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Aufbruchstimmung
Sonntag, 09. Juni 2019, 05:05 Uhr
Er weiß noch nicht so genau, wie alles werden wird. Die Tasche ist in Gedanken schon gepackt. In wenigen Wochen geht es los. Noch die eine Prüfung und dann beginnt das Leben neu. Es wird alles ganz anders werden. Das ahnt er bereits. Er ertappt sich, dass er plötzlich zurückdenkt. Es zieht ihn in seine Kinderstube und zu den Helden seiner Kindheit. Die sind längst aussortiert. Aber jetzt holen sie ihn wieder ein. Er steht auf der Schwelle in ein neues und eigenständiges Leben. Kindheit und Elternhaus bekommen eine andere Bedeutung. Für ihn herrscht Aufbruchsstimmung.
Pfingsten in ein Aufbruchsfest. Die einen brechen auf ins Leben, die anderen zu einem Kurzurlaub. Den einen ist dafür die Kirche wichtig, die anderen suchen die Natur. Manchmal sucht einer beides oder doch etwas ganz anderes. Wir sitzen auf den gepackten Taschen unseres Lebens. Irgendetwas bleibt immer unausgepackt. Trotz Gewöhnung und Sesshaftigkeit bleibt die Sehnsucht nach Meer und Weite.
Wie wäre es mit einem Neuaufbruch hinein ins Leben? Nicht verweilen, nicht sitzenbleiben, sondern Aufbruch. So ging es den Aposteln nach Himmelfahrt. Immer ein wenig Sehnsucht und Hoffnung. Der Heilige Geist hat sie in Bewegung gebracht. Aus dieser ersten Bewegung wuchs die Kirche und kamen Menschen mit der Guten Botschaft Jesu in Berührung. Uns mag nicht immer alles gefallen. An der Kirche nicht und an unserem Leben auch nicht. Doch nur wer aufbricht kann auch hoffen.
Andreas Schwarze, Superintendent
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