Mittwoch, 02. November 2016, 08:56 Uhr
Icon (Foto: Frauenberg)
Kriegsspuren lautet das Motto der diesjährigen Friedensdekade. Leider ist dieses Motto aktueller als es uns allen lieb ist. Die Welt ist voller Kriegsspuren. Zum einen geht es darum, dass kriegerische Gewalt Spuren in den Seelen und auf den Gesichtern von Menschen hinterlässt und damit ganze Gesellschaften prägt. Die deutsche und europäische Gesellschaft ist bis heute durch ihre Kriegserfahrungen geprägt, deshalb könnte es auch sinnvoll sein, dass der Volkstrauertag in besonderer Weise Beachtung findet und hier neue Wege gesucht werden.
Zum anderen hinterlässt der Einsatz von Militär massive Spuren in den betroffenen Ländern und führt zu Flucht und Armut. Auch der Weg hin zu Krieg, Gewalt und Ausgrenzung hinterlässt Spuren: in den Medien, in gesellschaftlichen Diskursen, in Rechtfertigung und Protest. Die geflüchteten Menschen unter uns weisen auf die Kriegsspuren hin und lassen die Schrecken nah kommen. Kriegsspuren sind zu finden in der steigenden Polarisierung in unserer Gesellschaft, der Verschärfung des Umgangstons, der alltäglichen Gewalt und dem Anstieg des Extremismus. Durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die vielen zivilen Helferinnen und Helfer in den Krisengebieten sind wir mittendrin im Krieg und die Spuren werden bei uns sichtbarer.
Die Ökumenische FriedensDekade will helfen, diese Spuren zu lesen, sie von der Friedensbotschaft des Evangeliums her deuten und Friedensspuren, Füße auf dem Weg des Friedens, dagegen setzen.
Die FriedensDekade ist ein wichtiger Abschnitt auf diesem Weg und alle Gemeinden sind eingeladen, hier geistliche, inhaltliche und gemeinschaftliche Schritte zu gehen. Unsere Kirchengemeinden können dabei wichtige Partner für den Dialog verfeindeter Gruppen in unserer Gesellschaft sein.
Seit Anfang der 80er Jahre findet die Ökumenische FriedensDekade regelmäßig im November während der zehn Tage vor dem Buß- und Bettag statt. Sie bietet Kirchengemeinden, Schulklassen, Jugendgruppen und Friedensinitiativen Gelegenheit, aktuelle Themen zu Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung zu bedenken und zu diskutieren.
Die Eröffnung der diesjährigen Friedensdekade findet am Sonntag, 06. November, 19.00 Uhr in der Frauenberg-Kirche mit dem Taize-Gebet; der ökumenische Abschlussgottesdienst findet am Buß-und Bettag , Mittwoch, 16. November, 19.00 Uhr ebenfalls in der Frauenberg-Kirche statt.
Täglich vom 07.-15.11. findet 19.00 Uhr in der geheizten Frauenberg-Kirche eine ca. ½ - max. ¾-stündliche Friedensandacht statt. (siehe Plakataushänge). An 2 Abenden wird darüberhinaus ein Film gezeigt, bzw. wird mit einem eingeladenen Gast, der als Friedenskraft® tätig war / ist, zur Diskussion und zum Austausch eingeladen.