Meldung

Der ferne Spiegel

Montag, 08. Februar 2016, 07:00 Uhr
Christusdorn/Thüringer Allgemeinde
für den 06. Februar 2016
Dietrich Rose, Mitglied der Blasii-Gemeinde

Der ferne Spiegel

Nordhausen ist ein kultureller Leuchtturm, z. B. in der Kunst. Ganz große gibt es sie z. Zt. im Theater (Nabucco), in der Balsii-Kirche (Nabucco), „Glück“ im Kunsthaus und in der Flohburg ging gerade eine „Cranach-Kunstgeschichte“ zu Ende.

Es ist doch ein Wunder, was in dieser Stadt zu Stande gebracht wird und welch’ schönes Echo sich auch überregional einstellt. Ist das Zufall? Es ist natürlich ein Zeichen dafür, dass hier Menschen mit gutem Gespür und viel Engagement leben.

Die Zeiten verlangen offenbar auf vielfältige Weise nach Vergewisserung. Nabucco berichtet uns von Gefangenen und Verfolgten, von Selbstüberschätzung und Wahnsinn, von Reue und Vergebung. Gerhard Glück interpretiert in seinen Karikaturen die alten und modernen Meister der Malerei neu. Und entdeckt dabei uns - mit all’ unseren komischen Seiten.

Die Geschichte um Cranach, die uns in der Flohburg erzählt wurde, verknüpft Nordhausen eng mit der Reformationszeit. Eine Zeit, in der heftig um den richtigen Weg gestritten wurde. Cranach legt mit seinem (Blasii-)Gemälde „Die Auferweckung des Lazarus“ ein Glaubenszeugnis ab. Er würdigt in und mit diesem Bild seine Freundschaft zum Reformator Melanchthon und zum Nordhäuser Bürgermeister Meyenburg. Erasmus von Rotterdam, der große Humanist der Renaissance, den er ebenfalls in dieses Bild malt, steht für die wichtigste geistige Strömung. Cranach vereint Kunst, Gott und Welt in einem fernen Spiegel.
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