Meldung

Hausandacht aus dem Pfarrbereich Niedergebra

Donnerstag, 07. Mai 2020, 13:49 Uhr
4. Sonntag nach Ostern – Kantate
(Singet dem HERRN ein neues Lied! Psalm 98,1)
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

Wir sind verbunden durch Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Amen.

Psalm 98
Singet dem HERRN ein neues Lied,
denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten
Und mit seinem heiligen Arm.
Der HERR lässt sein Heil kund werden;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes.
Jauchzet dem HERRN, alle Welt,
singet, rühmet und lobet!
Lobet den HERRN mit Harfen,
mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen
jauchzet vor dem HERRN, dem König!
Das Meer brause und was drinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Die Ströme sollen frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN;
denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker, wie es recht ist.

Gebet: Schöpfer des Himmels und der Erden, dich preisen alle Werke. Lass uns nicht stumm bleiben unter deinen Geschöpfen, die dich preisen, sondern mach unser Leben zu einem Lobgesang auf deine wunderbare Liebe und Schöpfermacht. Dir sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Bibeltext: 2.Chronik 5,2-5.12-14
2Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion. 3Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebten Monat gefeiert wird. 4Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf 5und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten. […] 12Und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertundzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen. 13Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: „Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währet ewig“, da wurde das Haus des HERRN erfüllt mit einer Wolke, 14sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.

Gedanken:
Beim Lesen dieser biblischen Worte werde ich unmerklich mitgerissen, auch wenn ich in einer Karikatur gleich, ein Männchen umherlaufen sehe, dass nach neuen Regeln für den Gottesdienst aber so richtig aufräumt: Menschenansammlung ohne Mund-und-Nasen-Schutz – das geht nicht. Singen ohne sechs Meter Abstand – ja, wo sind wir denn! Trompeten? Und dann noch 120 Stück? Aber nicht doch. Ich sehe, es sportlich. Aber, was soll man sagen am Sonntag Kantate? Der Sonntag im Kirchenjahr, an dem das Singen und Musizieren zum Lobe Gottes gefeiert wird? Ich könnte jetzt jammern und lamentieren, was alles nicht geht. Aber ich tue es bewusst nicht.
Mich bewegt bei diesem Bibeltext die Kraft der Musik. Eine Kraft, die mitreißt und es schafft, dass viele hundert Sänger und Musiker so miteinander musizieren, dass es eine gewaltige Stimme der Menschheit wird. Der Traum eines jeden Chorleiters. Da loben viele Individuen als eine Einheit, den Gott, der die Welt und mit ihr die Musik erschaffen hat. Martin Luther schrieb einst, dass die Musik vom Beginn der Welt an allen Geschöpfen mitgegeben wurde. Selbst die Luft, die nicht sichtbar ist, wird durch den Wind, der durch die Bäume, über das Wasser, über Felsen streicht, hörbar und fühlbar. Luther lobt jedes Geschöpf vom kleinsten Vogel bis zum größten Musiker für dessen Klang und deren Musik. Bis heute ist der Gesang und die Musik ein faszinierendes Forschungsfeld für Wissenschaftler: Wir wissen, dass Musik trösten kann; dass Musik mitreißen kann, dass Gesang Ängste nehmen kann und gesund halten kann.
In unserem Bibeltext bewirkt sie sogar, dass Gott in seiner Herrlichkeit den Menschen nahekommt. Ich denke, dahinter steht die Erfahrung, dass Musik größer ist als mein kleines Ich, dass ich spüren kann, wie viel Schöpfungskraft in ihr steckt. Es kann sein, dass es traurig macht, wenn sie diese Worte lesen und sich fragen: Wann dürfen wir wieder mit voller Laut- und Herzensstärke im Gottesdienst singen? Darauf kann ich ihnen zwar keine Antwort geben, aber zwei Hausaufgaben: Die Erste: Im Garten oder beim Spazierengehen kurz stehen bleiben, die Augen schließen und lauschen. Gottes Schöpfung lauschen und deren Größe und damit Gottes Größe nachspüren. Die Zweite: Laut singen zu Hause, am besten unter der Dusche. Da darf es auch mal schief sein. Bleiben sie getragen in Gottes Klangwelt.

Lied: Sollt ich meinem Gott nicht singen? (EG 325,1.2.6.7)
1 Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht dankbar sein? Denn ich seh in allen Dingen, wie so gut er’s mit mir mein‘. Ist doch nichts als lauter Lieben, das sein treues Herze regt, das ohn Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich üben. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

2 Wie ein Adler sein Gefieder über seine Jungen streckt, also hat auch hin und wieder mich des Höchsten Arm bedeckt, alsobald im Mutterleibe, da er mir mein Wesen gab und das Leben, das ich hab und noch diese Stunde treibe. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

6 Himmel, Erd und ihre Heere hat er mir zum Dienst bestellt; wo ich nur mein Aug hinkehre, find ich, was mich nährt und hält: Tier und Kräuter und Getreide; in den Gründen, in der Höh, in den Büschen, in der See, überall ist meine Weide. Alles Dinge währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

7 Wenn ich schlafe, wacht sein Sorgen und ermuntert mein Gemüt, dass ich alle liebe Morgen schaue neue Lieb und Güt. Wäre mein Gott nicht gewesen, hätte mich sein Angesicht nicht geleitet, wär ich nicht aus so mancher Angst genesen. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

Fürbitten:
Herr, danken will ich Dir in der Stille, für alles, was Du mir geschenkt hast. (STILLE)
Bitten, will ich Dich für die Menschen, die ich liebe und die mir wichtig sind: (STILLE)
Herr, ich lege alles in Deine Hände, was mich traurig, ängstlich, fröhlich und lachende macht. Ich bete mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne uns, Gott, der Allmächtige und Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
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