Sonntag, 27. Januar 2019, 18:50 Uhr
Einzug der Pfarrerschaft in Lipprechterode (Foto: Regina Englert)
In der am Sonntag ausgesprochen kalten St. Johannis-Kirche in Lipprechterode auf dem Kirchberg hatten sich einige Gemeindemitglieder, Gäste und Familie sowie zahlreiche Pfarrer zur Verabschiedung von Pfarrer Hans-Georg Nitz versammelt.
Im Altarraum verteilte Kerzen tauchten den Raum zwar in ein wohliges warmes Licht, konnten die frierenden Füße auf Dauer jedoch nicht überzeugen. Selbst der warm eingehüllten Kantorin Margarita Yeromina sah man nach dem Gottesdienst deutlich an, dass es auch auf der Orgelempore kalt gewesen sein muss. Aber wir wollen uns nicht beschweren, es ist halt Winterzeit.
Viel war an diesem Nachmittag die Rede von Veränderungen, was wenig wundert.
Nach über 20 Dienstjahren wechselt Pfarrer Hans-Georg Nitz nun in eine Projektstelle im Kirchenkreis. Drei Pfarrer teilen sich seit dem 1. Januar seinen bisherigen Pfarrbereich Lipprechterode. Sie alle waren im Gottesdienst anwesend. Ein klares Zeichen an die Gemeinden, dass es für sie weitergeht. Dass Seelsorger gemeinsam mit ihnen auf neuen Wegen unterwegs sein möchten.
Wer gehört jetzt wohin? Die Kirchengemeinden Haynrode und Wallrode wurden zum 1.1.2019 in die Pfarrstelle Großbodungen mit Pfarrerin Ulrike Kosmalla eingegliedert. Das Kirchspiel Lipprechterode mit den Gemeinden Kleinbodungen, Kraja und Lipprechterode gehört jetzt zur Pfarrstelle Bleicherode mit Pfarrer Michael Blaszcyk. Ascherode, Bernterode und Buhla wurden in die Pfarrstelle Sollstedt mit Pfarrer Werner Heizmann eingegliedert. Und auch für die Gemeindepädagoginnen Carmen Scholl, Ines Delert und Diana Wand ist dieser Wechsel mit Veränderungen verbunden, wie Superintendent Andreas Schwarze betonte.
Dass der Blick auf Veränderungen ausgesprochen unterschiedlich ausfallen kann, wurde in diesem Gottesdienst deutlich. Auf der einen Seite die sehr persönliche Predigt von Pfarrer Nitz für die er am Ende partiellen Applaus erntete, auf der anderen die zukunftsweisenden Worte von Pfarrer Michael Blaszcyk und Superintendent Schwarze. Sie betonten den dankbaren Blick zurück auf den Dienst von Pfarrer Nitz und stellten den Weg nach vorn ins Zentrum ihrer Worte.
Superintendent Schwarze mahnte uns als Gemeinden in diesem Zusammenhang nicht zu vergessen, dass Kirche nicht nur aus ihren Mitarbeitern besteht, sondern eine Gemeinschaft aller Getauften ist.
Herzlich für den Dienst von Pfarrer Nitz bedankten sich auch Pfarrerin Kosmalla und Annemarie Täubing mit einem Geschenk im Namen des Pfarrbereichs Großbodungen. Pfarrer Nitz hatte dort in der Zeit der Vakanz den Vertretungsdienst übernommen. Annemarie Täubing erinnerte, dass er in dieser Zeit sehr nah bei den Menschen war, auch wenn dies meist in den traurigen Momenten des Lebens, bei Beerdigungen, war. Zeiten der Vakanz sind eben immer besondere Zeiten.
Pfarrer Nitz hat von 1985-89 ein kirchliches Fernstudium absolviert und wurde 1992 in Magdeburg ordiniert. Seine erste Pfarrstelle trat er im Harz an und wechselte von dort nach Lipprechterode. Dort wird er auch jetzt mit seiner Familie im Pfarrhaus wohnen bleiben.
Mit dem Ende seiner Dienstzeit wird die Liste der Pfarrer im Pfarrbereich Lipprechterode geschlossen. Die Tafel am Eingang zur Kirche ist also vorläufig vollständig. Doch wer wagt einen Blick in die Zukunft? Die können wir getrost in SEINE Hände legen.
Nach dem Gottesdienst luden Pfarrer Nitz und seine Frau noch ins Pfarrhaus zu Kaffee und Kuchen ein. Dort war Zeit für persönliche Grüße und auch Gespräche mit den drei neuen Seelsorgern. Vermutlich sind dort auch die ersten Zehen wieder aufgetaut. ;-)
Regina Englert