Donnerstag, 16. Juli 2020, 09:50 Uhr
„Ihr müsst die Welt nicht retten …“
„… denn sie ist schon gerettet!“ – dieses Wort unseres Altbischofs Axel Noack lässt aufhorchen. Wie bitte? Wo diese Welt doch immer mehr unseres Einsatzes bedarf? Die Umwelt, das zwischenmenschliche Miteinander, schwindende Wertesysteme?
Als Bischof Noack vor einigen Jahren auf einer unserer Synodentagungen dieses markante Wort prägte, ging es ihm darum, uns geistlich zu ermutigen.
Gott hat diese Welt, hat uns bereits gerettet. Durch Jesus Christus ist das Wichtigste bereits getan. Durch ihn dürfen wir bei all´ unseren Fehlern und Unzulänglichkeiten gerettet von allen Sünden vor Gott treten. Denn Jesus Christus ist für jeden und jede von uns am Kreuz gestorben und auferstanden. Das Einzige, was von uns zu tun ist, ist dies im Glauben anzunehmen. Damit ist jede/jeder, der das annimmt, vor Gott gerettet.
Unser Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, für unser Miteinander in den Gemeinden und unserer Gesellschaft wird mehr denn je benötigt. Doch dabei empfinden wir dies oft wie einen „Kampf gegen Windmühlen“. Auch die jüngst veröffentlichten aktuellen Zahlen zur Kirchenmitgliedschaft zeigen ebenfalls einen weiter anhaltenden Abwärtstrend.
Aber wir dürfen wissen, dass Gott hierbei an unserer Seite steht, denn wir haben einen Auftrag: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ – so formuliert es Paulus im Galater-Brief (Gal. 6, 2). Das ist genau Jesu zentrale Botschaft. Behandle Deine Mitmenschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest. - Würde jeder danach leben – wir hätten eine andere Welt.
Dazu haben wir ganz persönliche Gaben, uns für andere Menschen als „Mitarbeiter Christi“ einzusetzen.
Heute möchte ich besonders an unsere Gottesdienste denken. Sie sind, wie unser früherer Superintendent Michael Bornschein gern sagte, die „Tankstelle unseres Glauben“. Hier können wir christliche Gemeinschaft und Austausch pflegen und die innere Kraft tanken, die wir in der Welt benötigen.
Ein wichtiger Dienst, der dabei immer mehr an Bedeutung zunimmt, ist der Lektorendienst.
Doch was macht den Dienst eines Lektors aus?
„Lektor“ bedeutet übersetzt „Vorleser“ und bezeichnet das Amt, die gottesdienstlichen Lesungen der Gemeinde vorzutragen.
Doch dieses überraschend vielschichtige Ehrenamt des Lektors bietet noch viel mehr als das Vorlesen, und das kann man bestens erlernen.
Auch in diesem Jahr hält das Kloster Volkenroda dafür wieder Lektorenkurse bereit. An acht Samstagen und einem Wochenende erlernen die Teilnehmer alles (und sogar ein bisschen mehr), was für das Lektorenamt benötigt wird (Bibelkunde, Sprachschulung, Gottesdienstformen, gottesdienstliche Verantwortung etc.) und erhalten sogar einen offiziellen Abschluss als qualifizierte Lektoren für unsere Kirche von morgen.
Gemeindeglieder aller Altersgruppen, nicht nur mit bereits vorhandener Lesepraxis, sondern auch mit ganz neuem Interesse sind hier herzlich willkommen.
Jedes Jahr nutzen Interessierte diese Gelegenheit, in wunderbarer Umgebung und Gemeinschaft mehr über Gottes Wort uns seine Verkündigung zu erfahren. Sie lassen sich mit hineinnehmen in den Dienst für Christi Gemeinde, um Gottes Wort in dieser Welt weiterzugeben, die es so nötig braucht.
Am 5. September beginnt die neue Kursreihe unter dem Motto „Mut zum Aufbruch“, wozu wir Sie neugierig machen, herzlich einladen und ermutigen möchten. Kontaktieren Sie uns gern dazu.
Gestalten Sie neue Formen kirchlichen Lebens in Ihrer Gemeinde mit.
Auch wenn Christus diese Welt bereits gerettet hat, so ist doch auch weiter unser persönlicher Beitrag gefragt.
Herzlichst, Ihr Christoph Maletz
Termine für den Lektorenkurs 2020/2021
Diese Schulung findet in einzelnen Abschnitten, an acht Samstagen und einem Wochenende, statt: 9.00 Uhr - 16.30 Uhr. Wochenende: Samstag, 9.00 Uhr - Sonntag, 14.00 Uhr.
Zum erfolgreichen Abschluss des Lektorenkurses ist die Anwesenheit bei allen Kursveranstaltungen nötig. Kurs 1+ 2 am 5. und 19. September / Kurs 3 + 4 am 7. und 21. November / Kurs 5 + 6 am 9. und 23. Januar / Kurs 7 + 8 am 27. und 28. Februar / Kurs 9 + 10 am 27. März und 24. April / Festlicher Abschluss (8. und) 9. Mai, 10.00 Uhr
Die Kosten der Ausbildung werden vom Kirchenkreis Südharz übernommen. Später auch die Ausstattung für den Dienst und die Fahrtkosten zu den Gottesdiensten.
Den Flyer mit weiteren Informationen finden Sie online:
www.kloster-volkenroda.de