Kein Mensch da!

Kein Mensch da!

Es ist mal wieder die Zeit, in der Stadt und Land wie verwaist daliegen – kein Wunder! Etwa 100 Kinder und rund 40 Jugend-Mitarbeiter sind aus den Straßen verschwunden und bevölkern stattdessen das KILA-Handwerker-Camp im Thüringer Wald. Leitthema dort ist die Lebensgeschichte von Pater Pire (1910-1969), einem belgischen Dominikaner, der für seinen Einsatz für Weltkriegs-Flüchtlinge den Friedensnobelpreis bekommen hat.

Angelehnt an seine Geschichte wird z.B. die alte Idee der Brieffreundschaften im Camp wiederbelebt – und hoffentlich in Nordhausen fortgesetzt. In der täglichen Camp-Zeitung heißt es: „Briefe? Wer schreibt denn heute noch Briefe? Oft kann man es so oder ähnlich hören. Doch gerade hier im Camp erfahren wir, welche Wirkung ein solches Blatt Papier hat. Jemand denkt an mich! Ein tolles Gefühl! Noch viel wertvoller können diese Zeilen werden, wenn man sich als Flüchtling an Neues gewöhnen muss, neue Freunde finden möchte.“

Natürlich sind Briefe an heutige Flüchtlingskinder nicht ganz einfach zu organisieren. Es braucht Adressen von Empfängern, es braucht Schreiber und Übersetzungsmöglichkeit. All das – so zeigt sich - sind keine unüberwindbaren Hürden. Und so sind erste Briefe bereits unterwegs.

Sage keiner, wir können ja doch nichts tun! Die Kinder machen es uns – wieder mal - vor!

Am Sonntag kommen sie – wahrscheinlich glücklich, erfüllt und völlig übermüdet – zurück.

Willkommen – und Danke!


Wolf-Johannes von Biela