Meldung

Ökumenepreis 2016 wurde vergeben

Montag, 28. November 2016, 22:54 Uhr
Pfarrer Hänel spricht über seine Arbeit (Foto: R. Englert) Pfarrer Hänel spricht über seine Arbeit (Foto: R. Englert)
Auf dem Neujahrsempfang des Kreiskirchenrates am Montag, den 28. November, wurde der mit 1.500 Euro dotierte Ökumenepreis an die Flüchtlingsinitiative der Kirchengemeinde Nordhausen Salza-Niedersalza verliehen.

Im Rahmen der Vergabe des Ökumenepreises werden Menschen, Initiativen oder Vereine gesucht, die sich engagieren für interkulturelle Offenheit und die dazu beitragen, Vorurteile zu überwinden und Verständigung praktizieren. Menschen, die sich für andere engagieren – unabhängig ihres Glaubens oder ihrer Kultur.

Urkundentext:
Den Ökumenepreis 2016 erhält die Flüchtlingsinitiative der Kirchengemeinde Nordhausen Salza-Niedersalza. Seit 7 Jahren engagiert sich die Kirchengemeinde Nordhausen Salza-Niedersalza aktiv in der Flüchtlingsarbeit. Die Offenheit für die Arbeit und Begegnung mit schutzsuchenden Flüchtlingen findet die Gemeinde immer wieder in den Wurzeln des christlichen Glaubens und der Botschaft des Evangeliums. In Gottesdiensten versammeln sich Menschen aus bis zu sieben Nationen. Sie hören und erleben Gottes Wort in dieser Gemeinde. Die Flüchtlingsaktion der Kirchengemeinde umfasst eine vielfältige Hilfe, z. B. beim Erlernen der deutschen Sprache, bei Behördengängen und Schriftverkehr, bei der Arbeitsvermittlung und Wohnungssuche, in der Fürsorge um Kleidung, Möbel und dem Organisieren von Kleinhaushalten, bei der Integration und Vermittlung in Kindergärten und Schulen, in Gesprächen und Beratung bei persönlichen Problemen, beim gemeinsamen Essen und Arbeiten und im gemeinsamen Feiern von Gottesdiensten. Die Flüchtlingsinitiative der Kirchengemeinde Nordhausen-Salza versteht unter Ökumene die Arbeit für alle schutzsuchenden Bewohner der Erde.

„Jesus Christus spricht: Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25, 35. 40)

Unterzeichner: Andreas Schwarze, Vorsitzender des Kreiskirchenrates & Uwe Krieger, Präses der Kreissynode des Kirchenkreises Südharz

Die Laudatio hielt Pfarrerin Cordula Haase vom Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum, Fachbereich Migration. Sie finden die Laudatio hier als pdf zum Download.

Was sagte Pfarrer Hänel über die Arbeit seiner Familie und seiner Gemeinde? "Als ich hörte, dass wir 11 Menschen zu dieser Preisverleihung mitbringen können, stellte sich nicht die Frage: Wen nehme ich mit?, sondern: Wen nehmen wir nicht mit?" So viele sind aktiv, stellen ihr Auto zur Verfügung, sichern die Finanzen, öffnen ihr Haus....
Wieso ist diese Arbeit in unserer Gemeinde so verwurzelt? Schon lange vor der Flüchtlingswelle haben wir im Gottesdienst in den Fürbitten stets aller Verfolgten gedacht. So waren die Herzen damals schon geöffnet für das, was dann kam. Heute hängt das Vater unser in 15 Sprachen bei uns im Vorraum der Kirche - alle wurden sie schon hier gebetet.
Meine Frau, meine Familie leisten eine sehr persönliche Arbeit. Es ist eine Herausforderung für die ganze Familie. Aber...wir können eigentlich nicht anders. Die Arbeit ist jetzt eben dran.

Drei Wünsche hat Pfarrer Hänel für die Zukunft
- lasst uns ehrlicher miteinander umgehen. Lasst uns Probleme offen aussprechen. Ja, es gibt sie, die ungeduldigen Forderungen, den anderen Umgang mit Frauen, Christen werden angefeindet.
- mehr Vertrauen. Vertrauen von denen, die zu uns kommen und von denen, die jetzt neu in der Flüchtlingsarbeit beginnen, dass sie unserer Erfahrung vertrauen. Aber auch von den Behörden.
- mehr Klarheit. Lasst uns unseren Glauben nicht verstecken, sondern fröhlich leben und in Liebe dazu einladen.

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