Meldung
Europawahl 2019 - Thema der Frauenhilfe
Montag, 18. Februar 2019, 18:16 Uhr
Zwei ihrer Ideen sind:
1.) Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ruft Menschen mit Kindern und Enkelkindern auf, ihnen von den Errungenschaften zu erzählen, die durch eine Beteiligung an demokratischen Wahlen und der damit verbundenen Teilhabe an Demokratie gewährleistet werden.
2.) Generationenübergreifende Erzählwerkstätten, zum Beispiel durch Frauenhilfen initiiert, sind eine großartige Möglichkeit.
Sie suchen noch Argumente, um Menschen zu bewegen an der Europawahl teilzunehmen? Dann schauen Sie doch einmal hier. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat dazu eine sehr interessante Pressemitteilung verfasst:
PRESSEMITTEILUNG
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ruft zur Beteiligung an der Wahl zum Europäischen Parlament auf - 26.5.2019
(Februar 2019)
Am 26. Mai 2019 wird in Deutschland das Europäische Parlament gewählt. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFhiW) ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Stimmrecht bei den Wahlen zu nutzen. Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Die Errungenschaft, in ganz Deutschland an demokratischen Wahlen teil zu nehmen, sollte jede und jeder wahrnehmen. Es bleibt Aufgabe auch der EFhiW, auf allen Ebenen Demokratie zu stärken und zu gestalten - kommunal, national und europäisch.
Das Wahlrecht ist eine demokratische Errungenschaft, die heute so wichtig ist wie bei der Einführung des Wahlrechtes für Frauen. Daher wendet sich der Aufruf gerade nach 100 Jahren Frauenwahlrecht in Deutschland auch und gerade an Frauen und an Frauenhilfe-Mitglieder.
Die Europäische Einigung brachte nach dem Zweiten Weltkrieg Versöhnung zwischen Feinden. Damit wurde die Europäische Union weltweit zum Friedensprojekt mit Vorbildcharakter. Heute wird dringender denn je eine Europäische Union gebraucht, die für Frieden und Menschenrechte eintritt zu Hause und jenseits ihrer Grenzen. Doch die Förderung von Frieden und Menschenrechten droht der Abwehr von Migration und Flucht zum Opfer zu fallen. Das Erstarken von rechtspopulistischen und rechtsautoritären Strömungen in ganz Europa und Regierungsbeteiligungen in einigen Ländern ist eine große Herausforderung für Demokratie und Zivilgesellschaft sowie für die Zukunft der Europäischen Union. Das Vorgehen und der Einfluss von rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien gestalten sich dabei in den verschiedenen Ländern Europas sehr unterschiedlich. Ihre Gemeinsamkeit ist der Protest gegen Regierungen und die Eliten, gegen Immigration und die Entstehung multikultureller Gesellschaften. Im Zentrum stehen Vorstellungen, in denen klar zwischen Einheimischen und Zugewanderten unterschieden wird letzteren werden nicht die gleichen Rechte zugestanden. Die vielfältige Gesellschaft wird als Bedrohung erlebt. Die Gewährung von Menschenrechten wird zunehmend an Bedingungen geknüpft und damit in ihrer Allgemeingültigkeit in Frage gestellt. Das Engagement gegen Diskriminierung wird erschwert, der Rechtfertigungsdruck ist gestiegen. Die extreme Rechte strebt zunehmend erfolgreich Regierungsmacht an, sucht vor allem aber den ideologischen Einfluss auf andere Gruppierungen auch und gerade auf die, die sich ihnen entgegenstellen. Es ist wichtig, wieder mehr in die eigenen sinnstiftenden Erzählungen auch christliche - der Gleichheit, Liebe und Hoffnung zu vertrauen und Netzwerke zwischen den verschiedensten Akteuren der Zivilgesellschaft zu stärken und neue zu schaffen.
Die EFhiW bittet daher alle Menschen, am 26. Mai 2019 zur Wahl des Europäischen Parlaments zu gehen. Mit jeder Stimme gilt es, sowohl diejenigen Parteien als auch diejenigen Kandidat*innen zu stärken, die für die Menschenrechte, die friedliche Weiterentwicklung Europas und für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten.
Die EFhiW ruft alle demokratischen Parteien und deren Kandidat*innen dazu auf, sich dem gemeinsamen Ziel der Solidarität, Gleichberechtigung und Stärkung der Menschenrechte zu verschreiben.
Dies kann umgesetzt werden durch ein Bekenntnis
zu einer freiheitlichen Demokratie und Rechtstaatlichkeit,
zu einer proaktiven Gleichstellungspolitik;
zu einer Politik der sozialen Gerechtigkeit,
zu der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem europäischen Arbeitsmarkt;
zu einer guten und geschlechtergerechten Bildung;
zu einer geschlechtergerechten Gesundheitsprävention und versorgung;
zu einer Politik der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit;
zu einer konsequenten Bekämpfung von und Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen;
zu einem Leben in Frieden, Sicherheit und Würde für alle.
Frauenhilfen und Mitgliedsverbände, denen es möglich ist, sollten Europa-Abgeordnete demokratischer Parteien zu Gesprächen über deren politische Ziele und Inhalte einladen.
Weltweit leben zwei Milliarden Menschen in Staaten, in denen bürgerschaftliches Engagement durch staatliche Gewalt vollständig unterbunden wird. Nur vier Prozent der Menschen genießen laut Atlas der Zivilgesellschaft 2019 uneingeschränkte Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und können ihre Anliegen frei äußern, an Demonstrationen teilnehmen oder eine Bürgerinitiative gründen. Eine aktive Bürgerschaft, die sich für Bürgerbeteiligung, für soziale Belange, für Rechtsstaatlichkeit, eine freie Presse und Transparenz, gegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen einsetzt, trägt erheblich zum gesellschaftlichen Frieden bei.
Die EFhiW ruft daher Menschen mit Kindern und Enkelkindern auf, ihnen von den Errungenschaften zu erzählen, die durch eine Beteiligung an demokratischen Wahlen und der damit verbundenen Teilhabe an Demokratie gewährleistet werden.
Generationenübergreifende Erzählwerkstätten, initiiert durch Frauenhilfen und andere zivilgesellschaftlichen Gruppierungen, sind großartige Möglichkeiten."
Diese Mitteilung wurde uns vom Deutschen Komitee des Weltgebetstags empfohlen.
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