Mabuhay

Mit diesem philippinischen Segensgruß grüßen sich derzeit auch viele Christen im Südharz. Am Freitag war der Weltgebetstag der Frauen und er wurde und wird fleißig gefeiert. In jedem Jahr bereiten Frauen aus einem anderen Land, irgendwo auf der Welt, in ökumenischer Gemeinschaft einen Gottesdienst vor. In diesem Jahr waren es die philippinischen Frauen. Sie erzählen uns aus ihrem Leben. Bei unseren Feiern sehen wir ihre Bilder und hören interessante Erklärungen dazu. Wir singen neue Lieder, essen Feines, das nach ihren Rezepten zubereitet wurde – lassen uns einfach mitnehmen in ein neues Land.

Dieses Entdecken und Teilhaben an den Lebensumständen, öffnet den Horizont. Zeigt uns unsere globale Verantwortung. Plötzlich sehen wir die Näherinnen im Bild, die für uns die Kleidung unter unzumutbaren Umständen nähen. Hören Mütter, die in ihren Familien Tote zu beklagen haben, weil sie bei der Arbeit auf dem Feld von Spritzmitteln vergiftet wurden. Sehen Mädchen, die als Haussklaven in anderen Ländern arbeiten müssen, um ihre Familie durchzubringen. All das lässt nachdenklich werden.

Doch wer glaubt, dass wir nach unseren Feiern traurig nach Hause gehen, der irrt. Denn immer wieder schaffen es die Frauen, uns auch an ihrem Lebensmut, ihrer Fröhlichkeit und ihrem tiefen Glauben teilhaben zu lassen.

Dieser Blick über den eigenen Kirchturm hinaus, lässt manch zu Hause noch groß gefühltes Elend plötzlich klein werden. Mabuhay!

Regina Englert, Elende