Sonnabend, 18. Januar 2020, 15:32 Uhr
Ein Anspiel mit Gerda Leidel und Kathrin Schwarze (Foto: R. Englert)
Am Samstag, dem 18. Januar trafen wir uns mit rund 20 Frauen in der Kapelle des St. Marien-Hospitals zum Vorbereitungsseminar für den Weltgebetstag.
Dieses Mal mutete alles afrikanisch an - Simbabwe ist das Land, aus dem uns in diesem Jahr die Christinnen die Gottesdienstordnung geschrieben haben.
Ganz nebenbei bemerkt, gehören dort 80% der Bevölkerung einer religiösen Gemeinschaft an und von denen wiederum sind 86 % evangelisch.
Wir erfuhren viel Niederschmetterndes über die politischen und wirtschaftlichen Zustände in Vergangenheit und Gegenwart, über die Lebenssituation der Frauen und Familien.
Wir hörten Dinge, die uns als komfortabel eingerichtetem Westeuropäer zur Verzweiflung treiben würden. Doch am Beispiel der "Freundschaftsbänke" konnte man sehen, wie Menschen sich untereinander stärken und beistehen. Ältere Frauen, die in der Kultur schon immer hohe Anerkennung genossen haben, wurden zu "Hilfspsychologinnen" ausgebildet. Sie sitzen auf so genannten Freundschaftsbänken und sind da, um anderen Menschen zuzuhören. Die Menschen aus Simbabwe haben erkannt, wie wichtig es ist, Dinge auszusprechen und auch Schwieriges beim Namen zu nennen, um in die Zukunft gehen zu können.
Und auch der Aufruf zur Unterschrift der Aufforderung an die Bundesregierung das Schuldenumwandlungsprogramm in Gang zu setzen - spricht Bände. Sie werden ganz sicher noch mehr davon hören. Letztlich sollen die teilweise erlassenen Schulden in ein Gesundheitsprogramm umgewandelt werden. Ein System das die Schwachen bislang vergisst!
Informiert beten - betend handeln! So das Motto des WGT und genau hier können wir handeln.
Ein großer Erfolg war auch unsere Stiftesammel-Aktion. Die Firma musste extra Lagerhallen anmieten und wird die nächsten Jahre mit dem Recycling beschäftigt sein. Volle Frauenpower! Allein aus unserem Kirchenkreis kamen über 400 kg leere Stifte! Liebe Frauen, ihr seid einfach nur klasse!!!
Wir versuchten uns im Gruß der Simbabwer, die sich übrigens dabei nicht ansehen - aus Respekt voreinander wohlgemerkt.
Wir kosteten von den Speisen, sangen ihre Lieder und hörten von Beispielen, wie man all dies in einen Gottesdienst einbauen könnte.
Das Frauenteam um Kathrin Schwarze hat sich wieder sehr viel Mühe mit den Vorbereitungen gemacht, das kann man einfach nicht anders sagen.
Richtig toll ist auch immer die musikalische Unterstützung von Kantorin Viola Kremzow, die dieses Mal sogar in einem Trommel-Workshop gipfelte.
Die Krönung - eine Mischung aus trommeln, Bodypercussion und singen. Zugegeben nur etwas für Fortgeschrittene, wie man an meinem Lachanfall nur unschwer erkennen konnte. In größter Verzweiflung hilft nur die Flucht in den Humor über das eigene Unvermögen. ;-)
Lassen Sie sich von unseren Bildern einfach ein wenig mitnehmen und freuen Sie sich auf die Veranstaltungen in Ihren Gemeinden, die aus diesem Tag erwachsen.
Dort erfahren Sie auch mehr zu Ubuntu, Kwasiwai, Salibonáni und zur Matte, die eine große Rolle spielt in diesem Jahr.
Regina Englert