In den Ferien zu Gott

Nach den ersten und lang erwarteten Corona-Lockerungen und dem bevorstehenden Sommer stellt sich nun die Frage, was tun in diesem Jahr im Urlaub?
Der pandemiebedingte gesellschaftliche Lockdown hat uns deutlich werden lassen, was in unserer Gesellschaft durchaus entbehrlich ist und was uns besonders erscheint; was wir z.T. schmerzlich vermisst haben. Diese Erfahrungen sollten wir in unserem Verhalten und Miteinander nutzen. Es ist als wertvolles Korrektiv eine Chance. Schade, wenn wir unverändert an das Vorher anknüpfen würden.
Während der vergangenen Wochen haben sehr viele Menschen über Krankheitsrisiken, Lebensgefahr, Miteinander und Isolation nachgedacht und dabei über den Lebenssinn und die persönliche Lebensgestaltung reflektiert. Offene Kirchen waren oft dafür ein guter Ort.
Wie wäre es, in diesem Sommer diese Überlegungen der Lebensausrichtung mit etwas Kultur in unserer wunderbaren Umgebung fortzusetzen? Fernreisen werden ohnehin nicht möglich sein – also eine Chance, endlich unsere Region zu erforschen.
Interessant wären der Kloster-Wanderweg Harz, der Luther-Wanderweg oder Deutschlands regionale Jakobsweg-Abschnitte. Vielleicht einmal die vielen verlässlich geöffneten Kirchen im Südharz erkunden oder etwas in der Umgebung pilgern, z.B. in die Rosenkirche nach Elende? In jeder Kirche des Kreises kann man dabei sogar Stempel in einem dafür speziell vorgesehenen Heft sammeln. Th. Müllers Buch „Kirchen im Südharz“ könnte z.B. als Wegweiser dienen und Körper und Seele sich erholen, indem Sie überraschend interessante Ferien auf dem Weg zu Gott machen.

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Christoph Maletz ist ordinierter Prädikant in St. Marien Bleicherode