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Süßer Segen
Sonntag, 24. Juni 2018, 05:59 Uhr
Im vergangenen Sommer sind wir eingezogen. Ein schönes Haus ist es, nun schon fast fertig, und ein schöner, aufgeräumter Garten. Direkt vor unseren Fenstern steht ein alter Kirschbaum. Er verdeckt uns ein wenig die Aussicht, wir wollten ihn schon kürzen.
Dieses Jahr ist ein gutes Kirschjahr. Während der Blüte gab es kein Unwetter und keinen Frost. Unser Kirschbaum hängt so voller Kirschen, wie ich das noch nicht gesehen habe. Und außerdem sind die Kirschen die besten. Nicht besonders süß, aber sehr lecker. Maden gibt es auch keine! Wir ernten und essen und verschenken, und es sind immer noch reichlich Früchte am Baum.
Wir haben diesen Baum nicht gepflanzt, nicht großgezogen, nicht gepflegt. Das haben die Generationen vor uns getan Wir dürfen nun so viele leckere Früchte ernten. Was für ein Geschenk! Wir sind den Leuten dankbar, die vor uns dort gelebt haben. Und wir können Gott dankbar sein, dass er so etwas Großartiges wie Kirschen erfunden hat. Ein Gott, der sich Kirschen ausdenkt, muss seine Menschen besonders gern haben (und die Vögel gleich mit).
In diesem Jahr können wir besonders dankbar sein für den überreichen Erntesegen beim Obst. Und wir sollten überlegen, was wir tun können für die nächsten Generationen? Was steht in unserer Macht? Die Menschen sollen in 50 Jahren auch so viel Segen ernten. Das wäre doch nur fair. Der süße Segen nimmt uns da in die Pflicht.
Pfarrer Hauke Meinhold, Nordhausen Blasii und Heringen
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