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Gut für Nordhausen?!

Sonntag, 04. Februar 2018, 06:13 Uhr
Ob DAS wohl die richtige Oper für Nordhausen ist? So wird im Programmheft der „Gespräche der Karmeliterinnen“ die verantwortliche Regisseurin Katharina Thoma gefragt. Eine Oper, die zu großen Teilen in einem Kloster spielt und deren Hauptfigur tief gläubig ist - passt das in eine Stadt, in der nur etwa jeder fünfte sich als „religiös gebunden“ bezeichnet?

Aber sicher doch! Denn diese Oper ist alles andere als ein „Insider-Stück“ für fromme Christen. Sie ist ja auch nicht einfach „veraltet“, nur weil sie zur Zeit der französischen Revolution spielt. Wie in so vielen großen Werken der Kunst, Musik oder Literatur werden - am Beispiel der Religion - Themen verhandelt, die Menschen zu allen Zeiten und an unterschiedlichsten Orten (sogar in Nordhausen!) bewegen: Wohin mit meiner Angst? Was in meinem Leben ist mir wirklich etwas wert? Wofür würde ich sogar Leid und Schmerzen auf mich nehmen, wofür würde ich notfalls sterben?! Gibt es ein Sterben ohne Angst?

Mein Glaube bietet auf solche Fragen eine Antwort. Nicht immer eine einfache. Nicht immer eine gleich überzeugende. Auch die Antworten der Nonnen in diesem Stück sind nicht immer einfach oder auf Anhieb überzeugend. Aber sie bieten genug Stoff, sich daran zu reiben und über eigene Werte und Prioritäten nachzudenken oder zu diskutieren – für Gläubige wie für Nicht- oder Andersgläubige!

Ich bin froh, dass es diese Oper in den Spielplan geschafft hat – auch und gerade in Nordhausen!

Wolf-Johannes von Biela, Nordhausen
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