Sonntag, 15. April 2018, 18:22 Uhr
Reupke-Orgel in Görsbach (Foto: A. Schwarze)
"Aufwiederhören". Unter diesem, eher durch ein beendendes Telefonat bekannten Abschiedswort, stand heute der Gottesdienst in Görsbach. Dabei ging es um eine "alte Dame", ihren Atem und eine Menge Staub. Vor 140 Jahren erhielt die Kirche in Görsbach ihre Orgel. Der Erbauer, Emil Reupke, hat dabei ein ganzes Schatzkästlein an Klängen in die 23 Register gezaubert. Allerdings ist dieser Schatz verblasst, verstimmt oder gar verstummt. Sieben Register spielen gar nicht mehr. Im Pedal spielt die Orgel autonom ein brummendes Klangcluster. Dreck und Staub, Schmutz und Abnutzung machen ein virtuoses und gut zu hörendes Spiel fast unmöglich.
Kantor Michael Kremzow von der Gemeinde St. Blasii zu Nordhausen spielte heute zum letzten Mal und machte der zahlreichen Gemeinde ihre Orgel gleich noch wertvoller.
Zehntausend Euro hat die Gemeinde an Spenden gesammelt und so die notwendigen Arbeiten erst möglich gemacht. Insgesamt sollen 53.000 Euro investiert werden. Die Stiftung Orgelklang beteiligt sich daran ebenso wie der Orgelfond der EKM, Lottomittel, der Kirchenkreis und die Gemeinde.
Wir dürfen schon jetzt gespannt sein, was für ein klingender Schatz nach der Instandsetzung durch die Firma Hüfken aus Halberstadt hörbar wird.
Andreas Schwarze