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2. Runde der Konsultationstermine vorüber

Freitag, 29. Januar 2016, 08:40 Uhr
Stellenplangespräche in Bleicherode (Foto: R. Englert) Stellenplangespräche in Bleicherode (Foto: R. Englert)
Muntere Diskussion auch im Anschluss  (Foto: R. Englert) Muntere Diskussion auch im Anschluss (Foto: R. Englert)
Ein erstes persönliches Resümee von Regina Englert,
Mitglied des Stellenplan-Ausschusses

Wollte man eine Überschrift für die beiden Veranstaltungen in Bleicherode und Bockelnhagen suchen, an denen ich teilgenommen habe, man wäre schnell fündig.

"Was können wir zukünftig anders machen?"

Diese Frage betraf, trotz allen Unbehagens, nicht einmal in erster Linie die im Stellenplan-Entwurf angedachten Zusammenlegungen von Gemeinden oder die Stellenkürzungen. Nein, sie betraf unser Gemeindeleben. Wie können wir fruchtbarer miteinander Gemeinde leben? Was voneinander lernen? Wie mehr aufeinander hören?

Damit bewegten sich die Diskussionen in Bleicherode und in Bockelnhagen überraschend schnell in Richtung "ZukunftsWerkstatt". Die ZukunftsWerkstatt ist ein angedachtes Projekt des Kirchenkreises, das im Anschluss an das Reformationsjubiläum beginnen soll und sich intensiv mit der Gestaltung unseres kirchlichen Lebens befassen wird.

Was nicht nur mir von dem Abend in Bockelnhagen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird, ist auch der Rat, den Superintendent Andreas Schwarze uns allen mit auf den Weg gab. "Wir müssen noch mehr tun! Stopp! Immer, wenn wir dies hören, dann sollten die Alarmglocken klingen und wir sollten kurz inne halten“, so Schwarze. Nicht mehr! Was können wir anders machen? Das sollte die Frage sein, die uns bewegt.

Gemeinsam unsere Arbeit im Weinberg des Herrn neu überdenken, so könnte man die Aufgabe für die Zukunft mit wenigen Worten beschreiben. Mit der ZukunftsWerkstatt sind wir da genau auf dem richtigen Weg.

Doch begonnen wird damit nicht erst nach den Jubiläumsfeiern 2017. Im Kirchenkreis wird keine Zeit vergeudet, bereits im April wird dieses Thema beim anstehenden Gesamtkonvent im Zentrum der Überlegungen stehen.

Doch der Reihe nach: Wie verliefen die Gespräche in Bleicherode und Bockelnhagen?

Jeweils gut 30 Gemeindekirchenratsmitglieder, PfarrerInnen und Gemeindepädagoginnen der zukünftigen Regionen sind zu den Konsultationsterminen im St. Marien-Hospital in Bleicherode und im Dorfgemeinschaftshaus in Bockelnhagen gekommen, um miteinander und mit den Mitgliedern des Stellenplanausschusses über die Zukunft ihrer Pfarrbereiche, ihrer Region und damit des Kirchenkreises Südharz zu diskutieren.

In den Sälen saßen Haupt- und Ehrenamtliche, die sich bereits im Vorfeld intensiv mit dem Entwurf beschäftigt und Ideen und Fragen zur Umsetzung im Gepäck hatten. Zunächst wurden die aktuellen Fragen nach der Neubesetzung derzeit vakanter Stellen und dem Zeitplan der Umsetzung des Entwurfs gestellt. Doch man erzählte sich auch gegenseitig, wie, was in den einzelnen Gemeinden gehandhabt wird. In Epschenrode und Wallrode beispielsweise wurde Martini wiederbelebt. In Sollstedt übernehmen Kirchenälteste die Planung und Begleitung von Baumaßnahmen an ihrer Kirche. Bald wurde klar, dass wir noch viel mehr aufeinander hören sollten. Vielleicht wären regelmäßige Treffen in regionalen Kreisen zu bedenken? Die Idee lag an diesen Abenden förmlich auf der Hand. Es gilt unsere eigenen Stärken und die des Nachbarn zu entdecken und zu entwickeln - so könnte kirchliches Leben noch einmal ein gutes Stück lebendiger werden. Doch das kann nicht von oben verordnet werden, diese Kraft müssen die Gemeinden und Regionen jeder für sich entdecken.

In beiden Orten gab man uns zudem nachdrücklich mit auf den Weg, dass die Gemeinden sich eine starke gemeindepädagogische Arbeit wünschen. Gut wäre nun, wenn die Kirchenältesten dies auch in ihren schriftlichen Voten klar zum Ausdruck bringen.

Ich will nicht verhehlen, dass ich mich als Mitglied des Ausschusses auch über die anerkennenden Worte zum vorgelegten Stellenplan-Entwurf gefreut haben. So viele stundenlange Sitzungen mit rauchenden Köpfen und Magengrummeln sowie schlaflose Nächte hat uns die Arbeit daran gekostet.

Ein lobendes Wort für die Art, wie der Umstrukturierungsprozess im Kirchenkreis angegangen werde, fand beispielsweise St. Domann aus Sollstedt: "Wo wird man sonst noch so intensiv in Umgestaltungsprozesse einbezogen wie hier bei uns im Kirchenkreis? Auf politischer Ebene jedenfalls nicht, wenn ich an die anstehenden Gebietsreformen denke." Und auch in Bockelnhagen wurde das Konzept als wohlüberlegt und durchdacht bezeichnet. Danke dafür!

An diesen beiden Abenden sind wir alle gestärkt nach Hause gegangen. Denn die Zukunft ist nicht die spekulative Hochrechnung, dass in einigen Jahrzehnten vielleicht nur noch 3 Pfarrer im Kirchenkreis übrig sind. Die Zukunft sind wir und wir haben noch richtig viele Ideen.

Regina Englert
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