchenkreises Südharz zum zweiten Mal in diesem Jahr. Synodale und Gäste kamen in Bleicherode zusammen, um über die Finanzen, das Reformationsjubiläum und das Stellenplankonzept des Kirchenkreises informiert zu werden, zu diskutieren und abzustimmen. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst in der St. Marien-Kirche startete der Sitzungstag im Marien-Hospital mit der Begrüßung des Bufdis der Jugendkirche Richard Heß und der Verabschiedung des Pfarrers Nikolaus Flämig, der den Kirchenkreis zum 31.1.16 in Richtung Meiningen verlässt.

Bericht des Superintendenten Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert) Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert)
Mit dem jährlichen Bericht des Superintendenten gab Andreas Schwarze anschließend einen informativen Rück- und Ausblick auf seine Arbeit. Ein Spiegel der Aktivitäten des Kirchenkreises, der auch geistliche Wegweisungen an die Synodalen beinhaltete. Neben allen Aufgaben solle nicht das gemeinsame Lesen der Bibel in den Hintergrund treten, so Schwarze. Die geringen Teilnehmerzahlen der Bibelwochen hatten ihn zu dieser Ermahnung veranlasst. Und er bat die Synodalen nachdrücklich in den Gemeinden für die Lektorenausbildung zu werben.

Haushalt des Kirchenkreises Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert) Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert)
Einstimmig beschlossen wurde im nächsten Tagesordnungspunkt die Jahresrechnung 2014 und die Haushaltsplanung 2016 des Kirchenkreises. Beides hatte Nora Engel, die stellvertretende Amtsleiterin des Kreiskirchenamtes, zuvor detailliert erläutert.

Kollekten des Kirchenkreises
Auch in diesem Jahr wurden von der Synode sechs kreiskirchliche Kollekten per Abstimmung ausgewählt: Hospizverein, Kriseninterventionsteam, Suchthilfe, Konfirmandentag des Kirchenkreises, die Jugendkirche und der Nothilfefonds des Kirchenkreises. Der genaue Tag an dem die Kollekte für den jeweiligen Empfänger gesammelt wird, wird in der nächsten Sitzung des Kreiskirchenrates ausgelost.

Reformationsjubiläum 2017 Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert) Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert)
Im Anschluss präsentierten die Reformationsbeauftragte des Kirchenkreises, Petra Gunst, und der Superintendenten das Konzept „Reformationsjubiläum 2017 im Kirchenkreis und der Stadt Nordhausen“. Frau Gunst berichtete von den zahlreichen Kooperationspartnern, die sie in Nordhausen bereits gewinnen konnte. Bildungseinrichtungen, freie Träger und auch die Stadt werden sich in mit eigenen Aktionen in das Gesamtkonzept einbringen. Ein Konzept, das auf zwei Säulen ruht. Zum einen wird es „12 Schritte“ zum Reformationsjubiläum geben. Zwölf Gemeinden oder Regionen werden sich vom Reformationsfest 2016 an ein Jahr lang mit eigenen lokalen Veranstaltungen in das Thema einbringen. Zuvor können sich die Gastgeber mit ihrem Projekt beim Kreiskirchenrat bewerben. Die Unterlagen dazu werden den Gemeinden demnächst zugehen.
Die zweite Säule ist die Festwoche in der Lutherstadt Nordhausen, sie soll im Anschluss an das Rolandsfest 2017 starten. Ihr Ende wird sie mit einem Kreiskirchentag auf dem Blasiikirchplatz finden. Das sommerliche Festdatum wurde bewusst gewählt, um nicht mit den großen Reformationsterminen Deutschlands zu kollidieren.

