Donnerstag, 20. September 2018, 19:34 Uhr
Gesamtkonvent auf Tour in Groß Schneen (Foto: R. Englert)
Vier Tage hat sich der Gesamtkonvent - Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindepädagoginnen und Pädagogen, Kirchenmusikerinnen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreiskirchenamtes und ein paar Gemeindesekretärinnen - auf die Burg Bodenstein zurückgezogen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Thema: "Unser Kirchenkreis im Kontext kirchlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Entwicklungen"
Was gewichtig klingt, wurde auch mit viel Inhalt gefüllt. Prof. Dr. Jan Hermelink aus Göttingen hat uns während der Tage begleitet und mit uns gearbeitet. Theorien, wissenschaftliche Untersuchungen und immer wieder auch Gesprächsgruppen wechselten sich ab. Manchmal schwere theoretische Kost, doch interessant und gut verständlich aufbereitet.
Unter den Pfarrern ist Prof. Hermelink ein "alter" Bekannter, kennen ihn doch viele aus ihrer eigenen Studienzeit.
Spannend war für uns auch der Besuch von Thomas Müller (ehemals Thüringer Allgemeine) und von Herrn Titulaer vom Bestattungshaus Höfer in Nordhausen sowie von Frau Bierwisch, der Direktorin der Grundschule in Weißenborn-Lüderode. Alle drei hatten sich für den Abend zu uns auf den Weg gemacht, im Gepäck ihre ganz persönlichen Eindrücke von Kirche im Südharz. Und ohne jetzt ins Detail zu gehen - bei aller Offenheit sind wir doch richtig gut bedacht worden.
Die Abendandacht des ersten Abends wurde vom Verwaltungskonvent gestaltet - den Mitarbeitern des Kreiskirchenamtes. Und was wir da zu hören bekamen, das setzte Maßstäbe für die kommenden Abende. Respekt! Der mit verteilten Rollen gelesene Text war so gut, dass unser Superintendent bat, ihn bei seinem Abschluss-Gottesdienst am Sonntag noch einmal zu lesen.
Am nächsten Tag schwenkte der Professor mehr in Richtung unserer einzelnen Berufsgruppen und zum Thema Region. Damit hatte er die Brücke zum kommenden Tag in Groß Schneen gebaut. Doch bevor wir am Mittwoch dorthin aufbrachen, genossen wir noch einen gemütlichen Abend mit zwei Gitarren und viel Gesang im Garten der Burg. Die Luft war lau, die Stimmung ausgesprochen gut und unsere Lieder hallten ins Tal. Es sind die vielen guten Gespräche am Rande solcher Tage, die uns weiterbringen und den Zusammenhalt stärken.
Zuvor hatten die Kirchenmusikerinnen eine Abendandacht in der Burgkapelle für uns gestaltet. Und da brauchte es keine Instrumente. Die vier stimmgewaltigen Damen füllten den Raum mit Leichtigkeit.
Am Mittwoch waren wir dann in der Modellregion FriedO "Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen in der Region Friedland-Obernjesa" zu Gast. Die beiden Pastorinnen Christine Wackenroder und Dr. Dagmar Henze haben sich einen Vormittag lang für uns Zeit genommen, um uns ihr Regionenmodell begeistert zu erläutern und viele Fragen zu beantworten. Auf diesem Wege noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön! Die Beiden haben uns nicht nur neugierig auf diese Form des gemeinsamen Arbeitens gemacht, sie haben auch noch liebevoll für uns eingedeckt und anschließend auch wieder aufgeräumt. Wir wurden mit einem netten Komplettpaket umsorgt.
Später trafen wir uns, im Rahmen unserer freien Zeit in Göttingen, fast vollständig in der Kirche St. Jakobi wieder. Wenn Sie einmal in Göttingen sind, dann sollten Sie unbedingt reingehen. Es ist eine offene Kirche und wird Sie verblüffen. Manchmal traut man seinen Sinnen nicht mehr :-D
Beim abendlichen Bowling erspielten sich die Regionen - ohne es vorher zu wissen - jeweils eine Predigt unseres Superintendenten bei einem Regional-Gottesdienst ihrer Wahl. Er war sozusagen unser 1. Preis ;-)
Die Abendandacht haben dieses Mal die Gemeindepädagoginnen und Pädagogen gestaltet. Und das mitten im Burghof - die Bläser bei malerischer Beleuchtung auf der Treppe ein wenig über uns - und wir alle im großen Rund vereint. Ein schönes Gefühl, eine schöne Andacht.
Donnerstag feierten wir nach der obligatorischen Auswertung (es gab viel Lob für die Konventsleitung!!!!) noch einen Abendmahls-Gottesdienst in der Burgkapelle, mitsamt der erneuten Lesung des Verwaltungskonvents und einer spielfreudigen Kreiskantorin, Margarita Yeromina, an der Orgel.
So gestärkt zogen wir nun wieder von dannen. Ein jeder mit neuen Ideen in seine Gemeinde, seinen Pfarrbereich, seine Region, an seinen Arbeitsplatz und zu seinen Kindern und Jugendlichen - wohl wissend, dass wir alle gemeinsam am Werk Gottes in unserem Kirchenkreis bauen.
Ein Leib und viele Glieder - ohne einander geht es nicht.
Gott, sei Dank!
Regina Englert