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Das war eine runde Sache

Sonntag, 16. Juli 2017, 07:06 Uhr
Oft habe ich am Ende eines Urlaubs, einer Reise oder einer Ferienaktion das Wort vernommen: „Das war eine runde Sache“. Der so Sprechende drückte damit aus, das ihm die Angebot gefallen hat und er mit der Leistung der Veranstalter zufrieden war. Die meisten Menschen lieben das Leben, wenn „es so richtig rund läuft“, ja, wenn nicht allzu viele Ecken und Kanten das Leben erschweren. Daher nehmen sich auch viele Menschen, die sich in der Mühle des Alltages manchmal überfordert vorkommen, auch solche Auszeiten, damit es hinterher wieder besser rund geht. Was der Einzelne so für sich wahrnehmen kann, das trifft aber auch für Gruppen und menschliche Gemeinschaften zu. Von daher haben Gruppenreflexionen, besinnliche Zeiten und auch Feste ihren berechtigten Sinn. Gerade in den Sommertagen bieten so manche Gespräche an Stehtischen die Möglichkeit zum gegenseitigen Wahrnehmen - quasi mal in anderer Form miteinander zusammen zu sein. Manch einer steht dann mit in der Runde und keiner der Anwesenden muss den „Chef am Tisch“ spielen. Am runden Tisch ist meist auch Platz für einen weiteren, der hinzutritt. Kein Wunder, dass sich Menschen in gesellschaftlichen Fragen gerade bei unter-schiedlichen Positionen gern an den Runden Tisch setzen. Ja, der Runde Tisch war in der Wendezeit das politische Forum bei der Suche nach der Zukunft für ein Land, dass seine „Obrigkeit“ (die Partei) abgelöst hatte. Vielleicht wäre auch in den gegenwärtigen Tagen der Vorbereitung auf die anstehenden Wahlen in unserem Land und in unserer Stadt eine solche Form wieder mal angebracht, damit im Austausch der Bürger untereinander dann der Geeignetste vom Volk gewählt wird.
Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es immer unter uns Menschen gibt, die gerade dem Eckigen, Kantigen, Anstößigen und Nichtrunden den Vorzug geben. Auch diese Menschen gehören zu unserer Gesellschaft. Mit ihnen lohnt es sich vielleicht besonders, um die Zukunft zu ringen, damit das Rad der Geschichte sich in eine menschenwürdige Zukunft bewegen kann.

Richard Hentrich, Pfarrer
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