Kreisschulpfarrstelle
Ein weiterer Bechlusspunkt der Synode war die Errichtung einer Kreisschulpfarrstelle mit einem Umfang von 100 %. Eine Kreispfarrstelle steht außerhalb des Stellenplanes und bringt dem Kirchenkreis somit eine zusätzliche Kraft im Verkündigungsdienst. Zudem finanziert sie sich nur geringfügig aus dem Haushalt des Kirchenkreises. In erster Linie speist sich die Zahlung aus der Vergütung des jeweiligen Schulträgers und einem Beitrag der Landeskirche. Die Synode stimmte der Einrichtung dieser Stelle einstimmig zu.

Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert) Herbstsynode 2015 (Foto: R. Englert)
Stellenplan 2025
Im letzten Teil des Sitzungstages ging es um den Stellenplan 2025. Andreas Weigel, Vorsitzender des von der Synode im Frühjahr 2014 gewählten Ausschusses, präsentierte das zwischenzeitlich erarbeitete Konzept. Je mehr Statistiken der Leiter des Kreiskirchenamtes, Ralf Rüdiger, anschaulich in Großformat an die Wand warf, desto unübersehbar wurde es: Der prognostizierte Gemeindeglieder-Rückgang im Kirchenkreis von derzeit 22.706 auf 18.173 im Jahr 2025 macht einen neuen Stellenplan-Entwurf notwendig. Junge Menschen werden langfristig fehlen, die Gesamtbevölkerung unseres Bundeslandes geht zurück. Zudem erläuterte er, dass das Finanzgesetzes der EKM, das die Kriterien für die Berechnung der Stellenanzahl regelt, 2019 zu Ungunsten der Kirchenkreise verändert wird. Auch dies muss berücksichtigt werden.
Unter der Maßgabe des Beschlusses der Synode im Frühjahr diesen Jahres, hat der Ausschuss ein Konzept entwickelt, das eine Reduzierung von sieben Stellen im Verkündigungsdienst (Pfarrer, Gemeindepädagogen, Kirchenmusiker) schrittweise bis zum Jahr 2025 vorsieht. Um dies umzusetzen, wurden in den Beratungen viele Kriterien herangezogen: demografische Entwicklung, kommunale Strukturen, die bestehende Kindergarten- und Schullandschaft, Infrastruktur, Verkehrswege und Vereinsleben, Ruhestandsregelungen, der Erhalt bestehender Kirchspiele und die Vorgaben des letzten Stellenplanes. Der nun vorliegende Entwurf knüpft an die bisherige Struktur des Kirchenkreises mit Pfarrbereichen und Regionen an, versucht aber darüber hinaus inhaltliche Denkansätze sowie Erprobungsräume in den Regionen zu öffnen. Neue Formen der Kooperation können gedacht und ausprobiert werden.
Ein erstes greifbares Ergebnis der Ausschussarbeit ist die Einteilung des Kirchenkreises in vier statt der bisherigen fünf Regionen. Sie sollen die unterstützende Zusammenarbeit der kirchlichen Mitarbeiter erleichtern. In diesen Regionen werden 2025, nach derzeitigem Erkenntnisstand, fünfzehn anstelle der derzeitigen zwanzig Pfarrbereiche bestehen. Sie haben dann jeweils durchschnittlich 1.200 Gemeindeglieder. Diese Größe und die 10-jährige Laufzeit des Entwurfs bieten den Gemeinden die notwendige Sicherheit für den Aufbau neuer Strukturen und die finanzielle Planung. Konkret sind 15,5 Pfarrstellen, 4 Vollstellen für gemeindepädagogisches Arbeiten sowie 3 Vollstellen für Kirchenmusiker vorgesehen. Dieses Konzept wird nun in detaillierter Form zur Diskussion in die Gemeinden gegeben. Am 25. und 28. Januar 2016 startet ein Beratungsprozess, zu dem die Ausschussmitglieder in die vier neuen Regionen fahren werden. Dort haben die Gemeinden Gelegenheit ihre bis dahin erarbeiteten Gedanken einzubringen und sich innerhalb der Region auszutauschen. Auf der Frühjahrssynode 2016 soll dann endgültig über den Stellenplan abgestimmt werden.
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