Freitag, 03. Juni 2016, 14:41 Uhr
Handwerkercamp 2016 (Foto: F. Tuschy)
Noch genau 14 freie Plätze gibt es noch im KILA - Handwerkercamp vom 29. Juli – 7. August in Hoheneiche (Thüringer Wald).
Über 80 Kinder sind schon fest angemeldet. Eingeladen sind Kinder im Alter von 8-12 Jahren sowie auch Eltern mit Kleinkindern bis 7 Jahre.
Thematisch geht es im Camp um das Land Belgien in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. In Belgien lebte ein Dominikaner Bruder mit dem Namen Pater Pire. Von seinem Leben handelt das Theaterstück dass extra für das Camp geschrieben und von dem an jedem Vormittag eine Szene gespielt wird. Als Pire 4 Jahre alt war, begann der 1. Weltkrieg. Schon bald wurde Belgien von deutschen Soldaten überfallen. Pire musste zusammen mit seinen Eltern vor den deutschen Truppen aus Belgien nach Frankreich fliehen. Erst vier Jahre später konnte die Familie zurückkehren und fand ihr Haus zerstört vor. Damals war Pater Pire 8 Jahre alt. Seine eigenen Erlebnisse als Flüchtling ihn, so dass er sich später mit aller Kraft für Flüchtlinge einsetzte. Als Pate Pire ein junger Mann war gab es in Europa ganz besonders viele Flüchtlinge. Nach dem 2.Weltkrieg lebten viele tausende von ihnen in Lagern. Flüchtlinge die jung und gesund waren wurden unter den Ländern der Welt aufgeteilt und durften ausreisen um sich ein neues Leben aufzubauen. Übrig blieben die Alten, Kranken, Kriegsverwundeten, Familien mit vielen Kindern und allein stehenden Frauen. Die wollte kein Land auf der ganzen Welt haben. Deshalb mussten sie in den Lagern bleiben und wurden von den Verantwortlichen damals Hard Core genannt. Das bedeutet so viel wie Restmüll. Pater Pire tut das in der Seele weh und er versucht mit aller Kraft diesen hoffnungslosen Menschen zu helfen. Das ist allerdings alles andere als leicht und es gibt viele Hindernisse die überwunden werden müssen. Ob es überhaupt gelingt oder ob diese Aufgabe einfach zu schwer für einen einzelnen Menschen ist, darum soll es im Camp gehen. Worin Pater Pire den Kindern und Jugendlichen heute mit Sicherheit ein Vorbild sein kann ist sein Glaube an Gott der ihm hilft seine Trägheit und Ängste zu überwinden. Dieser Glaube lebt aus Quellen, die auch heute noch von uns zu finden sind. Jeder Tag im Camp beginnt daher mit einer gemeinsamen Morgenandacht und endet mit einem Taize – Gebet.
Alle Kinder, die sich darauf einlassen wollen, dürfen mit ins Camp kommen ganz egal ob sie zur Kirche gehören oder nicht.
Immer nachmittags dürfen alle Kinder zwischen 15 verschiedenen typisch belgischen Handwerken eine Betätigung auswählen. So werden z.B Pommes hergestellt und verköstigt, Schlumpfschminke und Schlumpfmützen produziert, auf mechanischen Schreibmaschinen getippt, belgische Mehresfrüchte gefangen, Baumhäuser und Alarmanlagen gebaut.
An den Abenden erwarten die Kinder besondere Höhepunkte wie Campolympiade, Geländespiel oder auch ein großes Lagerfeuer. Das aufwändige Programm ist nur möglich durch die ehrenamtliche Mitarbeit von fast 50 Jugendlichen und Erwachsenen, die sich in einer Art Familiensystem immer um eine kleine Gruppe anvertrauter Kinder kümmern.
Für die typisch belgischen Handwerke benötigen die Campaktivisten noch die rege Mithilfe der Bevölkerung:
Sie bitten um Spenden von Schlümpfen und allem was damit zu tun hat. Außerdem suchen sie noch Geräte zum Schneiden von Pommes frites und robuste mechanische Schreibmaschinen. Wer uns in dieser Hinsicht behilflich sein möchte, darf sich gerne im Nordhäuser Blasii - Pfarrhaus oder unter 988340 melden.
Anmeldezettel fürs Camp gibt es dort ebenfalls und auch im Ökumenischen Kindergarten.
Die Kosten pro Kind liegen bei 188€. Soziale Ermäßigungen können gewährt werden.