Montag, 30. März 2020, 11:41 Uhr
Glocke in Kleinwerther (Foto: R. Englert)
Die Leitenden Geistlichen der großen christlichen Kirchen in Sachsen-Anhalt und Thüringen haben alle Kirchengemeinden aufgerufen, mit täglichem Glockengeläut ein klingendes Zeichen der Hoffnung in der Corona-Krise zu setzen. Je nach lokaler Tradition sollen im Bereich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, des Bistums Magdeburg, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und des Bistums Erfurt die Glocken um 12 beziehungsweise 18 Uhr Menschen zum Gebet und Innehalten einladen. Viele Kirchen sind zu dieser Zeit für die persönliche Andacht geöffnet.
In der Osternacht am 11. April sollen um 22 Uhr überall die Glocken erklingen.
Landesbischof Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg), Kirchenpräsident Joachim Liebig (Evangelische Landeskirche Anhalts) und Bischof Dr. Ulrich Neymeyr (Bistum Erfurt) sagen dazu: Als Kirchen sind wir in dieser sehr besonderen Zeit und angesichts existenzieller Ängste bei vielen Menschen gefragt, von unserer Hoffnung zu erzählen, die sich gerade jetzt bewähren muss. Seit vielen Jahrhunderten rufen die Glocken unserer Kirchen im Verlauf des Tages zum Gebet und zu einer Unterbrechung des Alltags. Die Glocken sollen auch jetzt wieder die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen hörbar werden lassen. Dabei kann ein Vaterunser gesprochen, es können alle Nöte, Wünsche und Sorgen vor Gott gebracht werden. Wir sind gewiss, dass Gebet nie ohne Folgen bleibt und setzen damit ein Zeichen des Zutrauens in die Zukunft, die uns offen steht, weil Gott es so will. Lassen Sie sich einladen und den negativen Meldungen dieser Tage ein Zeichen der Zuversicht entgegenstellen. In der tiefen Gewissheit, von Gott in jedem Fall gehalten zu sein, können wir auch die gegenwärtige Situation in ruhiger Gelassenheit gestalten.