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Die schönste Zeit des Jahres oder eher Melancholie?

Sonntag, 15. Dezember 2019, 04:20 Uhr
Die Advents- und Weihnachtszeit ist für nicht wenige die schönste Zeit des Jahres und ebenso ist sie für nicht wenige eine schwere und von Melancholie geprägte Zeit. Die vielen Lichter in der Dunkelheit sind manchmal doch zu schwach, um die, im Laufe des Jahres oder im Laufe des Lebens, angesammelte Dunkelheit zu erhellen. Die Adventszeit mit all ihrer Besinnlichkeit geht mir manchmal ziemlich nah. Ich verliere mich im Licht einer Kerze und denke zurück an Weihnachtsfeste, an denen zumindest in der Erinnerung alles besser schien. Ganz nach dem Motto: „Früher war mehr Lametta…“
Ich denke an die Menschen, die heute nicht mehr mit mir zusammen „unterm“ Baum Bescherung feiern und deren Fehlen gerade im Advent wieder ganz präsent ist. Ich denke an die Menschen, die Weihnachten allein feiern müssen. An die Kinder, deren Weihnachtstage eingeteilt sind, in Tage bei Papa und Tage bei Mama. Und ich denke an die vielen Menschen, für die es in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen nicht so recht Weihnachten werden will.
Weihnachten geht uns nah, zu Weihnachten wirken unsere Herzen weicher als sonst im Jahr zu sein und dabei scheint es keinen Platz zu geben für alles Lebensfeindliche, wie Krankheit, Tod und Traurigkeit. Aber wir wissen nur zu gut, dass das Leben mit allen Sonnen- und Schattenseiten auch im Advent, auch bei aller ersehnter Besinnlichkeit keine Pause macht. Die frohe Botschaft des Engels „Siehe ich verkündige euch große Freude“ erschallt neben den vielen Hiobsbotschaften. Das perfekte Weihnachten, wie es uns in manchem Film vorgespielt wird, wird es wohl nicht geben. Das fängt ja schon beim Wetter an. „I`m dreaming of a white Christmas…“ meist bleibt es bei diesem Traum, zu dem sich andere unerfüllte Weihnachtsträume dazugesellen. Dieses Unerfüllte, das Unvollkommene in unserem Leben ist Ansatzpunkt für das Weihnachtswunder. Gott wird in Jesus Christus Mensch. In einem Stall, für die Glaubenden und Zweifler, für die Reichen und Armen, für die Hoffnungsvollen und Hoffnungslosen ohne Schwelle zu erreichen.
Gott kommt als Licht in diese Welt und will unsere Leben erhellen. Wagen wir den Weg nach Bethlehem, treten ein in den Stall und stimmen ein in eines meiner Lieblingsweihnachtslieder: „O Bethlehem, du kleine Stadt, wie stille liegst du hier, du schläfst und goldne Sternelein ziehn leise über dir. Doch in den dunklen Gassen das ewge Licht heut scheint für alle, die da traurig sind und die zuvor geweint.“
Christopher Bischoff
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