Tango-Messe in Nordhausen

Am Sonntag, dem 17. November, um 19 Uhr begibt sich die Nordhäuser Kantorei auf eine weitere transatlantische Reise, dieses Mal rein musikalischer Art - gleich zwei Werke mit lateinamerikanischem Hintergrund stehen auf dem Programm.
Martin Palmeris "Misatango" oder Missa "A Buenos Aires" entstand 1996 und erobert seitdem weltweit eine immer größere Fangemeinde. Grund genug für die Kantorei, dieses Werk erneut ins Programm zu nehmen. Palmeri schafft es sehr gekonnt, die Leidenschaft und Sinnlichkeit des Tango mit der klassischen Messvertonung zu verknüpfen, ohne dass das Ergebnis dieser Fusion konstruiert wirkt. Vielmehr zeugt die Tangomesse vom tiefen Verständnis für die klassische Kirchenmusik als auch für den Tango. Nicht umsonst gehört dieses Werk zu den populärsten kirchenmusikalischen Stücken der letzten Jahre.
Eine tragende Rolle spielt im Tango das Bandoneon. Das ursprünglich in Deutschland entstandene Instrument hat eine unglaubliche Breite an Dynamik und Ausdruck und ist für die argentinische Musik unentbehrlich. Die Berlinerin Judith Brandenburg spielt den Solo-Part. Neben ihrem beeindruckenden Instrument hat sie noch etwas anderes im Gepäck: das 2017 entstandene "Tango Pater noster" - eine Vertonung des Vater Unser im Tango-Stil. "Wer singt, betet doppelt" wusste schon Kirchenvater Augustinus. Dieses vertonte Gebet aller Gebet fügt aber noch eine weitere Dimension hinzu, denn der treibende Puls des Tango lässt kaum einen Hörer unbeeindruckt und es ist wahrhaft schwer, dabei still zu sitzen. Leider ist es uns (bislang) nicht gelungen, für dieses Aufführung auch wirklich ein Tango-Tanzpaar zu gewinnen - somit bleibt die Aufführung in erster Linie ein Genuss für Geist und Ohren. Aber wer weiß, vielleicht lässt sich noch jemand von unserer Begeisterung anstecken? Besonders reizvoll ist auch die Besetzung der weiteren Solisten: am Klavier begleitet Kuniko Kobayashi, den Sopranpart in beiden Partien singt Carla Antunes. Die gebürtige Brasilianerin lebt erst seit einiger Zeit in Nordhausen und debütiert gleich mit zwei Werken, die ganz wunderbar zu ihrer Stimme passen.

Ebenso mitreißend ist auch ein weiteres Werk, das an diesem Abend erklingen wird: Vivaldis Konzert für zwei Celli, das das Konzert eröffnen wird. Vivaldi schrieb zahlreiche Instrumentalkonzerte, das Doppelkonzert für zwei Celli ist darunter ein besonderer Schatz, der am kommenden Sonntag ebenfalls gehoben wird. Solisten sind Melissa Hart und Lidewij Faber. Die Nordhäuser Kantorei und ihr Orchester musizieren unter der Leitung von Kantor Michael Kremzow.

Eintrittskarten zu diesem Konzert zu 13 Euro (Schüler, Studenten 8 Euro) sind im Buchhaus Rose, im Gemeindebüro St. Blasii sowie an der Abendkasse erhältlich.

Sonntag, 17. November, 19 Uhr
St. Blasiikirche Nordhausen
"Kantorei trifft Tango"
Palmeri: Tangomesse
Brandenburg: Pater noster Tango
Vivaldi: Doppelkonzert für zwei Celli

Solisten
Nordhäuser Kantorei und Orchester
Leitung: Kantor Michael Kremzow

Eintrittskarten zu 13 Euro (erm. für Schüler und Studenten: 8 Euro) im Buchhaus Rose sowie im Gemeindebüro erhältlich