Meldung

Christusdorn von Pfr. Richard Hentrich

Montag, 23. November 2015, 12:01 Uhr
"Der Mensch ist nicht zur Gewalttat verdammt", so schätzte der ehemalige Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, zur Zeit des Irakkrieges die Situation der Menschheit ein. Auch heute wissen wir, dass Krieg, Terror und Gewalt die Menschheit nicht wie eine Naturgewalt überfallen, sondern dass diese von Menschen gemacht sind. Deshalb müssen sich auch die Menschen diesen unmenschlichen Geschehnissen mit all ihren Kräften entgegen stellen, wie z. B. am Dienstagabend in Hannover mit Lichterkette und polizeilichem Einsatz. Schutz der Bevölkerung, Vorkehrungen gegen Angstmacherei und Unterbindung von Hassverbreitung gehören gegenwärtig zu den politischen Hauptaufgaben. Die jetzt erlebte Gewalttätigkeit - längst auch in Europa angekommen - lässt viele in Ohnmacht verzweifeln oder bewegt andere zum Handeln. Eine große Mehrheit der Menschen will eine menschenwürdige Welt für alle, weiß aber oft um die Hilflosigkeit, wie diese zu errichten ist. Auch um die Zukunft in unserem eigenen Land streitet man auf Straßen und Plätzen, in Familien und Freundeskreisen. Wer hat die Formel für ein Zusammenleben der Menschheit, wenn offene Grenzen und die Sehnsucht nach einem sicheren und "besseren" Leben die Menschen über den Globus ziehen lässt. Gewalt und Terror dürfen im Ringen um eine gerechte und menschenwürdige Welt nicht akzeptiert werden. Wenn wir Christen mit dem Wort Jesus kommen "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin" (Mt 5,39) werden wir von vielen nicht ernst genommen. Trotzdem muss dieses Wort auch heute gewagt werden. Aus dem Geist Jesu heraus formuliert der 1. Petrusbrief "Vergeltet nicht Böses mit Bösem, noch Kränkung mit Kränkung! Stattdessen segnet; denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen. Es heißt nämlich: Wer das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen vor falscher Rede. Er meide das Böse und tue das Gute; er suche Frieden und jage ihm nach"(1Petr 3,9). Im Johannesevangelium am morgigen Christkönigsfest steht Jesus vor Pilatus und erklärt ihm, dass er in die Welt gekommen ist, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Und diese Wahrheit ist nur eine, dass nur die Liebe die Welt menschlicher machen kann.

Pfarrer Richard Hentrich
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