Meldung
Regionalbeiräte - Thema der Synode
Sonnabend, 16. November 2019, 17:52 Uhr
Gerda Leidel, Mitglied des Ausschusses Zukunftswerkstatt, berichtete auf der Synode am 16. November über die Ergebnisse der letzten 4 regionalen Werkstätten in diesem Jahr. Darin ging es um die Gründung von Regionalbeiräten. Den Weg dorthin hat die Synode heute frei gemacht. Ab 2020 sind die Regionen gehalten diese Beiräte zu bilden.
Folgender Beschluss wurde gefasst:
Die Kreissynode möge beschließen, dass ab 2020 jede Region des Kirchenkreises angehalten ist, einen Regionalbeirat als erweiterten Regionalkonvent zu bilden. Der Kirchenkreis unterstützt, auch finanziell die inhaltliche Arbeit der Region.
Der Beschluss wurde mit 31 Ja-Stimmen 2 Gegenstimmen 6 Enthaltungen angenommen.
Zusammensetzung der Regionalbeiräte: 2 ehrenamtliche Synodale der Region, zwei benannte Kirchenälteste aus jedem Pfarrbereich sowie die in der Region hauptamtlich arbeitenden Mitarbeiter im Verkündigungsdienst. Darüberhinaus können ehrenamtlich Engagierte aus der Region dazu geladen werden.
Aufgaben: Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung in der Region, Planung und Organisation regionaler Veranstaltungen, Erstellung eines Jahresplanes für die Region, Unterstützung bei Fragen und Problemen in der Gemeindearbeit vor Ort, Austausch über Fragen kirchlichen Lebens in der Region, Namensfindung für die Region.
Der Regionalbeirat ist ein erweiterter Regionalkonvent. Dort treffen sich bislang nur die hauptamtlichen Mitarbeiter einer Region – Pfarrer/-innen, Gemeindepädagogen und -pädagoginnen sowie Kirchenmusiker/-innen. Auf die Frage von Pfarrerin Dorothea Heizmann: Was bringt ein Regionalbeirat, was wir nicht schon haben? Antwortete Vizepräses Pfarrer Wolf-Johannes von Biela, dass die Vernetzung nicht in allen Regionen gleich gut funktioniere und der Beirat eine Chance bietet.
Zum Thema Finanzierung erläuterte er: Die im Beschluss fixierte finanzielle Unterstützung der Regionalbeiräte durch den Kirchenkreis ist bewusst nicht näher festgelegt. Einige Zukunftswerkstätten haben über 1 Euro pro Gemeindeglied als Budget gesprochen, andere fanden das Thema noch gar nicht so wichtig. Es gibt kein festgelegtes Budget für diese Beiräte. Die Regionen entscheiden selbst darüber und wenden sich im Anschluss an den Kirchenkreis.
Es ist nicht das Ziel kleine regionale Synoden zu errichten und auch nicht den Kirchengemeinden ihre Verantwortung zu nehmen, nahm Superintendent Schwarze Einwände vorweg. Aber eine gestärkte Region könne auch die Kirchengemeinde stärken. Er ermunterte alle Synodalen in ihren Regionen zunächst einmal loszugehen und zu schauen, was sich entwickelt, bevor der Rahmen für den Regionalbeirat von Anfang an zu eng gezogen wird.
Superintendent Andreas Schwarze berichtete ergänzend über die Ergebnisse der 4 Zukunftswerkstätten 2019, die den Regionalbeirat zum Thema hatten:
Zwischen 20-40 Menschen kamen pro Region zusammen. Es war deutlich zu spüren, dass den Ehrenamtlichen Netzwerkbildung und Erfahrungsaustausch, Terminplanungen und das Finden regionaler Themen am Herzen lag. Die mit dem Regionalbeirat einhergehende Gleichberechtigung von Ehren- und Hauptamtlichen ist gewünscht. Zudem sollten regional Interessierte die Gelegenheit haben sich einzubringen. Wo soll das Treffen stattfinden? Als rotierendes Prinzip oder demokratisch am kleinsten Ort der Region? Sitzungen mit wechselnder Leitung wurden überlegt, der jeweils veranstaltende Ort könnte den Vorsitz haben. Aber, soll es überhaupt Vorsitzende und Stellvertreter geben oder gar keine Leitung nur eine Moderation? Die Mitglieder der Regionalbeiräte sollten auf jeden Fall Lust haben daran teilzunehmen. Man solle niemanden zum Jagen tragen, wie Dr. Funke so gern sagte. Wie oft solle getagt werden? Von einmal jährlich bis einmal im Quartal oder einfach nach Bedarf wurde alles diskutiert.
Auch Alternativen kamen auf den Tisch, ob es nicht besser wäre projektbezogene Treffen zu organisieren? Andere wollten nicht so klein denken, sondern alle Ehrenamtlichen einer Region zusammenarbeiten lassen. Ein direktes Ergebnis gibt es dazu in der Region Süd-Ost mit dem Ehrenamts-Stammtisch.
Wenn das Thema Finanzierung oder Budget diskutiert wurde, kam auch die Frage auf, wie eine faire Verteilung der Mittel gewährleistet werden kann?
Es ist also längst nicht alles ausdiskutiert und die Ergebnisse werden auch nicht in allen Regionen gleich sein. Jede wird für sich einen Weg finden, miteinander ins Gespräch zu kommen. Was daraus entsteht, liegt dann in ihren Händen. Eine große Chance, die aber viel Lust und Liebe zum Thema bei engagierten Menschen braucht. Die bislang vielleicht noch mancherorts empfundene Trennung von Haupt- und Ehrenamt könnte aufgebrochen werden. Ein stärkeres Miteinander, eine größere Vernetzung könnten die Resultate sein. Und das wäre doch eine hervorragende Basis für starke Gemeinden.
Regina Englert
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