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Christusdorn von Pfarrer Dr. Bodo Seidel

Montag, 01. Mai 2017, 07:08 Uhr
Die Ambivalenz des Glaubens
Es war ein heißer Sommer. Wochenlang kam kein Regen von oben, der die dürre Erde mit einem Tröpfchen Wasser benetzte. Die Bauern waren am Verzweifeln. Dann rief die Kirche auf zum Gebet um den Regen. Die Menschen kamen in Scharen zur Kirche. In der Kirche versammelten sie sich, um den HERREN der Schöpfung anzuflehen, ihnen Wasser zu spenden für das Land. Dann verließen sie nach getanem Bitten die Kirche. Aber: Kein Wölkchen am Himmel! Der Vorsitzendes des Kirchenvorstandes schaute zurück auf die Menge derer, die nun aus der Kirche kamen – und fing an zu wettern: O ihr Kleingläubigen! Niemand von euch hat einen Schirm mitgenommen für den Heimweg. Ihr glaubtet nicht an eure Gebete. So wird auch der Himmlische Vater angesichts eures Unglaubens euch und uns alle nicht mit der Gabe belohnen wollen, deren wir so dringend bedürfen.
Der Pfarrer aber, als er diese Worte vernommen hatte, sagte: So ist es doch mitnichten! Denn worum wir auch bitten, es ist das Heil unserer Wünsche. Mag es nicht sein, dass die eine Gabe, die uns so nütze erscheint, nicht vielleicht anderen zum Schaden ist? Dass das Wetter, das wir ersehnen, andernorts die Ernte vernichtet? So wird der Himmlische Vater geben nach Seiner Weisheit allein. Du aber, Menschenkind, weine, bis Er dein Weinen in Lachen verwandelt.
Dr. Bodo Seidel, Pfarrer Niedersachswerfen
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